Mit ROBUST die optimale Route finden
Die weltweite Schifffahrtskrise ist passe, die Branche blickt wieder optimistisch in die Zukunft und das Volumen des internationalen Gütertransports über Land und See nähert sich neuen Rekordmarken.
Bekanntlich jedoch gibt es mehrere Wege die zum Ziel führen. Dies gilt insbesondere für die Güterlogistik. In dem hart umkämpften Wirtschaftszweig kommt es daher stets darauf an, den Transport der Güter technisch, ökonomisch und ökologisch so optimal wie möglich zu organisieren.
Dieser Herausforderung hat sich ein Team aus Forschern der Hochschule Osnabrück angenommen. In Kooperation mit weiteren Forschungseinrichtungen entwickeln die Wissenschaftler im Rahmen des Forschungsprojekts „Routen- / Befrachtungsplanung und -steuerung für die Seefahrt (ROBUST)“ eine Datenbank, die es Reedereien und Logistikern künftig möglich macht, neben ökonomischen Optimierungen auch die ökologisch optimalsten Routen quer über den Globus herauszufinden. Die Forscher arbeiten dabei ganzheitlich: Nicht nur der Seeweg, sondern auch der Hinterlandtransport wird einbezogen. Letzterem widmen sich primär die Osnabrücker Wissenschaftler.
„Viele Unternehmen richten sich zunehmend ökologisch aus und nehmen dabei bewusst die weniger ökonomische Route in Kauf“, erläutert Wolfgang Bode, Professor für betriebliche Logistik / Transportsysteme an der Hochschule, die Hintergründe des Projektes. „Diese beiden Aspekte in Einklang zu bringen und dabei für Logistiker und Reedereien das beste Resultat zu erhalten, ist Ziel unserer Forschungsarbeit.“ Dazu wird zunächst auf Basis meteorologischer und logistischer Daten ermittelt, wie Fracht, Schiffsantrieb und Route geplant und gesteuert werden können. „Damit können dann Frachtschiffe einen maximalen Nutzen aus regenerativen Antrieben wie Wind ziehen und die Schiffsgeschwindigkeit kann optimal auf die zu transportierende Fracht und die Route abgestimmt werden“, so Bode weiter. Einerseits sei damit die Wirtschaftlichkeit gewährleistet, andererseits werde die Umwelt durch Emissionsminimierung geschont. Ganz neu an diesem Ansatz ist, dass auch die vor- und nachgelagerten Wege via Straße, Bahn oder Schiff einbezogen werden und damit der komplette Transportverlauf berücksichtigt wird. „Mit diesem ganzheitlichen Ansatz werden wir den Transportunternehmen und Reedereien äußerst nützliche und praxisnahe Daten zur Verfügung stellen können“, ergänzt der Professor.
ROBUST ist ein Kooperationsprojekt der Fachhochschule Emden / Leer, der Fachhochschule Wilhelmshaven / Oldenburg / Elsfleth, angegliederter Institute und privater Unternehmen. Das Projekt ist in drei Phasen unterteilt und wird bis Ende September 2015 andauern. Finanziert wird das Forschungsprojekt von der AGIP, der Arbeitsgruppe Innovative Projekte des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen.
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