Solarflugzeug verbringt fast 83 Stunden in der Luft
Das britische Rüstungs- und Forschungsunternehmen QinetiQ hat nach eigenen Angaben mit seinem solarbetriebenen, unbemannten Luftfahrzeug „Zephyr“ einen rund dreieinhalb Tage dauernden Testflug absolviert.
Mit dem Flug in Arizona wurde der offizielle Weltrekord für den längsten unbemannten Flug, gehalten vom „Global Hawk“ des US-Rüstungskonzerns Northrop Grumman, deutlich übertroffen. Allerdings bleibt der Rekordflug des Zephyrs aus formalen Gründen inoffiziell. Die Entwicklung und der Testflug des ausdauernden Solarflugzeugs wurden von den britischen und amerikanischen Verteidigungsministerien finanziert. Langfristig soll Zephyr eine durchgehende Überwachung von Schlachtfeldern ermöglichen.
Der Zephyr-Testflug fand am Yuma Proving Ground der US Army statt. Vom 28. bis 31. Juli hat das Flugzeug QinetiQ zufolge 82 Stunden und 37 Minuten durchgehend in der Luft verbracht. Beim Flug mit Autopilot und Satellitensteuerung wurden Höhen von über 18 Kilometern erreicht. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg des nur 30 Kilogramm schweren Kohlefaser-Flugzeugs sind die Flügel mit 18 Metern Spannweite. „Sie liefern den bei solchen Höhen nötigen Auftrieb und tragen an ihrer Oberfläche die Solar-Panele“, erklärt QinetiQ-Sprecher Douglas Millard gegenüber pressetext. Mit den Solarzellen aus amorphem Silizium werden tagsüber die Lithium-Sulfur-Batterien des Flugzeugs parallel zum Betrieb aufgeladen. Das ermöglicht einen durchgehenden Betrieb bei Nacht. Dem Hersteller Sion Power http://www.sionpower.com zufolge bietet diese Technologie eine Energiedichte von 350 Wattstunden pro Kilogramm. Damit kann bei gleichem Gewicht mehr als doppelt soviel Strom gespeichert werden wie in gängigen Lithium-Ionen-Akkus.
Der Testflug hat mit seinen knapp 83 Stunden den offiziellen Weltrekord der Global Hawk von 30 Stunden und 24 Minuten deutlich überboten. Dennoch bleibt die Marke inoffiziell, da der vom Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten finanzierte Flug als Test und nicht als offizieller Rekordversuch gedacht war. „Der Test zeigt Zephyrs Möglichkeiten im Bereich dauernder Schlachtfeld-Überwachung in Echtzeit sowie Kommunikation. Er ist ein Schritt dahin, diese Fähigkeiten möglichst bald Truppen im Einsatz zur Verfügung stellen zu können“, ist Simon Bennett, QinetiQ Managing Director of Applied Technologies, überzeugt. Dabei ist der Flug von Zephyr, dessen bisherige Entwicklung vom Verteidigungsministerium des Vereinigten Königreichs finanziert wurde, nur ein Zwischenschritt. Weiteres Ziel ist es QinetiQ zufolge, dass das Solarflugzeug über Wochen oder sogar Monate durchgehend in der Luft verbleiben kann.
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