Zu spät, zu teuer: Ergebnisse von Tests bei online-Lebensmittelangeboten
Lebensmittel bequem von zu Haus im Internet bestellen, die dann bundesweit an die Haustür geliefert werden. Das ist ein Wunsch des Kunden, den inzwischen immer mehr online-Anbieter erfüllen.
Waren in der Vergangenheit nur Teilsortimente zu bestellen, so bieten inzwischen sogar mehrere Shops ein vollständiges Lebensmittelsortiment inklusive frischer und tiefgekühlter Ware an. Das Ergebnis einer Lebensmittelbestellung im Internet entspricht jedoch oft nicht den gewünschten Vorstellungen, wie das Fraunhofer IML in Dortmund durch stichprobenartige Testbestellungen feststellen konnte.
Die Testbestellungen des Fraunhofer IML bei bundesweit arbeitenden online Lebensmittelshops umfassten jeweils 17 Produkte mit dem Ziel, einen typischen Einkauf zu simulieren. Der bestellte Warenkorb wurde bewusst so ausgewählt, dass die Einhaltung zu Vorgaben und Richtlinien z.B. in Bezug auf Kühlung geprüft werden konnte. Außerdem wurden bewusst empfindliche Produkte wie z.B. frische Eier bestellt, bei denen es leicht zu Transportschäden kommen kann. In der Bewertung fanden relevante Kategorien von der Gestaltung der Homepage über die Kundenfreundlichkeit der Bestellung und der Zahlungsmethoden bis zum Preis und natürlich der Qualität der Lieferung Beachtung.
Die Ergebnisse der Test-Bestellungen wiesen in der Qualität der Ausführung ein unterschiedlich hohes Niveau auf: Keine der Lieferungen erfüllte alle Ansprüche vollständig. Frische und tiefgekühlte Ware wurde nicht immer ausreichend gekühlt. Zum Teil erreichten Lieferungen den Empfänger mit beim Transport beschädigten Produkten. Als unkompliziert konnte Lebensmittel-Bestellung im Internet auch nicht durchweg bewertet werden: Sowohl die Möglichkeiten der Bezahlung als auch die Lieferzeit wiesen unterschiedlich kundenfreundliche Dimensionen auf. Und das insgesamt zu höheren Preisen als im stationären Lebensmittelhandel.
Die Konzepte aller getesteten online-Anbieter sind in jeweils unterschiedlichen Kategorien verbesserungswürdig. Die Lieferungen erfolgten größtenteils verspätet in einem zeitlichen Rahmen von 1-5 Werktagen. Ferner ist die Einhaltung der notwendigen Temperaturen für frische Lebensmittel besser zu beachten. Hier bietet sich den Online-Lebensmittelshops noch deutliches Entwicklungspotenzial, um den sorgenfreien Lebensmitteleinkauf über das Internet tatsächlich zu realisieren. Darüber hinaus sollten Verpackungskonzepte weiterentwickelt und eine Rücknahme von Verpackungsmaterial angeboten werden, um Transportschäden zu vermeiden und um den Kunden mit der Entsorgung des bisweilen sperrigen Verpackungsmaterials allein zu lassen.
Das Marktpotenzial für online-Lebensmittel-Bestellungen ist jedoch unbestritten vorhanden, diejenigen Anbieter, die ihre Logistik noch besser auf die Kundenwünsche abstimmen, können sich im Markt klare Wettbewerbsvorteile ausbilden.(rfn)
Ansprechpartner:
Dr. Volker Lange
volker.lange@iml.fraunhofer.de
Dipl.-Betrw. Christiane Auffermann MBA christiane.auffermann@iml.fraunhofer.de
Tel.: +49 (0) 23 1 97 43 – 235
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