System misst Verkehrsfluss nur anhand von Lärm
Forscher an der Universität Granada haben in Zusammenarbeit mit der Universität Carlos III zu Madrid ein System entwickelt, das den Verkehrsfluss auf einer Straße einzig anhand des Umgebungsgeräusches abschätzt.
Die neue Methode verspricht hohe Genauigkeit und kann beispielsweise PKWs, Schwerverkehr und Mopeds unterscheiden. Solche Daten sind nützlich für die Verkehrsplanung oder -leitung. Gegenüber aktuellen Methoden zur Verkehrszählung wie Magnetschleifen in der Straße verspricht die patentierte Lösung den Vorteil einer einfachen Installation – ein Messgerät kann ohne großen Aufwand montiert werden.
Einfaches Schätzen mit Lärm
Das spanische System ist laut Universität Granada ideal für mäßig bis stark befahrene Straßen, wo der Verkehrslärm die wichtigste Geräuschquelle ist. Hier kann die Entwicklung die Zahl der Fahrzeuge in relativ kurzer Zeit und dennoch deutlich genauer Abschätzen insbesondere als bisherige Ansätze, die auf eine längerfristige Geräuschmessung setzen.
Dazu verarbeitet die Lösung die Messdaten mit einem speziellen Algorithmus, der auf bayesschen statistischen Methoden beruht. Dabei gelingt es auch, verschiedene Arten von Fahrzeugen wie PKWs, schwere LKWs und Motorräder zu unterscheiden.
Die neue Methode, den Verkehrsfluss zu messen, ist als Alternative oder Ergänzung zu Ansätzen wie der Zählung per Videobild oder durch im Belag eingelassene Magnetschleifen gedacht. Ein großer Vorteil ist dabei, dass ein Messgerät ohne großen Aufwand und auch unauffällig beispielsweise an einem Zeitungskiosk, einer Gebäudefront oder auch einer Straßenlaterne angebracht werden kann.
Dank kabelloser Übertragung stehen so vergleichsweise leicht Daten zur Verfügung, die entweder für die langfristige Verkehrs- und Parkraumplanung oder auch kurzfristige Leitung – beispielsweise durch Ampelsteuerung – genutzt werden können.
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