770.000 Haushalte erhalten Wohngeld

Wohngeld in den Kreisen und kreisfreien Städten 2011<br>

Im Jahr 2011 erhielten 770.000 Haushalte in Deutschland Wohngeld. Der durchschnittliche Mietzuschuss betrug 2011 112 Euro im Monat, womit knapp ein Drittel der Bruttokaltmiete abgedeckt wurde. Den weitaus größten Anteil der Wohngeldempfänger stellen Einpersonenhaushalte.

Je nach Region unterscheiden sich die Höhe des Wohngeldes, die Anzahl der Wohngeldempfänger und die Struktur der Haushalte zum Teil deutlich. Das geht aus einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor.

Mit dem Wohngeld erhalten einkommensschwächere Haushalte von Bund und Ländern einen Zuschuss zu ihren Wohnkosten. Rentnerhaushalte stellen den Wohnungsmarktexperten zufolge fast die Hälfte der Wohngeldempfänger. In mehr als 90 Prozent dieser Rentnerhaushalte lebt nur eine Person. Über 90.000 Rentner mit Wohngeldbezug leben zudem in einem Alten- oder Pflegeheim.

„Neben der Grundsicherung im Alter ist das Wohngeld ein wichtiges wohnungspolitisches Instrument, um geringe Alterseinkünfte abzufedern und Rentnerinnen und Rentner vor Altersarmut zu schützen“, sagte Harald Herrmann, Direktor des BBSR, bei der Vorstellung der Studie.

Mietzuschuss für vierköpfige Familien betrug im Durchschnitt 155 Euro

Neben Rentnern profitieren vor allem Familien von Geringverdienern. Elternhaushalte mit Kindern stellen ein Viertel der Wohngeldempfänger. Eine vierköpfige Familie mit Wohngeldbezug erhielt 2011 in den Großstädten einen monatlichen Mietzuschuss in Höhe von 166 Euro und in kleineren Gemeinden von 144 Euro. Ein Fünftel aller Wohngeld beziehenden Paare mit Kindern lebt zudem im selbstgenutzten Wohneigentum. Aber auch viele Studierende erhalten einen Zuschuss. Fünf Prozent aller Wohngeldhaushalte waren 2011 Haushalte von Studierenden.

Die meisten Wohngeldbewilligungen wurden 2011 in Ostdeutschland erteilt. Dort erhielten 2011 2,8 Prozent der Haushalte Wohngeld. In Bayern und Baden-Württemberg lag der Anteil bei 1,4 Prozent. Nicht nur in den Großstädten, sondern auch in ländlich geprägten und dünn besiedelten Regionen liegt der Anteil der Wohngeldempfänger über dem Durchschnitt. Wie viele Haushalte in einer Stadt oder Gemeinde Wohngeld erhalten, hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel dem Haushaltseinkommen oder der Haushaltsgröße. Auch die Wohnkosten, das örtliche Mietenniveau und die regionale Wirtschaftslage spiegeln sich in der Anzahl und im Anteil der Empfänger wider.

„Das Wohngeld ist sozialpolitisch treffsicher und marktkonform, da es sich nach dem individuellen Bedarf der Haushalte richtet, aber auch die regional unterschiedlichen Miethöhen berücksichtigt“, so BBSR-Direktor Herrmann.

Die Studie ist in der Reihe BBSR-Analysen KOMPAKT erschienen. Das Heft kann per E-Mail an forschung.wohnen@bbr.bund.de kostenfrei angefordert werden, eine PDF-Version ist unter http://www.bbsr.bund.de in der Rubrik „Veröffentlichungen“ verfügbar.

Zur Datengrundlage:
Auf Basis der Wohngeldstatistik der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder haben die Wohnungsmarktexperten die 770.000 „reinen Wohngeldhaushalte“ betrachtet, in denen ausschließlich Wohngeldempfänger leben. Daneben gibt es weitere 133.000 wohngeldrechtliche „Mischhaushalte“, in denen Wohngeldempfänger in einem Haushalt gemeinsam mit Personen wohnen, die Leistungen der Grundsicherung (z.B. Arbeitslosengeld II) beziehen.
Kontakt:
Christian Schlag
Stab Direktor
Telefon +49 228 99401-1484
christian.schlag@bbr.bund.de
Ansprechpartnerin im Fachreferat:
Nina Oettgen
Referat II 12 – Wohnen und Gesellschaft
Telefon +49 228 99401-1243
nina.oettgen@bbr.bund.de
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Es berät die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.
Weitere Informationen:
http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/AnalysenKompakt/2013/
DL_10_2013.pdf?__blob=publicationFile&v=2
Download der Studie
http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Aktuell/Medieninfos/2013/Ablage_Medieninfos
/PM_Wohngeld.html#anker
Wohngelddaten für die Kreise und kreisfreien Städte

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Christian Schlag idw

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