Asien 2050 reichste Region der Welt

Deutsche Straßenmusiker in China: Bald Wirklichkeit? (Foto: benoitcezard.com)<br>

Asien ist auf dem besten Weg, der Kontinent mit den weltweit reichsten Einwohnern zu werden. Im Jahr 2050 wird Singapur mit einem geschätzten durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen pro Jahr von rund 137.000 Dollar der globale Spitzenreiter sein, gefolgt von Hong Kong mit 116.000 Dollar, Taiwan (114.000 Dollar) und Südkorea (107.000 Dollar).

Die einzige westliche Volkswirtschaft, die sich in knapp 40 Jahren noch unter den Top 5 befinden wird, sind die USA mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von 101.000 Dollar. Dies geht hervor aus dem unlängst veröffentlichten Wealth Report http://bit.ly/HeSrdC der Vermögensberater Knight Frank und Citi Private Wealth.

Singapur top

Singapurs Einwohner sind allerdings bereits jetzt die weltweit einkommensstärksten mit 56.000 Dollar. Danach kommen Norwegen (51.000 Dollar), die USA (45.000 Dollar), Hong Kong (45.000 Dollar) und die Schweiz mit 42.000 Dollar. Luxemburg und Katar wurden bei dieser Studie jedoch nicht berücksichtigt. Der Internationale Währungsfond hat dies schon getan und listet die beiden Länder noch vor Singapur.

Das wirtschaftliche Gravitationszentrum wird sich – geografisch betrachtet – im Jahr 2050 zwischen China und Indien befinden. Dies bedeutet eine deutliche Verschiebung wenn man bedenkt, dass jenes Zentrum 1980 noch irgendwo im Atlantischen Ozean ausgemacht wurde.

Größte Kreditgeber allesamt Asiaten

Für Aufsehen sorgte jüngst der Schritt des Facebook-Mangers Eduardo Saverin. Der 2009 nach Singapur übersiedelte Saverin hat aus finanztechnischen Gründen sogar seine US-Staatsbürgerschaft zurückgelegt. Der Mitbegründer von Quantum Fund, Jim Rogers, schlug bereits 2007 seine Zelte in dem pulsierenden Stadtstaat auf. „Ich habe mein Haus in New York verkauft und bin hierhergekommen. Meine Töchter sprechen perfekt Mandarin. Damit will ich sie auf das 21. Jahrhundert vorbereiten“, so Rogers.

Falsch liegt er mit dieser Ansicht mit Sicherheit nicht. Der Investor ist der Meinung, dass es in Asien schlicht einfacher ist, reich zu werden, als in seiner Heimat. „Die USA ist der größte Schuldner der Weltgeschichte. Die größten Gläubiger kommen hingegen allesamt aus Asien“, gibt er zu bedenken.

Einkommensverteilung zentraler Aspekt

Der Wealth Report listet zudem die bis 2050 am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt auf. Zu den Top 10 gehören Nigeria, Indien, der Irak, Bangladesch, Vietnam, die Philippinen, Mongolei, Indonesien, Sri Lanka und Ägypten. Das asiatische Übergewicht bei dieser Aufzählung ist unverkennbar. Den „alten“, europäischen Volkswirtschaften wird dabei keine rosige Zukunft in Aussicht gestellt. Die geringsten Wachstumsraten wird Japan mit seiner alternden Bevölkerung verzeichnen, so die Studie.

Dass Singapur, Hong Kong und Taiwan die – gemessen am Einkommen – reichsten Länder der Welt sein werden, sagt jedoch nichts über die innerstaatliche Verteilung jenes Einkommens aus. Soziale Unruhen und Spannungen zwischen Regierung, Wirtschaft und Gesellschaft werden dabei zu großen Herausforderungen.

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Sebastian Köberl pressetext.redaktion

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