Schließungen und Reduzierungen von Bundeswehrstandorten: Zivile Nutzung aktiv fördern
Die angekündigte Schließung von bundesweit 59 Bundeswehrstandorten bedeutet tiefgreifende arbeitsmarkt- und strukturpolitische Einschnitte für die betroffenen Kommunen. Nach Analysen des Internationalen Konversionszentrum Bonn (BICC) ist allein in Nordrhein-Westfalen mit dem Verlust von ca. 9200 Arbeitsplätzen, davon ca. 2500 zivilen, zu rechnen. Die regionalen Akteure müssen die zivile Nutzung der Standorte aktiv steuern.
Die angekündigte Schließung von bundesweit 59 Bundeswehrstandorten bedeutet tiefgreifende arbeitsmarkt- und strukturpolitische Einschnitte für die betroffenen Kommunen. Nach Analysen des Internationalen Konversionszentrum Bonn (BICC) ist allein in Nordrhein-Westfalen mit dem Verlust von ca. 9200 Arbeitsplätzen, davon ca. 2500 zivilen, zu rechnen. Besonders betroffen sind strukturschwache Standorte wie Rheine-Hörstel, Coesfeld-Dülmen und Augustdorf. Ähnlich massive Probleme dürften durch Standortschließungen auch auf Memmingerberg in Bayern und auf Dörverden in Niedersachsen zukommen. In anderen Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern werden einzelne Standorte um bis zu 97 Prozent verkleinert.
Probleme, aber auch neue Chancen
Dennoch rät der Direktor des Internationalen Konversionszentrums Bonn (BICC), Dr. Herbert Wulf, neben den Problemen auch die Chancen des Truppenabbaus zu sehen und sich auf die praktischen Erfahrungen der „ersten Konversionswelle“ beim Truppenabzug der Alliierten Anfang der 90er Jahre zu stützen. Oftmals verwenden die betroffenen Kommunen ihre Kräfte viel zu lange und meist erfolglos auf den Erhalt der militärischen Präsenz. Erfolgreicher ist es, den Abzug der Streitkräfte als Herausforderung und besondere Form des Strukturwandels zu betrachten. Nur so können neue Arbeitsplätze geschaffen und die Kaufkraft vor Ort erhalten werden. „Konversion kann wichtige Impulse für die regionalökonomische und städtebauliche Entwicklung geben. Die regionalen Akteure müssen die zivile Nutzung der Standorte aktiv steuern und die Landesregierungen sollten diese Maßnahmen flankieren,“ betont Dr. Herbert Wulf.
Das BICC will die betroffenen Kommunen durch die Beratung zu einzelnen Arbeitsschritten und die Begleitung von Projekten, die Erstellung von Gutachten zur Vorlage bei den Fördermittelgebern und Kreditinstituten, die Erarbeitung von Handlungsoptionen sowie die Durchführung von Workshops und Informationsveranstaltungen beim bevorstehenden Konversionsprozess unterstützen.
Auf Grund seiner Expertise auf dem Gebiet der Liegenschaftskonversion rät das Konversionszentrum den nun betroffenen Kommunen vorrangig:
– den Dialog aller Interessensgruppen zu ermöglichen, um möglichst reibungslos Ergebnisse zu erzielen, die für alle Beteiligten tragbar sind.
– mögliche Optionen für die neue Nutzung an die bereits bestehende kommunale bzw. regionale Wirtschaftsstruktur zu knüpfen.
– Ansprechpartner in der Landes- und Bundespolitik zu suchen, um Unterstützung für die Projekte zu finden.
– den Erfahrungsaustausch zu organisieren und sich mit anderen betroffenen Kommunen zu vernetzen.
weitere Informationen:
Internationales Konversionszentrum Bonn,
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0228/911 96 -57
Gerne arrangieren wir für Sie ein Interview und/oder schicken Ihnen diese Meldung per E-Mail. Hintergrundinformationen entnehmen Sie bitte auch unserer Website: www.bicc.de/bw-standorte/.
Eine Pressemappe zum Thema Liegenschaftskonversion und Fotomaterial liegen auf Anfrage bereit.
Weitere Informationen finden Sie im WWW:
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen
Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.
Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…