Einstieg in das Geschäft mit Asset Backed Commercial Paper
Siemens Financial Services (SFS) ist erfolgreich in das Geschäft mit Asset Backed Commercial Paper (ABCP)* gestartet und eröffnet sich damit weitere Wachstumschancen in einem zukunftsträchtigen Segment der Finanzdienstleistungen. Das von SFS im Dezember 2000 arrangierte Asset-Backed-Commercial-Paper-Programm mit dem Namen „SieFunds“ platziert im ersten Quartal 2001 sukzessive drei Forderungsportfolios mit einem Gegenwert von rund einer Milliarde EUR. „SieFunds“ ist ausgelegt auf ein Gesamtvolumen von 10 Mrd. EUR und gehört damit zu den großen Asset-Backed-Commercial-Paper-Programmen in Europa. Von den Kreditratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s bekam „SieFunds“ jeweils die besten kurzfristigen Ratings für Commercial Paper: A-1+ und P-1.
„SieFunds“ kann kurzfristige Handelsforderungen ebenso wie Finanzforderungen, zukünftige Forderungen und andere Vermögensgegenstände aufnehmen. SFS wird „SieFunds“ den Siemens-Konzerngesellschaften sowie externen Kunden anbieten.
„SieFunds ist ein Programm, das sowohl in Zusammenarbeit mit dem Siemens-Konzern als auch mit externen Kunden stark ausgebaut werden kann“, so Peter Rek, Leiter Asset Securitization and Placement der SFS. Allein in der Siemens-Bilanz sind derzeit Forderungen in erheblichem Umfang gebunden, die teilweise durch das Commercial-Paper-Programm mobilisiert werden können. „Wir zielen mit dem Programm auf ein Volumen von zwei bis drei Mrd. EUR bis Ende 2001“, schätzt Rek.
Siemens Financial Services hat das Programm arrangiert und struktriert die Forderungskäufe für „SieFunds“. SFS verfügt über ein eigenes Credit-Rating-Team, das Forderungsverkäufer und
-portfolios vor der Bewertung durch die Rating-Agenturen und vor deren Aufnahme in das Programm analysiert. In der Verwaltung des Programms profitiert SFS von der Präsenz an allen wesentlichen Finanzplätzen.
Mit ABCP-Programmen wie „SieFunds“ lässt sich die Eigenkapitalrendite eines Unternehmens steigern oder die Liquidität und Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Durch die Platzierung von eigenen Assets am Kapitalmarkt ermöglicht das Programm SFS zudem, die Transparenz im Forderungsmanagement zu erhöhen.
Asset-Backed Securities sind ein schnell wachsendes Marktsegment des Investment Banking. Das in den USA bereits seit 1970 etablierte Finanzierungsinstrument gewinnt auch in Europa immer mehr an Bedeutung. Bereits heute basiert etwa die Hälfte aller Commercial Papers auf ABCP-Programmen. „Standard & Poor’s bewertet derzeit 47 europäische Commercial Papers, die Ende 2000 ein Gesamtvolumen von 90 Mrd. EUR erreichten“, so Hervé-Pierre Flammier, Associate Director der Standard & Poor’s Structured-Finance-Ratings-Gruppe in Paris. „Im Vergleich zu 58 Mrd. EUR Ende 1999 entspricht das einem Wachstum von 55%. Die rasante Marktentwicklung wird auch in den nächsten Jahren in diesem Umfang weitergehen.“ Verbesserte rechtliche Rahmenbedingungen, eine weiter steigende Nachfrage nach bonitätssensitiven Produkten sowie wachsende Anforderungen an das Bilanzmanagement und eine angemessene Eigenkapitalverzinsung sind dabei nur einige Faktoren, die das Wachstum dieses Marktsegmentes weiter nachhaltig fördern werden.
* Asset-Backed-Securities (ABS) beinhalten eine Vielzahl möglichst gleichartiger Forderungen (Forderungsportfolio). Mit ABS lassen sich die Cash-Flows dieser Portfolios neu zusammensetzen. ABS ist eine moderne Form der Unternehmensfinanzierung und kann als Substitut für den klassischen Kredit angesehen werden. Neben einer Erhöhung der Liquidität des Unternehmens und den in der Regel wettbewerbsfähigeren Finanzierungskosten stellen die bilanzneutrale Behandlung sowie die Diversifikation der Mittel einen nicht unwesentlichen Aspekt dar. Zur Besicherung der wertpapierunterlegten Kredite wurden Finanzinstrumente, die als mit Finanzaktiva (Asset) besicherte (Backed) Wertpapiere (Securities) bezeichnet werden, konstruiert.
*Commercial Paper (CP) sind Inhaberschuldverschreibungen mit einer Laufzeit von sieben Tagen bis zwei Jahre (in der Praxis 30-90 Tage), die nicht börsennotiert sind. Das Mindestvolumen liegt bei 0,5 Mio. EUR. CP sind standardisierte, kurzfristige Geldmarktinstrumente, deren Bedeutung im letzten Jahrzehnt signifikant gewachsen ist.
Siemens Financial Services (SFS), München, bietet mit rund 1.100 Mitarbeitern in 30 Ländern eine breite Palette von Finanzierungslösungen. Diese reicht von der Absatz- und Investitionsfinanzierung über Treasury-Services bis hin zum Fondsmanagement und Versicherungsleistungen. SFS ist einer der drei größten europäischen Anbieter im Markt für Equipmentfinanzierungen. Kunden der SFS sind heute vor allem weltweit operierende Industrie- und Dienstleistungsunternehmen sowie öffentliche Auftraggeber.
Weitere Informationen über Siemens Financial Services im Internet: http://www.sfs.siemens.de
Informationsnummer: SFS 2001.011 d
Siemens Financial Services
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Claudia Rotschedl
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