US-Bilanzskandale erschüttern Vertrauen in deutsche Finanzplaner
Umfrage: Über 80 Prozent der deutschen Unternehmen bezweifeln die Glaubwürdigkeit der Finanzchefs
Die Bilanzfälschungen bei Enron und Worldcom gehen auch an den deutschen Finanzchefs nicht spurlos vorbei. Obwohl hierzulande die Skandale auf kleinere, am Neuen Markt notierte Unternehmen begrenzt scheinen, färbt das Negativimage der nordamerikanischen Chief Financial Officer (CFO) auch auf hiesige Finanzvorstände und Controller ab, so das Ergebnis einer von Hyperion durchgeführten Umfrage.
77 Prozent der 106 befragten Unternehmen sind der Meinung, dass die Glaubwürdigkeit und der Ruf der Finanzverantwortlichen in den letzten Monaten gelitten haben. Auch wenn das Urteil vernichtend wirkt, schreiben dennoch 86 Prozent der Befragten den Finanzplanern eine wichtigere Rolle denn je im Unternehmen zu. Lediglich 13 Prozent stellen keine Veränderung fest und keine der befragten Firmen war der Meinung, die Bedeutung der CFOs habe abgenommen. Die umfassende Umfrage wurde im Rahmen der diesjährigen Hyperion Anwenderkonferenz am 11. und 12. September 2002 durchgeführt.
„Die Umfrage zeigt zweierlei: Erstens ist die Rolle der Finanzplaner wichtiger denn je, zweitens ist deren Glaubwürdigkeit deutlich angeschlagen und das Vertrauen in Bilanzen gesunken. Um dieses zurückzugewinnen, ist der klare Auftrag an Controller und Finanzplaner, ihre Arbeit nachvollziehbarer und transparenter zu gestalten, so dass kein Raum für Ungereimtheiten entsteht“, erklärt Dr. Martin Cornelius, Director Solution Consultants, Hyperion. „Neben den notwendigen Verfahren unterstützen Business-Performance-Management-Lösungen Unternehmen dabei, ihre Daten zu konsolidieren und nach den unterschiedlichsten Regeln saubere Berichte zu erstellen.“
Die befragten Unternehmen gliedern sich in folgende Branchen auf:
Energie: 2,8 Prozent
Banken/Versicherungen: 9,4 Prozent
Automobil: 4,7 Prozent
Dienstleistung: 25,5 Prozent
Produzierende Industrie: 31,1 Prozent
Telekommunikation: 6,6 Prozent
Handel: 11,3 Prozent
Sonstige: 8,5 Prozent
Anzahl der Beschäftigten:
Bis 500 Mitarbeiter: 10,4 Prozent
500 bis 1.000 Mitarbeiter: 2,8 Prozent
1.000 bis 5.000 Mitarbeiter: 21,7 Prozent
Über 5.000 Mitarbeiter: 65,1 Prozent
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