Normen mit enormem Erfolg
Normen erleichtern den Alltag. Sie wirken als Katalysator für neue Ideen, Produkte und Technologien und kurbeln die Wirtschaft an. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie des Fraunhofer ISI und der TU Dresden.
Ob die Dicke und Länge von Schrauben, die verschiedenen Papierformate oder einheitliche Stecker für den Druckeranschluss des Computers: Normen durchziehen unser Leben und erleichtern den Alltag enorm. Briefpapier, Kuverts und Ordner richten sich nach dem DIN-Format. Hätte jedes Unternehmen seine eigenen Papiergrößen, wären analog dazu zig verschiedene Drucker oder Kopierer notwendig, um diese Vielfalt verarbeiten zu können. Wie das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI in einer gemeinsam Studie mit der TU Dresden ermittelte, fördern Normen – entgegen so manchen Vorurteilen – den Innovationsprozess einer Volkswirtschaft und tragen positiv zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Auftraggeber der Studie waren das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) in Berlin, das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sowie verschiedene Industrieunternehmen.
»Normen wirken als Katalysator für neue Ideen, Produkte und Technologien«, bringt Dr. Knut Blind, Leiter der Projektgruppe am ISI, das Ergebnis auf den Punkt. »Denn durch den einheitlichen Standard, den eine Norm festlegt, können sich neue Technologien schneller verbreiten. Anders als Patente sind sie für jedermann gegen geringes Entgelt zugänglich und lassen sich für innovative Produkte nutzen.« Die TU Dresden befragte Unternehmen, wie sich bei ihnen Normen auswirken. Die Forscher am ISI ergründeten den Zusammenhang zwischen Normen und technischem Wandel, den Einfluss auf die Gesamtwirtschaft und den Außenhandel. Für den Zeitraum von 1960 bis 1996 analysierten sie neben den Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit, welchen Beitrag die erteilten Patente, die Ausgaben der deutschen Wirtschaft für ausländische Lizenzen und der Bestand an Normen und technischen Regeln zum wirtschaftlichen Wachstum im Unternehmenssektor leisteten.
»Neben den Patenten stellen die Normen einen weiteren Pool an technischem Wissen einer Volkswirtschaft dar«, kommentiert Dr. Blind. Basierend auf den makroökonomischen Untersuchungen und den Angaben der Unternehmen in der Befragung zeigt sich, dass der jährliche volkswirtschaftliche Nutzen der Normen in einem zweistelligen Milliardenbereich liegt.
Ansprechpartner:
Dr. Knut Blind
Telefon: 07 21/68 09-2 12
Telefax: 97 21/68 09-2 60
E-Mail: kb@isi.fhg.de
Fraunhofer-Institut für
Systemtechnik und Innovationsforschung ISI
Breslauer Straße 48
76139 Karlsruhe
Pressekontakt:
Gerhard Samulat
Telefon: 07 21/68 09-1 00
Telefax: 97 21/68 09-1 76
E-Mail: sam@isi.fhg.de
Weitere Informationen finden Sie im WWW:
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen
Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.
Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.
Neueste Beiträge
Krebs entschlüsseln: 40 Jahre Durchbrüche in der genetischen Forschung
Krebs bei Kindern und Jugendlichen ist selten. Dennoch gehören bösartige Erkrankungen in dieser Altersgruppe nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen. Überlebende einer Krebserkrankung im Kindes- oder Jugendalter erleiden oftmals…
Bekämpfung von Nierenkrebs durch verbesserte Immuntherapien
Forscher des Hollings Cancer Center der Medical University of South Carolina erhalten den Early Career Scholar Award des Verteidigungsministeriums, um Immuntherapien durch die gezielte Behandlung von resistenten Nierentumoren zu verbessern….
Lassen Sie uns vor dem ersten Getränk nachdenken: Wie frühe Substanznutzung zu Unterschieden in der Gehirnstruktur bei Jugendlichen führen könnte
Viele Unterschiede schienen bereits vor jeglichem Substanzkonsum zu bestehen, was auf die Rolle hinweist, die die Gehirnstruktur beim Risiko des Substanzkonsums spielen könnte, wie eine vom NIH unterstützte Studie nahelegt….