Commerzbank-Börsenbericht: Übernahmephantasie verhilft DAX zu Jahreshoch

Zum Wochenauftakt verzeichneten die europäischen Börsen deutliche Kursgewinne

Stimulierend wirkten insbesondere die Erwartung einer baldigen Erholung der US-Wirtschaft sowie die neu aufkommende Fusionsphantasie in den USA aufgrund mehrerer feindlicher Übernahmeversuche. Chiphersteller profitierten von optimistischen Analystenkommentaren zur Branche. Der DAX erreichte mit 3359 Punkten ein neues Jahreshoch.

Später kamen die Kurse wegen Gewinnmitnahmen und der Sorge vor möglichen schwächeren Unternehmenszahlen leicht unter Druck. Mit Spannung werden jetzt die Ergebnisse der Technologieschwergewichte Intel und Microsoft erwartet, die neben den fundamentalen volkswirtschaftlichen Daten die weitere Börsenrichtung vorgeben werden. Die Commerzbank empfiehlt Privatanlegern weiterhin vor allem Deutsche Telekom und Allianz zum Kauf.

Das Abklingen der Deflationsangst belastet zwar weiter die Rentenmärkte. Nach dem kräftigen Renditenanstieg der Vorwochen zeigten sich diese aber deutlich stabilisiert, zumal angesichts der lahmenden Konjunktur und der verhaltenen wirtschaftlichen Perspektiven für 2004. In Deutschland deutet die auch im Mai rückläufige Industrieproduktion sogar auf eine Schrumpfung der Wirtschaft im 2. Quartal hin. Lediglich der leicht anziehende Commerzbank-Frühindikator gibt ein wenig Anlass zur Hoffnung. In der Vergangenheit zeigte dieser Indikator eine konjunkturelle Wende mit einem Vorlauf von sechs Monaten zuverlässig an. Die Commerzbank- Volkswirte erwarten einen moderaten Konjunkturaufschwung in den USA, der mit Verzögerung und in abgeschwächter Form Europa erreichen wird. Die Tendenz zu niedrigeren Leitzinsen wird daher noch anhalten, während sich am langen Marktende die Renditen in nächster Zeit nur wenig ändern dürften. Private Anleger sollten vorwiegend in mittlere Laufzeiten investieren und gegebenenfalls kleinere Positionen mit Fälligkeiten in den Jahren 2009/2010 beimischen.

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