Ergebnis der ersten Studie zur Industrialisierung der Financial Chain deutscher Unternehmen
E-Finance Lab legt Ergebnis der ersten Studie zur Industrialisierung der Financial-Chain deutscher Unternehmen vor
Die für eine Industrialisierung der Financial-Chain notwendige umfassende Kenntnis der Prozesse und die damit verbundene Analyse von Finanzprozessen sowie deren inner- und zwischenbetriebliche Integration ist in den Unternehmen noch gering ausgeprägt. Das ist das wesentliche Resultat einer ersten empirischen Untersuchung des E-Finance Labs Frankfurt zur Industrialisierung der Financial Chain bei den 1.000 größten deutschen Unternehmen. Das Ergebnis seiner Studie legte das E-Finance Lab jetzt in Form eines 120seitigen Berichtsbandes vor. Auf einer solchen Basis, so die Folgerung, ist eine Optimierung der Geschäftsprozesse zur Finanzabwicklung in den Unternehmen nicht zu erreichen.
Durch Analyse der Financial-Chain will das E-Finance Lab Hilfestellung bei der Optimierung und der Entwicklung neuer Dienstleistungen zur Unterstützung der Abwicklung von Finanzabläufen in der Wirtschaft geben. Analog dem aus der Fertigung bekannten Supply-Chain-Management (SCM) zur Herstellung einer Ware werden unter Financial-Chain-Management (FCM) alle Geschäftsprozesse zusammengefasst, die die finanziellen Aspekte wirtschaftlichen Handelns betreffen. Das Spektrum reicht von der Preisfindung für ein Produkt über die Erstellung eines Angebots, die Qualifizierung eines Kunden, etwa bezüglich der Bonität bis hin zur Verbuchung der Zahlung. „In der Standardisierung und Automatisierung der mit der Financial-Chain verbundenen Geschäftsprozesse stecken Optimierungspotenziale in Milliardenhöhe. Die Erkenntnisse des E-Finance Lab helfen der Wirtschaft, diese Potenziale für sich zu nutzen“, ordnet Andreas Drescher, Director Banking and Insurance Division, Microsoft, die Bedeutung der Arbeit ein.
Dr. Wolfgang Busch, Kanzler der Universität Frankfurt: „Während es zahlreiche Untersuchungen zur Industrialisierung in der Fertigung gibt, ist die Optimierung der Finanzströme durch industrielle Verfahren ein weitgehend weißer Fleck auf der Landkarte wissenschaftlicher Forschung. Das E-Finance Lab übernimmt daher Pionierarbeit, die große Beachtung findet.“ Prof. Hanns H. Seidler, Kanzler der TU Darmstadt: „Das E-Finance Lab ist beispielgebend für die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.“
Das E-Finance Lab wurde von der Universität Frankfurt und der TU Darmstadt gemeinsam mit Accenture, Deutsche Bank, Deutsche Postbank, Microsoft, Siemens, T-Systems und Innovative Software gegründet und hat im Frühjahr 2003 seine Arbeit aufgenommen. Ziel des interdisziplinären Forschungsverbundes ist es, die Industrialisierung des Finanzdienstleistungswesens mit Nachdruck voranzutreiben. Unter der Leitung der Frankfurter Wirtschafts-Professoren Wolfgang König, Bernd Skiera und Mark Wahrenburg sowie des Darmstädter Informatik-Professors Ralf Steinmetz identifizieren 15 Forscher Verbesserungspotenziale bei den traditionellen Wertschöpfungsketten der Finanzbranche sowie den Finanzprozessen von Unternehmen verschiedenster Branchen. Dabei entwickeln und erproben sie Verfahren zur Gestaltung neuartiger Finanzprodukte.
Der Begriff E-Finance verdeutlicht dabei, dass Innovationen in der Finanzbranche über einen verstärkten Einsatz moderner, netzbasierter Informations- und Kommunikationssysteme möglich sind. Den Anstoß zu der Forschungseinrichtung E-Finance Lab hatte der Hessische Ministerpräsident Roland Koch als eine Maßnahme zur Stärkung des Finanzstandortes Frankfurt gegeben.
Kontakt:
Prof. Wolfgang König
Institut für Wirtschaftsinformatik
und Vorsitzender des E-Finance Lab
Universität Frankfurt
Mertonstr. 17, 60325 Frankfurt
Tel.: 069 – 798-23318, Fax: – 28585
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Weitere Informationen:
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