Entwicklung des Bankstellennetzes im Jahr 2000
Die Gesamtanzahl der Kreditinstitute in Deutschland nahm im Jahr 2000 um 256 auf 2.912 ab (rund 8 %). 281 Abgängen, von denen rund 86 % auf Fusionen im Bereich der Kreditgenossenschaften entfielen, standen 25 Zugänge gegenüber, die überwiegend Kapitalanlagegesellschaften und Regionalbanken betrafen. Im Jahr 1999 hatten 38 % aller Kreditinstitute in Europa ihren Sitz in Deutschland (Europäische Zentralbank "Mergers and Acquisitions involving the EU Banking Industry – Facts and Implications", Dezember 2000). In den letzten zehn Jahren hat insbesondere im Kreditgenossenschafts als auch im Sparkassensektor die Anzahl der rechtlich selbständigen Institute erheblich abgenommen, während die Anzahl der Kreditbanken vergleichsweise konstant blieb. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Internationalisierung sowie dem tief greifenden Wandel des Kundenverhaltens und der raschen Verbreitung des Internet sind die Institute einem immer stärkeren Konsolidierungsdruck ausgesetzt. Daher steht zu erwarten, dass der seit Jahren zu beobachtende Trend einer Abnahme der Zahl der Kreditinstitute noch an Dynamik gewinnen wird.
Der Bestand an inländischen Zweigstellen (ohne Deutsche Postbank AG) verringerte sich von 44.443 Ende 1999 per Saldo um 1.136 bzw. knapp 3 % auf 43.307 Ende 2000. Die Kreditinstitute setzten damit die Straffung ihrer inländischen Zweigstellennetze fort. Auch unter Berücksichtigung der Zweigstellen der Deutschen Postbank AG gab es zum Jahresende 2000 mit 56.936 Zweigstellen 1.610 Zweigstellen weniger als im Vorjahr.
Das bundesweit dichteste Bankstellennetz hat nach wie vor der Sparkassensektor mit einem Anteil von rund 39 % sowie der Bereich der Kreditgenossenschaften mit einem Anteil von etwa 37 % an allen Bankstellen (rechtlich selbständige Kreditinstitute und deren Zweigstellen). Die Bankstellendichte (Anzahl der Einwohner pro Bankstelle; ohne Deutsche Postbank AG) veränderte sich im Jahr 2000 geringfügig von 1.725 auf 1.777, d. h. es kamen am Ende des Berichtsjahrs 52 Einwohner mehr auf eine Bankstelle als ein Jahr zuvor. Auch im internationalen Vergleich lag Deutschland immer noch in der Spitzengruppe. Allein in Belgien und Österreich kamen weniger Einwohner auf eine Zweigstelle während der Unterschied der hiesigen Bankstellendichte zu Schweden, den Niederlanden und Großbritannien beträchtlich ist (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich "Statistics on Payment Systems in the Group of Ten Countries 1999", März 2001). Allerdings ist bei einem solchen länderübergreifenden Vergleich zu beachten, dass in den einzelnen Ländern unterschiedliche Abgrenzungen der Begriffe "Kreditinstitut" und "Zweigstelle" verwendet werden. Ferner wird der Aussagewert der Bankstellendichte durch unterschiedliche Größe und Geschäftstätigkeit der Filialen beeinträchtigt. So kommen in Großbritannien zwar 3.748 Einwohner auf eine Bankstelle, doch je 1.000 Einwohner werden 8,3 Mitarbeiter eingesetzt und damit in etwa so viele wie in Deutschland (mit 9,2 Mitarbeiter auf 1.000 Einwohner).
Im Gegensatz zur anhaltend rückläufigen Anzahl inländischer Filialen wurde das Zweigstellennetz im Ausland um 4 % auf nunmehr 324 Zweigstellen ausgebaut.
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