Investitionen von 6 Mrd. US-Dollar in Asien zur Nutzung des Wachstumspotenzials der Region
Bayer-Vorstandsmitglied Werner Spinner in Tokio:
Umsatzrekord 2000 soll im laufenden Jahr noch übertroffen werden
Tokio
Bayer weitet die Expansionspläne für Asien noch mehr aus. Mit Investitionen von insgesamt rund 6 Mrd. US-Dollar will der internationale Pharma- und Chemiekonzern den Anteil der Region am Gesamtumsatz des Konzerns bis zum Jahr 2010 von 16 % auf 25 % steigern. Im laufenden Jahr hat sich Bayer zum Ziel gesetzt, die 2000 in der Region Fernost/Ozeanien erreichte Rekordmarke von 4,9 Mrd. Euro (4,6 Mrd. US-Dollar) noch zu übertreffen. Im ersten Quartal 2001 lag der Umsatz in der Region im fortzuführenden Geschäft 13 % über den Vorjahreserlösen. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 11 % auf 113 Mio. Euro (104 Mio. US-Dollar).
Auf einer Pressekonferenz am 19. Juni 2001 in Tokio gab Bayer-Vorstandsmitglied Werner Spinner an, der Raum Fernost/Ozeanien habe sich für Bayer als führender Wachstumsmotor fest etabliert. Um sich das langfristige Wachstumspotenzial der Region noch besser zunutze machen zu können, wolle Bayer „umfangreiche Investitionen in Produktentwicklung und Marketing tätigen, das Life-Cycle-Management der Top-Produkte weiter verbessern und die lokalen Produktionskapazitäten in den Hauptmärkten von Bayer weiter ausbauen“, so Spinner.
Umfangreiche Polymerproduktion in Südostasien und China
Spinner, im Bayer-Vorstand Sprecher für die Region Fernost/Ozeanien, bezifferte laufende Ausgabenprogramme für Kernprojekte in der Region mit circa 6 Mrd. US-Dollar. „Wir haben unsere Investitionspläne für die Region deutlich erweitert“, gab Spinner in Japan bekannt. Auf der Pressekonferenz in Tokio nannte er Südostasien, Greater China und Japan als die drei wichtigsten Märkte in der Investitionsstrategie von Bayer für Asien.
Die Pläne sehen vor, dass im Zeitraum von 1996 bis 2008 mehr als 4 Mrd. US-Dollar in den Ausbau der Bayer-Produktionsstätten in Südostasien und China fließen werden. In Thailand sollen laut Angaben des Unternehmens bis zum Jahr 2005 in den Standort Map Ta Phut in der Provinz Rayong 750 Mio. US-Dollar investiert werden. Diese Summe ist zum größten Teil für den Ausbau der Produktionsanlagen für Hochleistungskunststoffe gedacht. Die Fertigstellung einer Polycarbonatanlage mit einer Kapazität von 350.000 Jahrestonnen mache aus Map Ta Phut „eine der größten Anlagen ihrer Art in der Welt“, so Spinner.
Auch in der Volksrepublik China will Bayer kräftig investieren. Nach Anfangsinvestitionen in China von rund 300 Mio. US-Dollar verfolgt der Konzern nun Pläne, das Land als große internationale Basis für Polymerproduktionsanlagen von Weltrang zu etablieren. Für diese zweite Investitionsphase wurden insgesamt 3,1 Mrd. US-Dollar veranschlagt. Die Fertigstellung der Anlagen im Rahmen eines integrierten Chemiestandortes ist für 2008 vorgesehen.
Laufender Ausbau der Life-Science-Forschung in Japan
Als dritten Investitionsschwerpunkt in Asien nannte Werner Spinner Japan. Hier hat die Stärkung der Pipeline an innovativen Produkten im Bereich Life Sciences Vorrang. Mit seiner innovationsorientierten Gesellschaft und großem technologischem Know-how im Life-Science-Bereich sei Japan als Forschungsstandort für neue pharmazeutische und agrarchemische Substanzen international erste Wahl, so das Bayer-Vorstandsmitglied. Um die Entwicklung neuer Produkte in den Forschungszentren in Kansai Science City in der Präfektur Kyoto und in Yuki in der Präfektur Ibaraki weiter zu verstärken, hat Bayer für den Zeitraum 1994 bis 2010 Mittel von insgesamt circa 240 Mrd. Yen (2 Mrd. US-Dollar) für Forschung und Entwicklung bereitgestellt.
„Die Investitionspläne für unsere Kernaktivitäten in Thailand, China und Japan sind ein sehr deutliches Signal für das Vertrauen, das wir in die mittelfristigen Wachstumsaussichten im asiatisch-pazifischen Raum setzen“, erklärte Werner Spinner.
Der Bayer-Manager fügte hinzu, der Konzern lote auch verschiedene Optionen für externes Wachstum in Asien aus, unter anderem Akquisitionen und Allianzen.
Neue Unternehmensausrichtung für Fernost/Ozeanien
Bei dem Pressetreffen in Tokio stellte Spinner außerdem eine neue Unternehmensstruktur vor, die Bayer Anfang des Jahres in Asien eingerichtet hat. Mit Wirkung vom 1. Januar 2001 wurde das Management von 13 Ländern der Region in 5 Ländergruppen zusammengefasst: Südostasien, Japan und Korea, Greater China, Indien sowie Australien, Neuseeland und Ozeanien.
„Die neue Struktur verleiht uns eine breitere und leistungsstärkere Basis für bessere und schnellere Entscheidungen“, erläuterte das Bayer-Vorstandsmitglied.
Geschäftsentwicklung in der Region Fernost/Ozeanien im ersten Quartal 2001
In den ersten drei Monaten des Jahres 2001 verzeichnete Bayer in der Region Fernost/Ozeanien im fortzuführenden Geschäft einen Umsatzanstieg von 13 % auf 1,23 Mrd. Euro (1,14 Mrd. US-Dollar). Das operative Ergebnis erhöhte sich um 11 % auf 113 Mio. Euro (104 Mio. US-Dollar). Besonders stark fiel das Plus in den Arbeitsgebieten Polymere und Chemie aus, die sich um 20 % bzw. 29 % verbesserten. Während sich das Arbeitsgebiet Landwirtschaft dem allgemein negativen Markttrend nicht entziehen konnte und gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres konstant blieb, konnte das Arbeitsgebiet Gesundheit einen Zuwachs von 7 % verzeichnen.
Von den Ländergruppen erzielten Japan und Korea mit einem Erlöszuwachs von insgesamt 15 % die stärkste Wachstumsrate im ersten Quartal. Südostasien verbesserte den Umsatz um gute 14 %, während China auf ein Umsatzplus von 7 % kam. In Indien sowie in der Ländergruppe Australien, Neuseeland und Ozeanien konnte das Geschäft in den ersten drei Monaten des Jahres 2001 um jeweils 9 % ausgebaut werden.
Bayer-Vorstand Werner Spinner hob besonders Japan hervor, das den größten Beitrag zum Umsatz in der Region Fernost/Ozeanien geleistet habe. Der Umsatz nach Sitz der Gesellschaft kletterte von 223 Mrd. Yen (2,24 Mrd. US-Dollar) im Gesamtjahr 2000 (+12 % gegenüber 1999) im ersten Quartal 2001 um 14 % auf 60 Mrd. Yen (508 Mio. US-Dollar). Im ersten Quartal wiesen die Arbeitsgebiete Gesundheit und Chemie in Japan die beste Performance auf, wobei die Umsätze um 14 % bzw. 44 % gesteigert werden konnten. Dank der intensiven Arbeit an der Umstrukturierung des Konzerns in Japan in den letzten 7 Jahren laufen die Bayer-Geschäfte in dem Land „besser denn je“, erklärte Werner Spinner.
Mit Blick auf die konjunkturelle Abkühlung in den USA und die jüngsten negativen Wachstumsdaten für die japanische Wirtschaft sei es schwierig, für die Entwicklung des Bayer-Geschäfts im Raum Fernost/Ozeanien genaue Prognosen für das Gesamtjahr 2001 aufzustellen, bemerkte Werner Spinner. Und weiter: „Obwohl wir im ersten Quartal in der Region Fernost/Ozeanien einen guten Start hatten, bleibt abzuwarten, in welchem Umfang sich der Wachstumsschwung beibehalten lässt. Trotz der sich abschwächenden Konjunktur in der gesamten Region haben wir es uns für 2001 zum Ziel gesetzt, den vorjährigen Umsatzrekord in Fernost/Ozeanien noch zu übertreffen.“
Dr. Michael Portoff Nachfolger von Knut Kleedehn als Japan-Chef
Im Rahmen der Pressekonferenz kündigte Werner Spinner den bevorstehenden Wechsel an der Spitze der Bayer-Organisation in Japan an. Dr. Michael Portoff wird zum 1. Juli 2001 Nachfolger von Knut Kleedehn als Geschäftsführer der Bayer Ltd., Japan, und Leiter der Ländergruppe Japan und Korea. Dr. Portoff (54) war bei Bayer als Leiter der Ländergruppe Greater China bislang zuständig für die Volksrepublik China, Hongkong und Taiwan. In seiner Funktion als Managing Director von Bayer China Co., Ltd. in Hongkong sowie Chairman und General Manager von Bayer (China) Ltd., Beijing, leistete er einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der Bayer-Geschäfte in China.
Knut Kleedehn (63), seit 1994 an der Spitze von Bayer in Japan, wird am 30. Juni 2001 in den Ruhestand treten. Anlässlich des Leitungswechsels dankte Werner Spinner Knut Kleedehn „für seinen engagierten Einsatz und seine erfolgreichen Bemühungen, Japan als einen Hauptschwerpunkt für die Geschäfte von Bayer zu profilieren und zu entwickeln“. Spinner fuhr fort: „Ohne die Arbeit von Knut Kleedehn wäre Bayer in Japan heute nicht das, was es ist.“
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