Viele der Chemnitzer Ex-Studenten bleiben in Sachsen

Wirtschaftswissenschaftler legen erste Erkenntnisse der Absolventenbefragung 2001 vor

Das sind die Chemnitzer Studenten der Wirtschaftswissenschaften: Sie studieren im Durchschnitt elf Semester lang, finanzieren sich ihr Studium überwiegend selbst und werden aller Voraussicht nach hier in Sachsen ihren ersten Job finden. So lauten die ersten Ergebnisse der Absolventenbefragung 2001, die von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und mit Unterstützung der Stipendiatengruppe Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) durchgeführt wurde.

Unter Leitung von Professor Peter Pawlowsky, Inhaber der Professur Personal und Führung, wurden 287 Absolventen der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge angeschrieben, die seit 1996 ihr Studium beendet haben. Knapp 100 Ex-Studenten füllten den umfangreichen Fragebogen aus. Erstmals bestand für sie die Möglichkeit, auch über Internet an der Befragung teilzunehmen. Als besonders positiv bewerteten die Absolventen rückblickend die intensive Betreuung und Beratung. So fühlten sich über 80 Prozent der Ex-Studenten beim Schreiben ihrer Diplomarbeit sehr gut unterstützt. 74 Prozent der Befragten lobten die Freiräume zur aktiven Studiengestaltung, 73 Prozent die Kontakte zu den Mitstudenten und 69 Prozent zu den Lehrenden auch außerhalb der Vorlesungen oder Sprechzeiten. Die technische Ausstattung der Uni fanden 71 Prozent hervorragend. Als verbesserungswürdig empfanden 13 Prozent der Absolventen die studentischen Möglichkeiten zur hochschulpolitischen Einflussnahme und 29 Prozent die Teilnahme-Chancen an Forschungsprojekten.

Für mehr als drei Viertel aller Befragten (77 Prozent) war die Nähe zum Heimatort der Grund, sich für Chemnitz als Studienort zu entscheiden. Auch das gute Verhältnis zu den Professoren und die günstigen Mietpreise waren 62 Prozent bzw. 55 Prozent der Befragten überaus wichtig. Von Hochschulrankings ließen sich acht Prozent der Absolventen, die zwischen 1990 und 1994 ihr Studium aufnahmen, an die Chemnitzer Uni locken. Da die TU in den letzten Jahren immer wieder Spitzenplätze erreichte, dürften solche Ranglisten in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die Absolventenstudie zeigt zudem, dass sich die meisten Absolventen (83 Prozent) ihr Studium hauptsächlich durch Nebenjobs finanziert haben. Darüber hinaus wurden drei Viertel der Befragten von den Eltern unterstützt. 54 Prozent der Ex-Wirtschaftsstudenten waren BAföG-Empfänger.

Besonders erfreulich ist, dass die meisten Absolventen (61 Prozent) der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften bislang im Freistaat Sachsen ihren ersten Job gefunden haben. Während fast ein Drittel der Befragten (32 Prozent) ihren Berufseinstieg in den alten Bundesländer wagten, waren es nur fünf Prozent im übrigen Ostdeutschland und zwei Prozent in Berlin.

Seit 1996 wird die Absolventenbefragung aller zwei Jahre durchgeführt. „Mit diesem Instrument lässt sich die universitäre Ausbildung an den Anforderungen der Berufspraxis messen“, erläutert Prof. Peter Pawlowsky. „Die Befragung ehemaliger Studenten ermöglicht Rückschlüsse auf Stärken und Schwächen der Hochschulausbildung und informiert über den Verbleib der Absolventen der TU Chemnitz.“ Im Herbst dieses Jahres wird eine vollständige Auswertung der Untersuchung als Broschüre erhältlich sein.

Weitere Informationen gibt Dipl.-Soziologin Daniela Häuser, Professur Personal und Führung, unter Telefon (0371) 531 49 39.

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Alexander Friebel idw

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