Die Hälfte der IT-Freiberufler ist über den eigenen Marktwert unsicher
COMPUTERWOCHE-Umfrage: Über 70 Prozent der IT-Selbstständigen betrachten Freelancing als ihr persönliches Arbeitsmodell und nicht als Übergangslösung. Elf Prozent der Befragten fühlen sich bei Verhandlungen häufig über den Tisch gezogen. Den Schritt in die Selbstständigkeit planen elf Prozent der Freelancer direkt nach der Ausbildung. Jahreseinkommen von 150.000 bis 250.000 Mark.
IT-Freiberufler sind mit ihrer Selbstständigkeit hoch zufrieden: Über 70 Prozent betrachten „Freelancing als ihr persönliches Arbeitsmodell und nicht etwa als Not- oder Übergangslösung“. Für zehn Prozent ist die Selbstständigkeit „eine gleichberechtigte Alternative zur Festanstellung“. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Online-Umfrage, die die Fachzeitschrift COMPUTERWOCHE gemeinsam mit der Freiberufler-Jobbörse Freelance.com unter rund 200 Selbstständigen durchführte. Unsicher sind die Einzelkämpfer allerdings über ihren Marktwert: Zwar gibt die Hälfte der Freiberufler an, den eigenen Wert zu kennen, die anderen 50 Prozent aber zeigen sich bei Verhandlungen weniger selbstsicher. Elf Prozent fühlen sich sogar „häufig über den Tisch gezogen“.
Dabei dürfte die Qualifikation der Freiberufler für ausreichend Selbstbewusstsein sorgen: Insgesamt 55 Prozent der Freelancer verfügen über einen Hochschulabschluss, der Rest kann zumindest Abitur oder eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen. Dass das Gros der Freelancer (70 Prozent) aus einer Festanstellung in die Freiberuflichkeit gewechselt hat, lässt den Schluss zu, dass praktische Erfahrung aus dem Angestelltenverhältnis beim Schritt in die Selbstständigkeit hilfreich ist. Immerhin elf Prozent der Befragten streben sofort nach Abschluss der Ausbildung in die Selbstständigkeit – ein Trend, der von Untersuchungen des Bundes Deutscher Unternehmensberater (BDU) und der Gesellschaft für Informatik (GI) bestätigt wird.
Auch die finanzielle Situation stimmt die Mehrzahl der Befragten zufrieden: Gut 60 Prozent der IT-Fachleute verdienen über 150.000 Mark und 20 Prozent über 250.000 Mark pro Jahr. Nur sieben Prozent müssen sich nach eigenen Angaben mit einem Jahresverdienst von weniger als 50.000 Mark zufrieden geben. So kalkuliert ein Junior-Programmierer etwa mit einem Stundensatz von 90 bis 130 Mark, während ein Projekt-Manager 200 bis 260 Mark in der Stunde erreichen kann.
Als Hauptkunden betreuen Freelancer, so berichtet die COMPUTERWOCHE-Studie weiter, nach wie vor eher die großen Unternehmen. Über die Hälfte der Befragten (52 Prozent) arbeiten vorwiegend für sehr große Kunden (über 500 Angestellte), weitere 29 Prozent für Kunden mit über 50 Angestellten und nur 17 Prozent für Firmen mit weniger als 50 Mitarbeitern.
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