Innovationen und Reimporte wuchsen überproportional

Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz auf dem deutschen Apothekenmarkt um 9,3 Prozent auf knapp 30,7 Mrd. DM (15,7 Mrd. EUR) zu Herstellerabgabepreisen. Damit hat sich das Wachstum im zweiten Halbjahr 2002 leicht abgeschwächt. In den ersten sechs Monaten des abgelaufenen Jahres hatte das Marktwachstum noch bei knapp elf Prozent (10,9 Prozent) gelegen. Das geht aus aktuellen Zahlen von NDCHealth hervor, die diese auf der Basis der Großhandelseinkäufe der öffentlichen Apotheken ermittelt. Diese Großhandelseinkäufe repräsentieren knapp 90 Prozent des gesamten Apothekeneinkaufs. Erfahrungsgemäß bilden diese Basiswerte die tatsächliche Marktentwicklung nahezu punktgenau ab.

Ein Blick in die einzelnen Marktsegmente zeigt allerdings ein differenziertes Bild für die Marktentwicklung. So gehören innovative, patentgeschützte Arzneimittel zu den Gewinnern des letzten Jahres. Der Umsatz rezeptpflichtiger Präparate, für die es keinen Festbetrag gibt, stieg mit mehr als 18 Prozent überproportional. Dass diese Entwicklung den Patienten zugute kommt, zeigt sich nach Einschätzung des Geschäftsführers von NDCHealth, Roland Lederer, unter anderem an der Marktentwicklung bei den Betäubungsmitteln. Hier stieg der Umsatz um fast 41 Prozent. „Darin spiegelt sich“, so Lederer, „zum einen der therapeutische Fortschritt und zum anderen die Reaktion auf die seit geraumer Zeit geführte Diskussion um die Qualität der Schmerzbehandlung in Deutschland wider“.

Gleichzeitig zeigt die Entwicklung des letzten Jahres, dass Originalpräparate, deren Patentschutz abgelaufen ist, weiterhin Marktanteile verlieren. Während der Generikaumsatz im vergangenen Jahr etwa im Marktdurchschnitt wuchs (+8,5 Prozent), gingen der Umsatz der Originalpräparate in diesem Marktsegment um 5,6 Prozent zurück. Offenkundig hätten die Ärzte hier ihr Verordnungsverhalten, wo möglich auf preisgünstige Alternativen zurückzugreifen, auch nach Wegfall der Budgetierung nicht geändert, interpretiert Lederer diese Entwicklung.

Unverändert dynamisch ist die Entwicklung bei den reimportierten Arzneimitteln. Ihr Umsatz legte im vergangenen Jahr um 67 Prozent auf gut 1,3 Mrd. DM (670 Mio. EUR) zu. Reimportierte Arzneimittel sind Präparate, die zunächst für andere Märkte produziert, wieder nach Deutschland eingeführt und hierzulande angeboten werden. Lag der Anteil derartiger Medikamente am Gesamtmarkt im Jahr 2000 noch bei gut 2,8 Prozent, so erreichte er 2001 im Durchschnitt 4,3 Prozent. „Ein Blick in die Reimportentwicklung im Verlauf des letzten Jahres bestätigt unsere Prognose, dass der Reimportanteil im Dezember 2001 die Fünfprozentmarke mit einem Marktanteil von 5,1 Prozent überschritten hat“, erklärte Lederer.

NDCHealth, ein börsennotierter führender US-amerikanischer und multinational arbeitender Informationsdienstleister im Gesundheitsmarkt mit weltweit mehr als 1.400 Beschäftigten, ist mehrheitlich an der deutschen NDCHealth GmbH & Co. KG beteiligt.

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Jürgen Rost ots

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