Gesamtkostenquote für Investmentfonds seit 2001 in Europa leicht gestiegen
Im europäischen Durchschnitt ergibt sich daraus im betrachteten Zeitraum eine Erhöhung der Fondsgebühren von 1,22 Prozent auf 1,3 Prozent. Dies zeigt eine Analyse, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim im Auftrag der Europäische Kommission durchgeführt hat und die 14 EU-Länder umfasst.
Das ZEW legt seiner Analyse die folgende, für alle in die Betrachtung einbezogenen EU-Länder gleiche und über den Untersuchungszeitraum hinweg konstant bleibende Portfoliostruktur zugrunde, die die durchschnittliche Fondsallokation in Europa im Jahr 2001 darstellt: Aktienfonds 55 Prozent, Anleihefonds 15 Prozent, Geldmarktfonds 20 Prozent, Mischfonds 7 Prozent und Dachfonds 3 Prozent. Unter diesen Voraussetzungen hat das ZEW, gewichtet mit dem Fondsvolumen, eine von 1,22 Prozent im Jahr 2001 auf 1,3 Prozent im Jahr 2005 gestiegene durchschnittliche Gesamtkostenquote in der EU berechnet.
Seit 2001 sind die Gebühren, die den Ausgabeaufschlag nicht enthalten, für das Musterportfolio in Deutschland, Großbritannien, Österreich, den Niederlanden, Dänemark und Polen gestiegen. Spanien ist das einzige Land, in dem die Fondskosten im gesamten Untersuchungszeitraum kontinuierlich gesunken sind. Allerdings bleibt Spanien neben Italien nach wie vor eines der teuersten Länder für die Fondsanleger. Auf Grund der relativ niedrigeren Kosten in Finnland, Schweden, Belgien und den Niederlanden wird oft von einem Nord-Süd-Gefälle bei der Betrachtung der durchschnittlichen TERs gesprochen. Eine Ausnahme ist der französische Markt, der durch ein konstantes, relativ niedriges Kostenniveau gekennzeichnet ist.
Leicht sinkende Kosten hat das ZEW für 2004 und 2005 für das Portfolio aus Fonds identifiziert, die in Luxemburg und Irland beheimatet sind und europaweit vertrieben werden. Allerdings sind die Gebühren für dieses Portfolio weiterhin höher als im EU Durchschnitt.
Die Analyse der Aktienfonds ergab einen leichten Anstieg des europäischen Durchschnitts der TERs von 1,59 Prozent in 2001 auf 1,73 Prozent in 2005. Diese Zunahme ist insbesondere auf die gestiegenen Gesamtkosten in Frankreich, Großbritannien und Deutschland zurückzuführen. Die höchsten durchschnittlichen Gebühren mit teilweise mehr als 2 Prozent weisen Aktienfonds in Spanien, Luxemburg und Italien auf. Die TERs in den zwei wichtigen Aktienfondsmärkten Irland und Luxemburg sind seit 2003 gesunken, dabei sind die Fonds in Irland deutlich günstiger als die in Luxemburg (1,4 Prozent beziehungsweise 1,9 Prozent in 2005).
Die Kosten für Anleihenfonds in Europa sind seit 2001 im Durchschnitt von 0,89 Prozent auf 0,86 Prozent marginal gesunken. Am stärksten sanken die Kosten in Spanien mit 40 Basispunkten, gefolgt von Irland mit 30 Basispunkten. Die Anleihefonds in Großbritannien befinden sich im Gegensatz zu den Aktienfonds zusammen mit den Fonds in Italien und Irland im oberen Kostenbereich. Im Jahr 2005 waren mit 0,58 Prozent belgische Rentenfonds sowie mit 0,59 Prozent schwedische und österreichische Produkte am günstigsten, obwohl sich österreichische Fonds in den vergangenen Jahren leicht verteuert haben.
Bei den mit dem verwalteten Fondsvermögen gewichteten TERs für Geldmarktfonds fällt neben dem allgemein niedrigen Niveau der durchschnittlichen Kostenquote von 0,4 Prozent in 2005, der Trend zu moderat sinkenden Gebühren in den meisten Ländern auf. Ferner zeigt sich bei einem Ländervergleich ein ähnliches Bild wie für Aktien- und Anleihenfonds: Französische und österreichische Produkte liegen mit 0,25 Prozent und 0,33 Prozent im unteren Gebührensegment. Besonders teuer sind spanische und italienische Produkte mit 0,97 Prozent beziehungsweise 0,72 Prozent.
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