Kapitalmarkt-Aktivitäten der KfW: Zunahme des Fördergeschäfts führt zu höherer Mittelaufnahme
Im ersten Halbjahr 2007 hat die KfW auf den internationalen Kapitalmärkten mit einem breit gefächerten Emissionsangebot ein Rekordvolumen emittiert. Seit Jahresbeginn wurden bereits 37,6 Mrd. EUR in mehr als 300 Einzeltransaktionen in 22 verschiedenen Währungen aufgenommen. „Trotz eines teilweise sehr volatilen Rentenmarkts sind KfW-Emissionen weltweit auf große Resonanz gestoßen.“, sagte Dr. Günther Bräunig, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe, heute anlässlich der halbjährlichen Kapitalmarkt-Pressekonferenz des Förderinstituts in Frankfurt. „Dabei haben KfW-Papiere auch von der sehr positiven Wahrnehmung Deutschlands durch internationale Investoren profitiert.“
Einen starken Jahresauftakt lieferte die KfW mit zwei 10-jährigen Benchmark-Anleihen über 5 Mrd. EUR und 3 Mrd. USD. Darauf folgten eine 3-jährige EUR-Benchmark sowie USD-Benchmarks mit Laufzeiten über
3 und 5 Jahre.
„Die Benchmark-Emissionen sind und bleiben das wichtigste Standbein der KfW-Refinanzierung. Deshalb werden wir unter beiden Programmen im zweiten Halbjahr jeweils eine oder zwei weitere Benchmark-Anleihen begeben.“, kündigte Bräunig an.
Die KfW war im ersten Halbjahr 2007 auch in 20 weiteren Währungen aktiv. Im GBP, der drittwichtigsten Reservewährung der Welt, wurden bereits knapp 4 Mrd. GBP aufgenommen – für das Gesamtjahr rechnet die KfW mit einem neuen Rekordvolumen. Die Währungen Britische Pfund, Japanische Yen, Kanadische Dollar sowie Australische Dollar machten annähernd ein Viertel der gesamten KfW-Refinanzierung aus.
„Darüber hinaus begleiten wir sehr intensiv die Entwicklung aufstrebender Kapitalmärkte, um unsere Refinanzierung weiter zu diversifizieren.“, führte Bräunig weiter aus. So hat die KfW z.B. die erste Globalanleihe in Südafrikanischen Rand (2 Mrd. ZAR) begeben, und war auch mit Brasilianischen Real sowie bereits zweimal mit Russischen Rubel am Markt aktiv.
Auch in aufstrebenden Märkten in Asien schärft die KfW ihr Profil mit neuen Produkten und Währungen: Aus ihrem neuen lokalen Emissionsprogramm in Malaysia wurde bereits im Januar die erste Anleihe in Malaysischen Ringgit emittiert, und vor wenigen Tagen kam die erste KfW-Anleihe in Indonesischen Rupien an den Markt. Darüber hinaus steht die KfW kurz vor einer lokalen Emission in Thailand.
Refinanzierungsbedarf 2007 liegt bei 60 Mrd. EUR
Für das Jahr 2007 erwartet die KfW einen Refinanzierungsbedarf in Höhe von etwa 60 Mrd. EUR. Dies entspricht einer Zunahme von 5 Mrd.
EUR gegenüber der im Dezember 2006 gemachten Prognose. Die wesentliche Ursache dafür ist die solide konjunkturelle Entwicklung in Deutschland, verbunden mit einer verstärkten Nachfrage nach Förderkrediten.
„Wir haben in den vergangenen Monaten unsere hervorragende globale Aufstellung in den etablierten internationalen Kapitalmärkten gefestigt und erweitern Schritt für Schritt unseren Zutritt zu den sich entwickelnden lokalen Kapitalmärkten. Dies stimmt mich sehr zuversichtlich für die weiterhin erfolgreiche Platzierung unserer Anleihen im zweiten Halbjahr 2007.“, resümierte Bräunig die Refinanzierungsaktivitäten des Förderinstituts.
Die vom Deutschen Bundestag beschlossene Neuordnung der ERP-Wirtschaftsförderung führt dazu, dass ERP-Förderkredite zukünftig von der KfW refinanziert werden. Dies wird mittelfristig die Mittelaufnahme der KfW erhöhen.
Kleiner Mittelstand und Klimaschutz erreichen die Verbriefungsmärkte
Die europäischen Verbriefungsmärkte zeigen mit einer Steigerung des Emissionsvolumens in Höhe von rund 40% in den ersten fünf Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nicht nur quantitativ ein deutliches Wachstum. Kennzeichnend für das erste Halbjahr ist eine rege Verbriefung von Mittelstandskrediten. Erfreulicherweise finden auch zunehmend Transaktionen statt, bei denen kleinteilige Kredite an sehr kleine Unternehmen verbrieft werden. Diese Entwicklung ist nunmehr verstärkt auch in Osteuropa zu beobachten. Der positive Beitrag der Verbriefung zur Kreditversorgung des Mittelstands und ihre umfassenden Förderwirkungen wurden von der Europäischen Kommission erstmals in einem Bericht im Rahmen des 5. Runden Tisches zwischen Banken und Mittelständlern vom Frühjahr 2007 festgestellt.
Die KfW fördert diese Entwicklung zum einen mit ihrer Verbriefungsplattform PROMISE, über die im ersten Halbjahr Mittelstandskredite im Volumen von 5,4 Mrd. EUR verbrieft wurden. Zum anderen tritt sie mit ihrem ABS-Mittelstandsportfolio selbst als Investor auf, um neue Mittelstandsverbriefungen zu fördern und dem Markt so einen Anschub zu geben. „Für Anleger hat sich der Kauf von Mittelstandsverbriefungen zuletzt als gutes Investment erwiesen, da sich die ausstehenden Transaktionen in Deutschland weiterhin durch eine gute Perfor¬mance auszeichnen. Gestützt durch die positive Wirtschaftsentwicklung hierzulande, bewe¬gen sich die Verluste in den Mittelstandsverbriefungen im erwarteten Bereich.“, sagte Bräunig.
In jüngster Zeit sind auch Investitionen in den Klimaschutz auf dem besten Weg, eine neue Assetklasse im Verbriefungsmarkt zu bilden. Obwohl ABS-Portfolien aus dem Umweltbereich derzeit noch in den Kinderschuhen stecken, sind die ersten Vorreiter bereits am Markt oder in der Vorbereitung. „Es wird zunehmend wichtig werden, die Liquidität der internationalen Kapitalmärkte für die Finanzierung dieser Projekte zu gewinnen, um am Ende die gesetzten Ziele im Bereich des Klimaschutzes zu erreichen.“, kommentierte Bräunig die Entwicklung dieses entstehenden Marktsegments.
Im ersten Halbjahr 2007 hat die KfW in vier Transaktionen Kreditrisiken in einem Volumen von rund 10 Mrd. EUR verbrieft. Aufgrund der traditionell zunehmenden Verbriefungsaktivi¬täten im zweiten Halbjahr rechnet das Förderinstitut für das Gesamtjahr mit einem Verbriefungsvolumen von deutlich über 20 Mrd. EUR.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der KfW Bankengruppe unter http://www.kfw.de/DE_Home/Presse/index.jsp.
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