Mikroelektronik bleibt Innovationsmotor
Hohe Technikakzeptanz bei jungen Menschen
Mikroelektronik bleibt der Motor für Innovationen. Nach Schätzungen des VDE kann der weltweite Halbleitermarkt 2002 um 5% zulegen. Für 2003 werden zweistellige Zuwachsraten erwartet. Im Jahre 2004 soll der Gesamtumsatz mit 241 Mrd. US $ sogar die Rekordmarke aus dem Jahr 2000 (204 Mrd. US $) übertreffen. Mit Infineon Technologies, ST Microelectronics und Philips sind trotz der schwierigen Marktlage des vergangenen Jahres weiterhin drei Europäer unter den Top 10 der Chip-Hersteller. Darüber hinaus stabilisiert Europa mit etwa 22% Marktanteil (USA 26%, Japan 24%, Asia/Pacific 28%) seine erst in den 1990er Jahren erreichte gute Position.
Die Mikroelektronik bestimmt die Megatrends Mobilkommunikation, Automotive und Life Sciences. Innovationshemmend wirkt nach Einschätzung des VDE der anhaltende Mangel an Ingenieuren der Elektro- und Informationstechnik. Zwar haben sich im Wintersemester 2001/2002 in dieser Fachrichtung 15.650 Studenten eingeschrieben, 4% mehr als im Vorjahr. Der Tiefpunkt bei den Absolventenzahlen wird mit nur 6.500 Elektroingenieuren jedoch 2002 erreicht. Diesem Angebot steht nach Schätzung des VDE ein Mindestbedarf von rund 13.000 Absolventen pro Jahr gegenüber.
Ein weiteres Problem: Die deutschen Schüler befinden sich im internationalen Vergleich in Mathematik und Naturwissenschaften nur im Mittelfeld. „Dies ist eine denkbar schlechte Voraussetzung bei der Wahl technischer Studiengänge und eine Gefahr für den Standort Deutschland“, so Prof. Klaus Wucherer, VDE-Vorstand und Mitglied im Vorstand der Siemens AG. Bund und Länder haben hier die Pflicht, gemeinsam Reformen anzugehen. Denn an fehlender Technikakzeptanz junger Menschen liegt es nicht, wie eine repräsentative VDE-Studie zeigt. 62% der bis 34-jährigen sind eindeutig für die Entwicklung neuer Technologien – 10% mehr als noch vor vier Jahren. Dieses Potential fördert der VDE mit zahlreichen Initiativen, unter anderem mit einer bislang wohl einzigartigen Aktion „Invent a Chip“. 1.200 Schüler haben daran teilgenommen. Über 90 innovative Ideen für den Mikrochip der Zukunft wurden eingereicht. Nun haben zehn Schülerteams die Chance, ihre Chipidee bis zum fertigen Produkt zu realisieren.
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