Deutsche Börse AG veröffentlicht Ergebnis für drittes Quartal 2013
Die Deutsche Börse AG hat am Dienstag ihre Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2013 veröffentlicht. Das Unternehmen erzielte in diesem Zeitraum Nettoerlöse von 457,9 Mio. €, was einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr entspricht (Q3/2012: 471,0 Mio. €). Die operativen Kosten lagen bei 359,1 Mio. € (Q3/2012: 227,4 Mio. €) und enthielten insgesamt 123,0 Mio. € Sondereffekte.
Hiervon entfielen 8,2 Mio. € in erster Linie auf Effizienzprogramme und 114,8 Mio. € stehen in Zusammenhang mit Ermittlungen der US-amerikanischen Exportkontrollbehörde Office of Foreign Asset Control (OFAC) bezüglich eines vermuteten Verstoßes gegen US-Recht durch Clearstream. Bereinigt lagen die operativen Kosten – bedingt durch höhere Investitionen in Wachstumsinitiativen und Infrastruktur – mit 236,1 Mio. € planmäßig über dem Vorjahreswert (Q3/2012: 225,6 Mio. €).
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im dritten Quartal lag bei 101,0 Mio. € (Q3/2012: 245,4 Mio. €). Ohne die beschriebenen Sondereffekte lag das EBIT bei 224,0 Mio. € (Q3/2012: 247,2 Mio. €). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 0,33 € (Q3/2012: 0,86 €). Bereinigt um Sondereffekte lag der Wert bei 0,83 € (Q3/2012: 0,86 €).
Insgesamt erzielte die Gruppe in den ersten neun Monaten 2013 Nettoerlöse in Höhe von 1.439,3 Mio. € (Q1–3/2012: 1.484,6 Mio. €). Die um Sondereffekte bereinigten operativen Kosten der Gruppe lagen bei 699,7 Mio. € (Q1–3/2012: 675,3 Mio. €). Das EBIT, bereinigt um Sondereffekte, lag bei 747,8 Mio. € (Q1–3/2012: 813,8 Mio. €). Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ohne CCP-Positionen lag in den ersten neun Monaten 2013 bei 613,4 Mio. € und damit leicht über dem des Vorjahres (Q1–3/2012: 601,6 Mio. €).
Gregor Pottmeyer, Personal- und Finanzvorstand der Deutsche Börse AG, sagte:
„Die Nettoerlöse im dritten Quartal wurden durch die geringe Aktienmarktvolatilität sowie das weiterhin äußerst niedrige Zinsniveau belastet. Auf Basis der ersten drei Quartale können wir trotzdem unsere Nettoerlösprognose für das Gesamtjahr 2013 bestätigen.“
„Mit dem bedeutenden Fortschritt, den wir im Fall Peterson gemacht haben, und dem nun möglichen Vergleich mit der OFAC haben sich die Rechtsrisiken für die Gruppe deutlich reduziert.“
„Unterstützt von der planmäßig verlaufenden Implementierung der Effizienzmaßnahmen und der hohen Ertragskraft unseres Geschäftsmodells treiben wir die Erschließung neuer Wachstumsfelder, wie die Gewinnung neuer Partner für unsere Dienstleistungen im Bereich des globalen Sicherheitenmanagements und den Ausbau unseres Geschäfts in Asien, konsequent weiter voran.“
Ergebnis Q1–3/2013
Die Nettoerlöse der Gruppe Deutsche Börse sind in den ersten neun Monaten 2013, mit Ausnahme des weiterhin von der geringen Volatilität negativ betroffenen Aktienindexderivategeschäfts, von Stabilität geprägt. Insgesamt gingen die Nettoerlöse leicht auf 1.439,3 Mio. € zurück (Q1–3/2012: 1.484,6 Mio. €). Als Bestandteil der Nettoerlöse sanken die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft aufgrund anhaltend niedriger Leitzinssätze auf 27,5 Mio. € (Q1–3/2012: 43,6 Mio. €).
Die operativen Kosten lagen im Berichtszeitraum mit 898,2 Mio. € über denen des Vorjahres (Q1–3/2012: 704,9 Mio. €), enthielten jedoch Sondereffekte in Höhe von insgesamt 198,5 Mio. € (Q1–3/2012: 29,6 Mio. €). Diese setzten sich zusammen aus 79,7 Mio. € maßgeblich für Effizienzprogramme und 118,8 Mio. € im Zusammenhang mit den Ermittlungen der OFAC bei Clearstream. OFAC hat bestimmte Wertpapierübertragungen innerhalb des Abwicklungssystems der Clearstream im Jahr 2008 untersucht, die durchgeführt wurden, um Konten ihrer iranischen Kunden zu schließen. Ferner wurde die Unterhaltung eines Sammelkontos durch Clearstream in den Vereinigten Staaten in der gleichen Periode untersucht. Die OFAC hat Clearstream am 28. Oktober 2013 darüber informiert, dass, wenn sie zu diesem Zeitpunkt eine Mitteilung über eine formelle noch zu verhängende Strafe erließe, diese eine Strafzahlung in Höhe von 168,8 Mio. US$ beinhalten würde. Clearstream hat nunmehr die Möglichkeit, die Angelegenheit im Wege eines Vergleichs vor der Verhängung einer Strafe beizulegen. Der im Falle eines Vergleichs zu zahlende Betrag würde um 10 Prozent auf 151,9 Mio. US$ reduziert. Die Feststellung der OFAC ist Folge der seit Januar 2013 laufenden Gespräche, als OFAC Clearstream ihre vorläufige Einschätzung über eine zu verhängende Geldstrafe in Höhe von ungefähr 340 Mio. US$ mitgeteilt hatte. Die zuständigen Gremien innerhalb der Gruppe Deutsche Börse werden nun die Informationen prüfen und über einen Vergleich mit OFAC entscheiden. Die Gruppe Deutsche Börse hat im dritten Quartal 2013 einen Betrag in Höhe von 112,5 Mio. € als Rückstellung berücksichtigt und zusätzlich in den ersten neun Monaten im Zusammenhang mit der abgeschlossenen OFAC-Ermittlung 6,3 Mio. € für Aufwendungen wie Rechtsberatungskosten gebucht. Bereinigt um diese Effekte stiegen die Kosten aufgrund höherer Investitionen um 4 Prozent auf 699,7 Mio. € (Q1–3/2012: 675,3 Mio. €) und lagen damit im Rahmen der Planung des Unternehmens.
Infolge der niedrigeren Nettoerlöse bei gestiegenen Kosten verringerte sich das EBIT auf 549,3 Mio. € (Q1–3/2012: 784,2 Mio. €). Ohne die beschriebenen Sondereffekte erzielte die Gruppe ein EBIT von 747,8 Mio. €, was einem Rückgang von 8 Prozent gegenüber dem des Vorjahres entspricht (Q1–3/2012: 813,8 Mio. €).
Das Finanzergebnis der Gruppe belief sich in den ersten neun Monaten 2013 auf –56,2 Mio. € (Q1–3/2012: –92,8 Mio. €). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Vereinbarung der Deutsche Börse AG mit der SIX Group AG zur vollständigen Übernahme der Eurex Zürich AG im ersten Quartal 2012 und der im zweiten Quartal 2013 erfolgreich abgeschlossenen Refinanzierung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen.
Die bereinigte effektive Gruppensteuerquote lag in den ersten neun Monaten 2013 unverändert bei 26,0 Prozent (Q1–3/2012: 26,0 Prozent).
Der Konzern-Periodenüberschuss für die ersten neun Monate 2013 betrug 353,8 Mio. € (Q1–3/2012: 492,3 Mio. €). Das Ergebnis der Ermittlungen der OFAC bei Clearstream wirkte sich hierbei unter Berücksichtigung der steuerlichen Abzugsfähigkeit einer etwaigen Vergleichszahlung mit 87,9 Mio. € negativ aus. Ohne die beschriebenen Sondereffekte ging der Konzern-Periodenüberschuss um 8 Prozent auf 500,6 Mio. € zurück (Q1–3/2012: 541,6 Mio. €). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie lag im selben Zeitraum auf Basis des gewichteten Durchschnitts von 184,1 Mio. ausstehenden Aktien bei 1,92 € (Q1–3/2012: 2,62 € bei 188,0 Mio. ausstehenden Aktien) bzw. bei 2,72 € auf bereinigter Basis (Q1–3/2012: 2,89 €).
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