Eurex erweitert Produktangebot um Derivate auf Naturkatastrophen

Die internationale Terminbörse Eurex hat heute bekannt gegeben, am 29. Juni 2009 so genannte Sturmschaden-Futures (Hurrikan-Futures) mit binärer Auszahlung einzuführen.

Mit dieser Angebotserweiterung um Derivate auf Naturkatastrophen setzt Eurex ihre Strategie der Erschließung neuer Asset-Klassen konsequent fort. Die neuen Kontrakte wurden in enger Zusammenarbeit mit Marktteilnehmern entwickelt.

Hurrikan-Futures sind für ihre Nutzer wie Asset Manager, Hedgefonds, Banken und (Rück-)Versicherer eine praktische Möglichkeit, sich gegen versicherte Schäden im Zusammenhang mit bestimmten Sturmereignissen abzusichern bzw. diese zu handeln. Versicherungsschäden aus Hurrikanen sind extrem unkorreliert mit Finanzmarktrenditen.

Peter Reitz, Mitglied des Eurex-Vorstands, sagte: „Wir freuen uns, unseren Kunden als erste europäische Börse Hurrikan-Futures anbieten zu können. Die aktuelle Finanzkrise hat zu einer Neubewertung der Gegenparteirisiken geführt, infolgedessen gibt es eine starke Nachfrage nach Hurrikan-Kontrakten mit zentralem Clearing als Ergänzung zu den derzeit bilateral gehandelten ISDA-dokumentierten Hurrikan-Swaps.

Mit unserem zentralen Clearing über Eurex Clearing werden wir mit den neuen Kontrakten diesem Bedarf gerecht, da wir dem Markt ein wirksames Risikomanagement und eine Reduzierung von Kontrahentenrisiken anbieten. Darüber hinaus weisen unsere Kontrakte die bekannten Vorteile börsennotierter Futures auf wie Standardisierung, Anonymität und ein globales Vertriebsnetz auf.“

Zunächst werden diese Futures für drei Regionen erhältlich sein: USA insgesamt, Florida und die Golfküstenstaaten, wobei sämtliche Kontrakte auf US-Dollar lauten. Sie werden darüber hinaus verschiedene Auslöseschwellen in der Spanne zwischen 10 und 50 Mrd. US-Dollar aufweisen. Bedingt durch den Charakter des Basiswertes werden diese binären Kontrakte entweder wertlos oder bei 10.000 US-Dollar je Kontrakt abgerechnet – abhängig vom geschätzten Betrag des Versicherungsschadens eines einzelnen Hurrikans.

Die minimale Tickgröße liegt bei 10 US-Dollar. Handelszeit ist von 10.00 Uhr bis 22.00 Uhr MEZ. Zur Berechnung der Versicherungsschäden nutzt Eurex die Daten von ISO PCS, der einzigen international anerkannten Schätzstelle für katastrophenbedingte Versicherungsschäden in den USA.

Die Block Trade-Größe wird – an Marktbedürfnissen ausgerichtet – bei einem Kontrakt liegen, um eine einfache Risikoübertragung auf den zentralen Kontrahenten Eurex Clearing zu ermöglichen. Überdies arbeitet Eurex an einem Anreizprogramm für qualifizierte Broker, um Liquidität und Orderflow zu fördern. Die meisten Versicherungsschäden in den USA werden durch Hurrikane verursacht. Der chronische Mangel an Versicherungskapazität hat zum Entstehen alternativer Mechanismen für den Risikotransfer geführt, z.B. mittels Katastrophen-Anleihen oder Katastrophen-Swaps (nach ISDA-Dokumentation). Die Hurrikan-Futures von Eurex sind eine Ergänzung zu den Industry Loss Warranty (ILW) Rückversicherungskontrakten, die sich auf Hurrikanschäden in den USA beziehen.

Das ILW-Marktvolumen für Sturmschäden in den USA im Jahr 2008 wird auf einen Versicherungswert von etwa 7 Mrd. US-Dollar geschätzt. Für 2009 werden für das Gebiet der USA etwa 6 Hurrikane vorausgesagt. Die schwersten Schäden in der Geschichte der USA wurden durch den Hurrikan Katrina ausgelöst: Die Versicherungsschäden beliefen sich dabei auf 41 Mrd. US-Dollar.

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