IMK-Indikator: Rezessionsgefahr leicht rückläufig
Die Gefahr, dass die deutsche Wirtschaft innerhalb der nächsten drei Monate in eine Rezession gerät, ist nach wie vor ausgesprochen gering. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung.
Für den Zeitraum von August bis Ende Oktober 2013 weist das IMK-Frühwarninstrument eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 2,9 Prozent aus. Die letzte Prognose vom Juli verzeichnete noch einen Wert von 5 Prozent. Nach dem Ampelsystem des Indikators liegt die Rezessionswahrscheinlichkeit unverändert im „grünen Bereich“ (geringe Rezessionswahrscheinlichkeit unter 30 Prozent).
Die aktuelle Vorhersage beruht auf dem Datenstand von Anfang August. Das IMK nutzt in seinem Indikator die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf Nachfrageeinbrüche reagiert als das Bruttoinlandsprodukt. In die Gleichungen des Konjunkturindikators fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren.
Stimmungs- und Finanzindikatoren haben sich zuletzt positiv entwickelt, deuten allerdings nicht auf eine konjunkturelle Expansion hin. Auch bei den ausländischen Auftragseingängen ist zwar ein Plus zu verzeichnen. Der Anstieg sei allerdings in beträchtlichem Maße Großaufträgen aus der Luftfahrtindustrie geschuldet und bedeute keine Trendumkehr, betont IMK-Experte Thomas Theobald. Zuwächse bei der Industrieproduktion führt er im Wesentlichen auf Nachholeffekte wegen des strengen Winters zurück. Insofern sei die aktuell niedrige Rezessionswahrscheinlichkeit weiterhin mit der Jahresprognose des IMK vereinbar, so Theobald. Die Forscher erwarten für 2013 nur ein verhaltenes Wachstum, aber keine Rezession.
Der IMK Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.
Zum Konjunktur-Indikator: http://www.boeckler.de/imk
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