Internetwirtschaft legt weiter zu – Industrieunternehmen setzen auf IKT-basierte Innovationen
Über alle Branchen hinweg sind Software und das Internet für Unternehmen, die auf IKT-basierte Innovationen setzen, die zentralen Komponenten im IKT-getriebenen Innovationsprozess. Vielversprechende Aussichten also für die Internetwirtschaft, die auch im vergangenen Jahr weiter gewachsen ist und mittlerweile für Wirtschaftsaktivitäten im Wert von rund 85 Milliarden Euro steht.
Dies sind Ergebnisse der Studie „Monitoring Digitale Wirtschaft“, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) gemeinsam mit TNS Infratest im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) durchgeführt hat.
Die deutsche IKT-Branche hat auch 2013 ihre gute Stellung in der gewerblichen Wirtschaft behauptet und ihre Bruttowertschöpfung deutlich auf insgesamt rund 89 Milliarden Euro gesteigert. Damit liegt der Beitrag der IKT-Branche zur gewerblichen Wertschöpfung mit 4,7 Prozent unverändert auf dem Niveau der beiden Vorjahre und gleichauf mit dem Automobilbau (4,7 Prozent), aber vor dem Maschinenbau (4,5 Prozent).
Im Jahr 2013 lagen die Gesamtumsätze der IKT-Branche bei rund 226 Milliarden Euro. Das sind etwa vier Milliarden Euro mehr als im Vorjahr, aber immer noch rund zwei Milliarden Euro weniger als 2011. Zu diesen Umsatzschwankungen tragen im Wesentlichen die IKT-Hardwarehersteller bei, während die IKT-Dienstleister seit 2010 ein konstantes Umsatzwachstum verzeichnen können.
In der IKT-Branche waren Ende 2013 über eine Million Menschen beschäftigt. Damit ist die Erwerbstätigkeit in der Branche insgesamt im Vergleich zum Vorjahr um etwa ein Prozent gestiegen. Seit dem Jahr 2009 hat die Zahl der Erwerbstätigen in der gesamten IKT-Branche um 12,9 Prozent zugenommen. In absoluten Zahlen bedeutet das die Schaffung von fast 118.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen.
„Die IKT-Branche trägt mehr zur Beschäftigung in Deutschland bei als beispielsweise der Automobilbau oder die Chemie- und Pharmabranche“, sagt Prof. Dr. Irene Bertschek, Leiterin des Forschungsbereichs „Informations- und Kommunikationstechnologien“ am ZEW.
Die Internetwirtschaft weist im Jahr 2013 einen Wert von knapp 85 Milliarden Euro aus. Mit dem Konzept der Internetwirtschaft misst das ZEW den Umfang und die Bedeutung internetbasierter Wirtschaftsaktivitäten in Deutschland. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt entspricht dieser Wert einem Anteil von 3,1 Prozent. Sowohl wertmäßig als auch gemessen am BIP-Anteil ist die Internetwirtschaft im Zeitraum 2011 bis 2013 stetig gewachsen.
In diesem Jahr wurde im Rahmen des Monitoring Reports erstmals der Branchenindex DIGITAL berechnet, der aufzeigt, wie weit die Digitalisierung in verschiedenen Branchen fortgeschritten ist. Unter den 21 untersuchten Branchen ist der Wert des Branchenindex DIGITAL bei den Telekommunikationsunternehmen mit 83 Punkten am höchsten, dicht gefolgt von weiteren Branchen aus dem Dienstleistungssektor.
Der Fahrzeugbau als eine der klassischen Branchen des verarbeitenden Gewerbes steht mit 72,2 Indexpunkten auf dem sechsten Rang. Den in Indexpunkten gemessenen höchsten Zuwachs im Zeitraum 2003 bis 2011 verzeichnet die Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie mit rund 40 Indexpunkten. Auf dem letzten Platz – trotz erheblicher Zugewinne seit 2003 – befindet sich nach wie vor das Baugewerbe mit aktuell 36,6 Punkten. Nimmt der Anstieg des Branchenindex DIGITAL um einen Prozentpunkt zu, so geht dies im Durchschnitt mit einem um 0,28 Prozentpunkte höheren Produktivitätswachstum einher.
Den vollständigen „Monitoring-Report Digitale Wirtschaft: Innovationstreiber IKT“ finden Sie unter: www.tns-infratest.com/bmwi
Für Rückfragen zum Inhalt:
Prof. Dr. Irene Bertschek, Telefon 0621/1235-178, E-Mail bertschek@zew.de
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