KfW steht für Kontinuität und Sicherheit in volatilen Kapitalmärkten
„In diesem Jahr hat insbesondere die europäische Staatsschuldenkrise die Verfassung an den internationalen Kapitalmärkten geprägt; die Märkte waren erneut durch hohe Volatilität gekennzeichnet.
Gleichwohl haben wir uns Dank unserer erstklassigen deutschen Kreditqualität sowie unserer verlässlichen Emissionsstrategie sehr gut behauptet“, erklärt Dr. Günther Bräunig, Kapitalmarktvorstand der KfW Bankengruppe, heute in Frankfurt anlässlich des jährlichen Pressegesprächs zu den Kapitalmarkt-Aktivitäten der Förderbank.
Auch für das Jahr 2011 rechnet die KfW mit einem langfristigen Refinanzierungsvolumen in Höhe von rd. 75 Mrd. EUR. Sie wird dabei ihre auch in Krisenzeiten bewährte Refinanzierungsstrategie beibehalten und ihren Investoren wie bisher hochliquide Benchmark-Anleihen in EUR und USD sowie öffentliche Transaktionen und maßgeschneiderte Privatplatzierungen in unterschiedlichsten Währungen und Laufzeiten anbieten.
„Die Staatsschuldenkrise ist noch nicht ausgestanden und es braucht seine Zeit, bis das Vertrauen auf den Märkten wieder erstarkt. Den Unwägbarkeiten an den internationalen Kapitalmärkten begegnen wir mit der Sicherheit, die wie als Bund-Surrogat bieten, sowie mit Kontinuität und Transparenz, die Investoren weltweit schätzen“, sagt Bräunig.
Die KfW erwartet für 2011 einen angebotsseitig intensiveren Wettbewerb. Zwar dürften einige europäische Staaten im Sinne ihrer Konsolidierungsbemühungen eine geringere Neuverschuldung anstreben und die Neuemissionen zurückfahren; dafür werden andere Emittenten am Markt neu auftreten, wie z. B. die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF). Hierzu erklärt Bräunig: „Wir haben schon in den letzten Jahren bei dem Aufkommen der staatlich garantierten Bankanleihen gezeigt, dass wir uns in diesem Wettbewerb sehr gut behaupten.
Neben unserer starken Verankerung in den internationalen Kapitalmärkten sowie unserer langjährigen Erfahrung bieten wir den Investoren größte Flexibilität bei der Emission von Wertpapieren in unterschiedlichsten Währungen und Laufzeiten“.
Auch für die stetig an Bedeutung gewinnenden nachhaltig orientierten Investoren (sog. „Socially Responsible Investors“) ist die KfW attraktiv. „Den Maßstab des an Nachhaltigkeit orientierten Förderauftrags haben wir längst auch unseren Kapitalmarktaktivitäten zugrunde gelegt, indem wir z. B. unser eigenes Liquiditätsportfolio nachhaltig managen. Auch andere Investoren achten bei ihrer Anlageentscheidung zunehmend auf die Nachhaltigkeitsleistung des Emittenten. Und wir können auf exzellente Bewertungen unserer Geschäftstätigkeit durch führende Nachhaltigkeits-Ratingagenturen verweisen“, erläutert Bräunig.
Die KfW berichtet in ihrem Kapitalmarkt-Pressegespräch regelmäßig auch über das Marktsegment der „Kreditverbriefung“. Die Lage an den europäischen Verbriefungsmärkten hat sich in diesem Jahr aufgehellt: So wurden Verbriefungstransaktionen in Höhe von rd. 86 Mrd. EUR an Investoren verkauft (2009: 19 Mrd. EUR). Dabei haben die verbriefenden Banken das Instrument primär zu Refinanzierungszwecken eingesetzt. Als marktgängig erwiesen sich insbesondere britische und niederländische RMBS (Wohnbaukredit-Portfolios) sowie deutsche Auto-ABS. Mit der erfolgreichen Platzierung einer Verbriefung von deutschen Unternehmenskrediten kam auch wieder Bewegung in diese Assetklasse.
Gleichwohl sind immer noch zu wenige Investoren in dieses Marktsegment zurückgekehrt, was das nach wie vor mangelnde Vertrauen widerspiegeln dürfte. Bräunig hält dem die solide Performance europäischer und deutscher Kreditverbriefungen entgegen, denn auch drei Jahre nach Ausbruch der Krise liegt die kumulierte Ausfallrate europäischer Verbriefungen auf einem sehr niedrigen Niveau.
„Die Verbriefungsindustrie bleibt aufgefordert, das Vertrauen für ihre Produkte wieder aufzubauen. Einen wichtigen Meilenstein hat sie in diesem Jahr im Rahmen der True Sale International (TSI) mit der Einführung des „Deutschen Verbriefungsstandards“ gesetzt, an dessen Entwicklung die KfW maßgeblich beteiligt war“, hebt Bräunig hervor. Dieser unterstreicht als Qualitätssiegel die soliden Strukturen von Verbriefungen „made in Germany“.
Darunter fallen wesentliche Qualitätsmerkmale, wie z. B.:
– die Verbriefung erfolgt aus dem Bestandsgeschäft der Banken, d. h. es befinden sich keine Kredite im verbrieften Portfolio, die auf der Basis von „originate to distribute“ vergeben wurden,
– Wiederverbriefungen sind ausgeschlossen,
– die Transaktionen weisen einen angemessenen Selbstbehalt der Banken in Höhe von mindestens 5 % auf.
Bräunig unterstreicht die große Bedeutung, die ein funktionierender Verbriefungsmarkt für die Kreditversorgung der Wirtschaft insbesondere im nächsten Jahr haben könnte. „Die Wiederbelebung des Verbriefungsmarktes ist kein Selbstzweck! Vielmehr steht die Kreditversorgung der Wirtschaft im kommenden Jahr mit Blick auf Veränderungen im regulatorischen Umfeld und auf den sehr hohen Refinanzierungsbedarf der europäischen Banken vor großen Herausforderungen. Die Kreditinstitute werden daher die gesamte Palette der gedeckten Refinanzierungsinstrumente – inklusive der Verbriefung – einsetzen müssen“, erklärt er.
Daher wird sich die KfW auch im nächsten Jahr als „Ankerinvestor“ an Verbriefungstransaktionen beteiligen; 2010 unterstützte sie als Ankerinvestor bereits Verbriefungstransaktionen mit rd. 1 Mrd. EUR. Zudem bietet sie ihre Verbriefungsplattformen PROMISE und PROVIDE weiter an.
„Wir wollen unserer Verantwortung als Förderinstitut gerecht werden und unsere Möglichkeiten ausschöpfen, die Kreditvergabe im konjunkturellen Aufschwung zu verstetigen. Hierzu leisten auch unsere Kapitalmarkt-Aktivitäten – Refinanzierung und Kreditverbriefung – einen substantiellen Beitrag“, so Bräunig.
Service:
Die Presseunterlagen finden Sie unter:
http://www.presseportal.de/go2/Kapitalmarkt-Aktivitaeten_2010-2011
Weitere Infos zur Refinanzierung 2010 und Nachhaltigkeitsratings:
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