Soforttest für SARS-Virus
Deutsches Biotech-Unternehmen präsentiert vielversprechenden Test
Dem deutschen Biotech-Unternehmen Artus ist es gelungen einen SARS-Test zu entwickeln, der innerhalb von nur zwei Stunden eine Infektion mit den Corona-Viren nachweisbar macht. Bisher gab es nur Testverfahren, die mindestens zehn Tage dauerten, berichtet BBC-Online heute, Dienstag. In der Zwischenzeit gibt es in China immer massivere Sorgen über die Ausbreitung der Erkrankung.
Artus hat gemeinsam mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg das Erregernachweis-System entwickelt, berichtet das Biotech-Unternehmen. Das Produkt wurde über den Biotech-Hersteller und seine Tochterfirmen in den USA und Malaysia an molekularbiologische Labore zur Evaluierung abgegeben. Vor zwei Wochen hatte das BNI den voraussichtlichen SARS-Erreger identifiziert. Mit Hilfe molekularbiologischer Methoden hatte das Virologen-Team um Christian Drosten in einer Probe aus Patientenmaterial für Coronaviren typische Genabschnitte nachgewiesen. „Die nunmehr identifizierten Viren weisen eine für die Familie der Coronaviren bisher untypische klinische Symptomatik aus. Sie sind jedoch nach dem heutigen Erkenntnisstand voraussichtlich für die SARS-Epidemie verantwortlich“, erklärte Drosten. Die bisher bekannten Erreger aus dieser Familie lösen lediglich relativ harmlos verlaufende Erkältungskrankheiten aus.
In der Zwischenzeit ist die Zahl der SARS-Infizierten auf über 3.000 angewachsen, mehr als 140 Menschen sind bereits daran gestorben. Dass die Erkrankung sich wie ein Lauffeuer ausbreitet, gibt Anlass zu großer Sorge. Allein in Peking wurden heute, Dienstag, 15 neue Fälle gemeldet. Damit sind bereits 37 Infizierte in Chinas Hauptstadt aktenkundig. Ein WHO-Team will noch in dieser Woche in die südchinesische Provinz Guangdong fliegen, die als Ausgangspunkt der heimtückischen Erkrankung gilt. Die Experten wollen nach den Ursachen der Epidemie suchen. China hat auf die Kritik der WHO zunächst mit Kopfschütteln reagiert. Gestern, Montag, hatte der Bürgermeister in Peking zugegeben, dass der erste SARS-Fall in der Hauptstadt bereits am 1. März bekannt war. Offiziell wurde dies erst einen Monat später bekanntgegeben.
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