IFA 2019: Architekten entwickeln 5G-Sendemasten aus Holz für ein nachhaltiges Stadtbild

Wie können 5G-Sendemasten ins Stadtbild integriert werden? Darum ging es in einem Seminar im Fachbereich Architektur. Foto: AG Robeller/TUK

Ein Video auf dem Smartphone in Windeseile herunterladen oder ein Fußballspiel ohne Zeitverzögerung darauf verfolgen – auch dies soll mit der 5G-Technik künftig möglich sein. Um dabei aber eine sichere und zuverlässige Datenübertragung zu gewährleisten, müssen 5G-Sendemasten flächendeckend verteilt sein. Dies wird auch Auswirkungen auf das Stadtbild haben.

An der TU Kaiserslautern haben sich studentische Teams im Rahmen eines Seminars bei Architekt Juniorprofessor Dr. Christopher Robeller mit der Thematik befasst. Sie haben entsprechende Modelle für 5G-Basisstationen entwickelt.

„Dabei haben sie mit Holz gearbeitet“, sagt der Juniorprofessor, der an der TUK die Arbeitsgruppe Digitaler Holzbau leitet. „Städte müssen derzeit noch herausfinden, wie sich die neue Technik am besten ins Stadtbild integrieren lässt“, sagt der Kaiserslauterer Architekt weiter.

Der Naturstoff ist aus mehreren Gründen ein ideales Material. „Bei der Produktion solcher Stationen würde zum Beispiel kein oder nur kaum CO2 anfallen“, fährt er fort.

Bei ihren Entwürfen haben die studentischen Teams zudem einem ästhetischen Stadtbild Rechnung getragen: Die Technik ist versteckt. „Diese Smart-Masten könnten an vielen Standorten zum Einsatz kommen, wie etwa an Kreuzungen“, sagt Robeller. „Hier können sie darüber hinaus weitere Sensoren einer Smart City enthalten, etwa für eine intelligente Verkehrssteuerung.“

Aus den drei besten Entwürfen des Seminars werden derzeit Modelle gebaut. Dabei arbeiten die Kaiserslauterer Architekten eng mit dem finnischen Unternehmen Ecotelligent Ltd. zusammen. Es ist darauf spezialisiert, umweltfreundliche Telekommunikationsmasten und -systeme aus Holz zu entwickeln und zu bauen.

Im Anschluss sollen diese Smart-Masten in einer Pilotphase in Kaiserslautern aufgebaut werden. Dazu arbeitet das Team um Robeller und Ecotelligent mit der KL.digital GmbH zusammen, der Digitalisierungsagentur der Stadt Kaiserslautern. Die Bürger sollen das beste Modell auswählen. Sollten die Masten auf Anklang stoßen, könnten sie künftig auch weltweit in anderen Städten zum Einsatz kommen.

Mit dem Forschungsbereich „T-Lab Holzarchitektur und Holzwerkstoffe“ gibt es an der TU Kaiserslautern ein Kompetenzzentrum für Holz. Die Architekten arbeiten unter anderem an neuen Bauweisen, -techniken und -strukturen und daran, wie Holz im Bauwesen künftig stärker Verwendung finden kann. Auch neue digitale Techniken spielen hierbei eine wichtige Rolle. Die Forschung ist dabei an der Schnittstelle von Architektur, Informatik, Bauingenieurwesen und Fertigungstechnik angesiedelt.

Auf der IFA präsentieren die Architekten ihre Arbeit am Gemeinschaftsstand des Messearbeitskreises Wissenschaft im Bereich „IFA Next“.

Der Auftritt der Forscher der TU Kaiserslautern auf der Messe wird von Klaus Dosch vom Referat für Technologie und Innovation organisiert. Er ist Ansprechpartner für Unternehmen und vermittelt unter anderem Kontakte zur Wissenschaft.
Kontakt: Klaus Dosch, E-Mail: dosch@rti.uni-kl.de, Tel. (auch während der Messe): 0631 205-3001

Jun. Prof. Dr. Christopher Robeller
Digital Timber Construction DTC
Tel.: 0631 205-2293
E-Mail: christopher.robeller(at)architektur.uni-kl.de

Media Contact

Melanie Löw Technische Universität Kaiserslautern

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Potenzial alter Elektroautos nutzen

Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert neues Graduiertenkolleg Circular E-Cars. Recycling als Chance für das Rheinische Revier. Weil in Elektroautos (E-Cars) im Vergleich zu herkömmlichen Automobilen deutlich mehr wertvolle Nichteisenmetalle…

Forscher erzeugen eindimensionales Gas aus Licht

Physiker der Universität Bonn und der Rheinland-Pfälzisch Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) haben ein eindimensionales Gas aus Licht erzeugt. Damit konnten sie erstmals theoretische Vorhersagen überprüfen, die für den Übergang in…

Zwergplanet Ceres: Ursprung im Asteroidengürtel?

Hellgelbe Ablagerungen im Consus Krater zeugen von Ceres‘ kryovulkanischer Vergangenheit – und beleben die Diskussion um ihren Entstehungsort neu. Der Zwergplanet Ceres könnte seinen Ursprung im Asteroidengürtel haben – und…

Partner & Förderer