Blindgänger mit Laser entschärft: Erfolgreicher Feldversuch zum Projektende
Das Ende des gemeinsamen Projekts von Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH), LASER on Demand GmbH und dem Kampfmittelräumdienst Hamburg (KRD) ist damit mehr als gelungen. Der laserbasierte Ansatz könnte zukünftig für mehr Sicherheit für Kampfmittelräumer sorgen.
Laserbasierte Deflagration: feldtauglich und automatisiert
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am LZH entwickelten in dem Projekt DEFLAG den Prozess zur automatisierten Deflagration. Dabei wird im ersten Schritt mit einem Festkörperlaser mit zwei Kilowatt Leistung eine Nut in die Bombenhülle eingebracht. Danach wird im zweiten Schritt der Sprengstoff kontrolliert zu einer Deflagration gebracht.
Da die Systemtechnik starker Hitze und Druck ausgesetzt ist, hat das LZH zusammen mit seiner Ausgründung LASER on Demand GmbH einen kostengünstigen, 3D-gedruckten Laserbearbeitungskopf mit optischen Standardkomponenten entwickelt.
Der Umgang mit dem Kampfmittel und dem Sprengstoff in den Praxisversuchen und beim finalen Feldversuch mit der 500 Pfund Bombe erfolgte dabei durch das Personal des Kampfmittelräumdienstes Hamburg.
Nächster Schritt: Einsatz unter Wasser
Diese vielversprechenden Ergebnisse sind nun Grundlage für weitere Forschungsprojekte, um das Verfahren möglichst bald einsetzen zu können. Außerdem wollen die Partner den Prozess und die Systemtechnik für den Einsatz unter Wasser adaptieren. Denn mehr als 1,5 Millionen Tonnen Weltkriegsmunition wird noch in Nord- und Ostsee vermutet.
Über das Projekt
Das Vorhaben DEFLAG „Sichere Deflagration von Blindgängern durch Lasertechnologie“ wird im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit 2012-2017“ der Bundesregierung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Assoziierter Partner ist die Feuerwehr Hamburg / Kampfmittelräumdienst (KRD).
Zu der Pressemitteilung gibt es drei Bilder und ein Video.
Bildunterschrift Bild 1: Voller Erfolg des letzten Feldversuchs: Aufgeplatzte Bombe nach der Entschärfung mit einem Laser. (Foto: LZH)
Bildunterschrift Bild 2: Der sonst unberechenbare chemische Zünder ploppte nach der kontrollierten Zündung mit dem Laser einfach raus. (Foto: LZH)
Bildunterschrift Bild 3: Deflagration statt Detonation: Im Forschungsprojekt DEFLAG konnten die Partner unter Einsatz eines Lasers kontrolliert einen Blindgänger entschärfen. (Foto: LZH)
Unterschrift Video 1: Kontrollierte Zündung des Sprengstoffs mit dem Laser. (Video: LZH)
Diese Pressemitteilung mit Bildmaterial auf der Webseite des LZH:
https://www.lzh.de/de/publikationen/pressemitteilungen/2019/blindgaenger-mit-laser-entschaerft
Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
Als unabhängiges gemeinnütziges Forschungsinstitut steht das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) für innovative Forschung, Entwicklung und Beratung. Das durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung geförderte LZH widmet sich der selbstlosen Förderung der angewandten Forschung auf dem Gebiet der Photonik und Lasertechnologie. 1986 gegründet arbeiten inzwischen fast 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am LZH.
Der Fokus des LZH liegt auf den Bereichen Optische Komponenten und Systeme, Optische Produktionstechnologien und Biomedizinische Photonik. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Naturwissenschaftlern und Maschinenbauern ermöglicht innovative Ansätze für Herausforderungen verschiedenster Bereiche: von der Komponentenentwicklung für spezifische Lasersysteme bis hin zu Prozessentwicklungen für die unterschiedlichsten Laseranwendungen, zum Beispiel für die Medizintechnik oder den Leichtbau im Automobilsektor. 18 erfolgreiche Ausgründungen sind bis heute aus dem LZH hervorgegangen. Das LZH schafft so einen starken Transfer zwischen grundlagenorientierter Wissenschaft, anwendungsnaher Forschung und Industrie.
Laser Zentrum Hannover e.V.
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