Forschungsgelder an der Uni Greifswald weiterhin auf hohem Niveau
Der Universität Greifswald standen im Jahr 2007 26,4 Mio. € aus zusätzlich eingeworbenen Drittmitteln zur Verfügung (2006: 28,1 Mio. €/2005: 21 Mio. €). Trotz veränderter Rahmenbedingungen in der Landesforschungsförderung und des Auslaufens größerer Bundesprogramme (NBL3) konnten die Drittmittel auf einem vergleichsweise hohen Niveau gehalten werden.
Einen Zuwachs konnte die Universität Greifswald beim Einwerben von Forschungsgeldern im Bereich der Stiftungen verzeichnen, in dem sich die Drittmittel gegenüber 2006 um 1,3 Mio. € auf insgesamt 6,1 Mio. € erhöhten. Positiv stellt sich die Entwicklung auch bei den nach besonders strengen Maßstäben vergebenen Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) dar, die im Jahr 2007 auf fast 6,0 Mio. € stiegen (2006: 4,5 Mio. €). „Das Drittmittelniveau spricht dafür, dass etliche Greifswalder Forschungsgruppen auf national und international hohem Niveau arbeiten. Das Rektorat wird die Spitzenforschung an der Universität weiterhin nachdrücklich fördern“, betonte Rektor Prof. Rainer Westermann.
Der Gesamthaushalt der Universität Greifswald (ohne Universitätsklinikum) betrug für das Jahr 2007 90,7 Mio. €. Die zusätzlich eingeworbenen Forschungsgelder entsprechen damit etwa einem Drittel der Landesmittel. Aus diesen Drittmitteln konnten im vergangenen Jahr 493 Personen zusätzlich an der Universität Greifswald beschäftigt werden.
Die positive Entwicklung bei der DFG ist auch auf die Beteiligung der Universität an zwei von der DFG geförderten Graduiertenkollegs sowie an den vier Sonderforschungsbereichen (SFB) zurückzuführen, die wiederum als Aushängeschild der Wissenschaftsförderung in Deutschland gelten. Hervorhebenswert ist ebenfalls das langjährige Engagement einer Reihe von Stiftungen, zu denen vor allem die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung gehört. Sie unterstützt unter anderem mit etwa 1,5 Mio. € ein mehrjähriges Stipendienprogramm in der „Community Medicine“.
Die Medizinische Fakultät knüpfte mit 12,4 Mio. € (2006: 12,4 Mio. €) an das bislang erfolgreichste Jahr 2006 an, obwohl das Förderprogramm für Universitätskliniken in den neuen Bundesländern (NBL3) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) 2007 ausgelaufen ist. Die Klinische Forschung an der Medizinischen Fakultät ist seit Anfang der 90er Jahre durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung durch dieses Sonderprogramm mit insgesamt 27 Mio. € gefördert worden. Die langjährige Fördermaßnahme konnte durch die Einwerbung zahlreicher neuer Projekte und den Ausbau von Forschungsverbünden kompensiert werden. Ein Teil der Zuschüsse floss beispielsweise im vergangenen Jahr in die Anschaffung und Installation eines modernen Magnetresonanztomografie(MRT)-Systems für Kleintiere zum Zwecke der experimentellen Forschung. Mit dem Kleintier-MRT ergeben sich erstmals Möglichkeiten, physiologische Prozesse sowie Verlauf und Therapie von Erkrankungen im Tiermodell mit detaillierter räumlicher Auflösung darzustellen. Ein wesentliches Ziel der Fakultät ist nach wie vor, Erkenntnisse aus der Bevölkerungsforschung am einzigen Institut für Community Medicine in Deutschland mit Methoden der molekularen Medizin zu verbinden und somit bessere Heilungsperspektiven zu entwickeln.
Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät hat mit über 8,4 Mio. € für das Jahr 2007 einen leichten Rückgang in den Drittmitteleinnahmen zu verzeichnen (2006: 10,4 Mio. €). Dies ist vor allem auf finanziell aufwendige Gerätebewilligungen im Vorjahr zurückzuführen. Die Drittmittelerfolge des letzten Jahres können in erster Linie mit der Beteiligung der Hochschule an den SFB begründet werden. Neben dem seit 2005 laufenden Physik-SFB „Starke Korrelationen im Strahlungsfeld“ standen dem SFB „Grundlagen komplexer Plasmen“ 1,0 Mio. € und dem in der Mikrobiologie angesiedelten SFB zur Erforschung gefährlicher Bakterien 1,3 Mio. € an Forschungsgeldern zur Verfügung. Positiv wirkt sich ferner die Förderung einer Emmy-Noether-Gruppe „Ökosystemdynamik“ durch die DFG aus. Die Wissenschaftlernachwuchsgruppe beschäftigt sich seit Anfang 2007 intensiv mit der Dynamik von Treibhausgasen in nördlichen Mooren und wird für den ersten Förderabschnitt über drei Jahre mit 885.000 € unterstützt.
Die Philosophische Fakultät konnte im Jahr 2007 über 2,0 Mio. € aus eingeworbenen Drittmitteln investieren (2006: 2,2 Mio. €). Hervorzuheben ist dabei das von der DFG geförderte interdisziplinäre Graduiertenkolleg „Kontaktzone Mare Balticum: Fremdheit und Integration im Ostseeraum“.
Der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät ist es erneut und insbesondere über Stiftungsgelder gelungen, über 1,0 Mio. € Drittmittel zu akquirieren (2006: 923.700 €). So stellte die Stiftung „Mercator“ eine Professur für die Rechtswissenschaften zur Verfügung. Die Volkswagen-Stiftung unterstützt für zwei Jahre ein Verbundvorhaben, bei dem in Zusammenarbeit mit dem Botanischen Institut die Wahrung der Balance zwischen ökologischen und ökonomischen Ansprüchen in Aserbaidschan angestrebt wird. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ausgerichteten Programms „EXIST“ wird über das Gründerflair-Verbundprojekt „FlairPlus“ Gründungspotenzial an der Hochschule befördert.
Seit drei Jahren (2005: 119.000 €/2006: 173.000 €) steigen die Drittmittelausgaben an der kleinsten, der Theologischen Fakultät, die im Vorjahr erstmalig die Viertel-Million-Grenze überschritten hatte (258.000 €). Etwa 77.000 € davon standen dem 2004 gegründeten Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung zur Verfügung.
*Drittmittel sind „öffentliche oder private Zuwendungen, Spenden, Sponsoring und sonstige Leistungen aus einseitig verpflichtenden oder gegenseitigen Verträgen sowie alle sonstigen geldwerten Vorteile, die die Hochschulen zur Erfüllung ihrer Aufgaben erhalten“. Hochschulen können also zusätzlich zur Grundausstattung des regulären Hochschulhaushalts Drittmittel durch ihre Einrichtungen und Mitglieder einwerben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Vergabe der Drittmittel seitens der Geldgeber, wie beispielsweise Forschungseinrichtungen oder auch Stiftungen, nach jeweils eigenen Vergabekriterien und meist strengen Begutachtungen erfolgt. Die Drittmittel stammen überwiegend aus Förderprogrammen des Bundes und der Europäischen Union sowie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und privaten Stiftungen wie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung.
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