Schavan legt Berufsbildungsbericht 2008 vor
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch dem Berufsbildungsbericht 2008 zugestimmt. Bundesbildungsministerin Annette Schavan erklärte dazu: „Die Bilanz des Ausbildungsstellenmarktes 2007 ist erfreulich.
Mit rund 625.900 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen zum 30. September 2007 haben wir erstmals seit 2001 die Marke von 600.000 überschritten und damit die zweithöchste Vertragszahl seit der Wiedervereinigung erreicht. Unser Ziel ist es, jedem ausbildungsfähigen und – willigen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen.“
Ein Schwerpunkt in diesem Jahr ist die Vermittlung so genannter Altbewerber. Zu diesem Zweck hat die Bundesregierung im Rahmen ihrer Qualifizierungsinitiative unter anderem den Ausbildungsbonus für bis zu 100.000 Altbewerber beschlossen. Schavan forderte Betriebe und Sozialpartner auf, von diesem neuen Angebot Gebrauch zu machen und zusätzliche Ausbildungskapazitäten bereitzustellen.
Weitere Schritte sind im Kontext des für Herbst 2008 zwischen Bund und Ländern geplanten Qualifizierungsgipfels in Vorbereitung. „Gemeinsam mit den Ländern werden wir neue Maßnahmen in der Berufsbildung vereinbaren, die insbesondere den Übergang zwischen allgemeinbildender Schule und Berufsausbildung strukturierter und verlässlicher gestalten“, betonte Schavan. Ein wesentlicher Aspekt ist auch die verbesserte Durchlässigkeit zwischen Berufsbildung und Hochschulbereich. Dafür wird das Bundesbildungsministerium 3000 Aufstiegsstipendien vergeben, damit künftig deutlich mehr junge Menschen mit beruflichen Abschlüssen den Weg an die Hochschulen finden.
Gleichzeitig unterstützt die Bundesbildungsministerin einen europäischen Leistungsvergleich in der Berufsausbildung. Unter dem Stichwort „Berufsbildungs-PISA“ soll es Studien in der beruflichen Bildung geben, die einen Vergleich der verschiedenen Ausbildungssysteme ermöglichen und gleichzeitig als Instrumente zur Qualitätssicherung und zur Stärkung gegenseitigen Vertrauens dienen. „Das deutsche Berufsbildungssystem steht im internationalen Wettbewerb, es kann und muss sich mit seinen Leistungen messen lassen. Ich habe daher die Initiative ergriffen, einen europäischen Leistungsvergleich in der beruflichen Bildung („Berufsbildungs-PISA“) mit anderen europäischen Staaten abzustimmen.“
Der Berufsbildungsbericht 2008 befasst sich mit der Analyse des Ausbildungsstellenmarkts und berichtet über Angebot und Nachfrage nach Ausbildungsplätzen. Ab 2009 soll der Berufsbildungsbericht eine neue Form bekommen: Im Fokus sollen die wichtigsten Daten und Trends sowie deren politische Bewertung stehen. Detaillierte fachspezifische Informationen sollen in einer den Berufsbildungsbericht ergänzenden Publikation des Bundesinstituts für Berufliche Bildung (BIBB) veröffentlicht werden.
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