LZH Spin-off Firmen dauerhaft erfolgreich

Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) unterstützt seit Jahren Firmengründungen aus dem Institut heraus. Solche Gründungen – sogenannte Spin-off – florieren durch den Elan der Gründer und durch die Produkte.

Wenn alle von wirtschaftlicher Krise reden, wird leicht übersehen, dass es auch positive Entwicklungen gibt. Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) kann gleich mit mehreren Beispielen aufwarten, Firmengründungen aus dem Institut heraus, deren Mitarbeiter sich über eines nicht beklagen können: mangelnde Arbeit. Solche Gründungen – „neudeutsch“ gerne als Spin-off bezeichnet – florieren einmal durch den Elan der jungen Gründer, vor allem aber durch Produkte, die vom Markt aufgenommen werden. Meist sind dies sehr spezielle Produkte aus dem Hochtechnologie-Sektor. Entsprechend schnell vollzieht sich da auch die Weiterentwicklung, so dass das ausgegründete Unternehmen gut daran tut, sich nicht zu weit von der Institutsmutter zu entfernen.

Das LZH ist Partner im Hannover Projekt, eine Initiative des Landes Niedersachsen, der Region Hannover und der Landeshauptstadt Hannover zur Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Region. Die Aufgabe des LZH in diesem Projekt ist, durch Technologietransfer Hannovers Rolle als Laserstandort auszubauen. Vor allem geht es darum, eine Laserfabrik und eine Laserakademie zu etablieren, und die Ansiedlung von Laserunternehmen zu unterstützen.

Tatsächlich ist das LZH schon seit einigen Jahren erfolgreiche Schmiede von Spin-Off-Firmen. Die meisten dieser Unternehmen fingen in den Köpfen der LZH-Wissenschaftler an. „Wenn man sich tagein, tagaus mit einem Thema beschäftigt,“ meint Dr.-Ing. A. Ostendorf, Geschäftsführer des LZH, „ist es kein Wunder, dass der eine oder andere Mitarbeiter mit dem Gedanken spielt, sich mit seiner Arbeit selbstständig zu machen.“

So zum Beispiel, Dr.-Ing. Christian Schmid, Leiter der Firma Mobil Laser Tech GmbH in Wolfsburg. Am LZH entwickelte er erste Prototypen eines handgeführten Lasersystems für das Schweißen. Da das LZH als Forschungsinstitut weder über Produktionsstätten noch über ein geeignetes Vertriebs- und Marketingsystem verfügt, suchte er Industriepartner für die Vermarktung und Entwicklung.

„Da keimte in mir der erste Gedanke, mich mit den mobilen Lasern selbständig zu machen,“ sagt Dr. Schmid. 2000 war es dann soweit. Zusammen mit Kai-Uwe Lotz (auch ehemals LZH) und einem weiteren Partner wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit.

„Natürlich ist aller Anfang schwer,“ meint der Jungunternehmer, „aber aus meiner Zeit beim LZH wusste ich, wo die größten Hürden sein würden und wie ich sie überwinden konnte.“ Inzwischen sorgen 8 Mitarbeiter dafür, dass die Auftragsbücher stets voll sind und zügig geliefert werden kann.

Die Anfänge der Firma rpm (rapid product modellbau GmbH) in Helmstedt liegen noch weiter zurück. 1997 entschlossen sich Dr.-Ing. Jörg Gerken und Dr.-Ing. Klaus Kreutzburg, nach ihrer Tätigkeit am LZH ein Unternehmen im Bereich des Rapid-Prototypings aufzubauen. Und das haben sie mit Erfolg getan.

Die rpm hat inzwischen mehr als 34 Mitarbeitern und fertigt – teils mit dem Laser – an zwei Standorten (Helmstedt und Irxleben) Einzelteile und Kleinserien aus Kunststoff und Metall, zum Beispiel ein Kopfmodell vom ’Roten Franz’, die bekannte Moorleiche aus dem Landesmuseum. Die Firma rpm hat für die Ausstellung im Forum den Schädel rekonstruiert.

Im Jahr 2002 wurde rpm sogar für ihr besonderes Innovationsvermögen ausgezeichnet. In diesem Jahr (2003) wird rpm die Keimzelle des neuen Kompetenzzentrums Modellbau mit einer Fläche von 2000 qm in Helmstedt bilden sowie einen Standort in Dearborn, nach Detroit, in den USA in Betrieb nehmen.

Auf die Frage nach dem Kontakt zum LZH meint Herr Dr. Gerken, dass sie stets Wert darauf legen, Forschungsberichte und Neuheiten aus ’dem Mutterinstitut’ zu erfahren. „Unsere Industriepartner erwarten, dass wir stets auf dem neuesten Stand im Bereich der Lasertechnik sind.“

Weitere Ausgründungen aus dem LZH haben ihren Sitz u. a. in Hannover, Isernhagen, Sarstedt, und Herford. Wenn man alle Chefs und Mitarbeiter dieser Firmen zusammenzählt, kommt man auf ca. 100 Beschäftigte. „Wir stehen noch in gutem Kontakt zu unseren Ehemaligen“ meint Dr.-Ing. Ostendorf. „Es liegt auch im Interesse eines Forschungsinstituts, dass unsere Spin-Off-Firmen Erfolg haben.“

Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) ist eine durch Mittel des niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Technologie und Verkehr unterstützte Forschungs- und Entwicklungseinrichtung auf dem Gebiet der Lasertechnik.

Kontakt:
Laser Zentrum Hannover e.V.
Herr Michael Botts
Hollerithallee 8
D-30419 Hannover
Tel.: +49 511 2788-151
Fax: +49 511 2788-100
E-Mail: bt@lzh.de

Media Contact

Michael Botts idw

Weitere Informationen:

http://www.lzh.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Sensoren für „Ladezustand“ biologischer Zellen

Ein Team um den Pflanzenbiotechnologen Prof. Dr. Markus Schwarzländer von der Universität Münster und den Biochemiker Prof. Dr. Bruce Morgan von der Universität des Saarlandes hat Biosensoren entwickelt, mit denen…

3D-Tumormodelle für Bauchspeicheldrüsenkrebsforschung an der Universität Halle

Organoide, Innovation und Hoffnung

Transformation der Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) bleibt eine der schwierigsten Krebsarten, die es zu behandeln gilt, was weltweite Bemühungen zur Erforschung neuer therapeutischer Ansätze anspornt. Eine solche bahnbrechende Initiative…

Leuchtende Zellkerne geben Schlüsselgene preis

Bonner Forscher zeigen, wie Gene, die für Krankheiten relevant sind, leichter identifiziert werden können. Die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist eine der großen…