CHE fordert die konsequente Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge

Parallelität von Bachelor/Master und traditionellen Abschlüssen geht auf Kosten der Studierenden

Die rasche und konsequente Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge in Deutschland fordert das Gütersloher Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) in einem Positionspapier. Zahlreiche Gründe sprechen für diesen Schritt: „Bachelor- und Masterstudiengänge bieten gute Voraussetzungen dafür, das Studienangebot der deutschen Hochschulen attraktiver, flexibler, effektiver, besser studierbar und international anschlussfähig zu gestalten.“ Diese Potenziale ließen sich allerdings nur dann realisieren, wenn die Umstellung rasch und konsequent erfolge.

„Die gegenwärtige Parallelführung von Bachelor/Master und traditionellen Abschlüssen lässt sich auf Dauer nicht aufrecht erhalten. Sie verspielt die Potenziale, die mit den neuen Abschlüssen verbunden sind. Den Schwarzen Peter der Reformrisiken, die mit jeder Neuausrichtung einhergehen, schiebt sie allein den Abiturienten und Studierenden zu. Das ist inakzeptabel“, sagt CHE-Leiter Detlef Müller-Böling. Neben den wesentlichen Argumenten für Bachelor- und Masterstudiengänge zeigt das Positionspapier auf, welche sieben Kern-Probleme die Parallelführung mit sich bringt. „Vor diesem Hintergrund erscheint die halbherzige Praxis, die derzeit vorherrscht, als Reformfalle“, warnt Müller-Böling.

Aus Sicht des CHE liegt es jetzt in der gemeinsamen Verantwortung der Hochschulen, der Politik und der Arbeitgeber, im Sinne einer „konzertierten Aktion“ rasch zu handeln und die nachhaltige Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge durch klare Signale und Weichenstellungen zu befördern. „Der Weg aus der Reformfalle gelingt nur, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen“, sagt Müller-Böling.

In der Bologna-Erklärung von 1999 haben sich 29 – mittlerweile sind es 33 – europäische Bildungsminister auf die Umstellung auf zweistufige Studienstrukturen verständigt. In Deutschland gibt es inzwischen über 1.500 Bachelor- und Masterstudiengänge, aber nur ein verschwindend geringer Prozentsatz der Studierenden ist darin eingeschrieben. Die neuen Studiengänge werden bisher parallel zum traditionellen System eingeführt.

Das CHE ist eine gemeinnützige Institution, die sich für Reformen im deutschen Hochschulsystem einsetzt. Es wird von der Hochschulrektorenkonferenz und der Bertelsmann Stiftung getragen.

Informationen:

Johanna Witte
Telefon: 05241 – 9761-54
E-mail: johanna.witte@che.de

Media Contact

Britta Hoffmann-Kobert idw

Weitere Informationen:

http://www.che.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…