Am Ende des Jahres wird Bilanz gezogen
Am Ende des Jahres wird Bilanz gezogen
Deutschlands erste Frauenuni – Interview mit der Präsidentin Ayla Neusel
900 Forscherinnen aus 115 Ländern studieren an Deutschlands erster Universität nur für Frauen – der „Internationalen Frauenuniversität Technik und Kultur“ (ifu). Das dreimonatige Semester läuft noch bis zum 15. Oktober. Die Online-Redaktion des Forum Bildung sprach mit der Präsidentin Prof. Dr. Ayla Neusel über die Ziele der ifu, Kritik und darüber, wie es nach den drei Monaten weitergehen soll. Dieses Interview und mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie unter http://www.forumbildung.de
„Wir werden am Ende des Jahres Bilanz ziehen und sehen, inwiefern wir hier wirklich Neuland beschritten haben und sichern konnten“, sagt Ayla Neusel. Das Interesse an der ifu ist hoch, denn es ist nicht nur die erste Frauenuni in Deutschland, sondern auch ein internationales und interdisziplinäres Projekt. Aus 115 Ländern kommen die 900 Forscherinnen, die in sechs Kollegs arbeiten: Arbeit, Information, Körper, Migration, Stadt und Wasser.
Ayla Neusel ist überzeugt davon, dass sich die Forschungsuniversität ifu dauerhaft in der deutschen Hochschullandschaft etablieren kann, weil „wir über die Vernetzung mit anderen Frauenuniversitäten künftig immense Vorteile bieten können.“
Die Kritik, sie habe wegen der hohen Teilnahmekosten und den Auswahlkriterien eine Eliteuniversität für Frauen gegründet, bezeichnet die Präsidentin der ifu als Missverständnis, das immer wieder reproduziert werde. Schließlich sei es ein postgraduales Studium, das sich an junge Wissenschaftlerinnen richte, die bereits einen Studienabschluss in der Tasche haben. Stipendien sollen zudem verhindern, „dass keine qualifizierte Bewerberin durch finanzielle Probleme vom Studium ausgeschlossen wird“. Die Teilnahme einer qualifizierten Studentin ist deshalb nach dem Wissen von Ayla Neusel noch in keinem Fall an den Teilnahmekosten gescheitert.
Die Internet-Bibliothek des Forum Bildung feiert Jubiläum: Das 100. Dokument ist eingestellt und abrufbar. Der Titel des „Jubiläumsbandes“: „Hochschulen für das 21. Jahrhundert – zwischen Staat, Markt und Eigenverantwortung“. Das Hochschulpolitische Memorandum ist eine Publikation der Initiative D 21. Diese Initiative ist ein Zusammenschluss führender Unternehmen zur Förderung der Informationsgesellschaft in Deutschland. Die Autoren fordern eine radikale Erweiterung des Bildungsauftrags der Hochschule, ein stärker marktorientiertes Handeln der Hochschulverwaltungen und ein erweitertes Engagement der Wirtschaft an den Hochschulen.
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