Neue Informatikstudiengänge an Universität Münster genehmigt
Land baut Studienangebot für IT-Spezialisten weiter aus
NRW-Bildungsministerin Gabriele Behler hat heute zwei neue Informatik-Studiengänge an der Universität Münster genehmigt, die damit auf den Mangel an IT-Arbeitskräften in Deutschland reagiert. Bereits zum kommenden Wintersemester startet der postgraduale Master-Zusatzstudiengang „Angewandte Informatik“. Zum Wintersemester 2001/2002 wird der Diplom-Studiengang „Informatik mit integriertem naturwissenschaftlichen, mathematischen oder medizinischen Anwendungsfach“ das Studienangebot erweitern. „Neue und attraktive Angebote sollen die Nachfrage nach einem Studium im IT-Bereich an nordrhein-westfälischen Hochschulen weiter steigern“, erklärte Behler.
Das Profil des neuen Diplom-Studiengangs Informatik mit integrierten Anwendungsfächern ergänzt das Angebot der bereits bestehenden Studiengänge Wirtschaftsinformatik und Geoinformatik in Münster und stärkt durch die Kooperation der beteiligten Fachbereiche die interdisziplinäre Zusammenarbeit über Fächer- und Fachbereichs-Grenzen hinweg. „Mit den beiden neuen Studienangeboten tragen wir der steigenden Nachfrage des Arbeitsmarktes Rechnung, mehr Computerexperten in möglichst kurzer Zeit möglichst praxisnah auszubilden“, so Behler. Das Land hat die Hochschulausbildung von IT-Fachkräften in den vergangenen Jahren erheblich ausgebaut. Jeder vierte in Deutschland ausgebildete Informatikstudent hat sein Studium an einer nordrhein-westfälischen Hochschule abgeschlossen.
Der neue Diplom-Studiengang „Informatik mit integriertem naturwissenschaftlichen, mathematischen oder medizinischen
Anwendungsfach“ kombiniert die Vermittlung solider Grundkenntnisse in der Mathematik mit einer breiten Ausbildung in allen Kernbereichen der Informatik, deren Schwerpunkt auf praktischen und anwendungsorientierten Informatikinhalten liegt. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch geeignete geisteswissenschaftliche Fächer in die Ausbildung einbezogen werden. Die Regelstudienzeit beträgt einschließlich aller Prüfungsleistungen und der Fertigung der Diplomarbeit neun Semester. Das Studium wird mit dem akademischen Grad „Diplom-Informatiker/in“ abgeschlossen.
Die spezielle Ausrichtung auf ein Anwendungsfach ermöglicht die Vermittlung von Qualifikationen, die in Zukunftstechnologien wie „Biocomputing“, „Neurocomputing“ und Gehirnforschung, sowie in fast allen neu entstehenden und zukunftsträchtigen Teilgebieten in den Naturwissenschaften benötigt werden. So erhalten die künftigen Absolventinnen und Absolventen einen zusätzlichen Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt. Die Kombination herkömmlicher Arbeitsweisen mit Anforderungen aus dem Bereich des „Scientific Supercomputing“ sind heute in allen Naturwissenschaften und in der anwendungsnahen industriellen Forschung üblich. Hier sind Expertinnen und Experten gefragt, die die notwendigen Informationstechnologien beherrschen und zusätzlich die Grundlagen der zu untersuchenden Themen verstehen. Für ein breites Angebot an Anwendungsfächern ist die Universität Münster, mit 45.000 Studierenden eine der größten deutschsprachigen Hochschulen, besonders prädestiniert durch ihr vielfältiges Fächerangebot.
Der Zusatzstudiengang „Angewandte Informatik“ ist stark anwendungsorientiert ausgerichtet und ermöglicht Studierenden, die bereits ein Hochschulstudium im naturwissenschaftlichen, technischen oder ingenieurwissenschaftlichen Bereich erfolgreich abgeschlossen haben, den Titel eines „Master of applied Computer Science“ zu erwerben. Die künftigen Absolventinnen und Absolventen können sich als Experten der Informationstechnologie besonders gut in Grundlagen der zu untersuchenden Themen einarbeiten und sind deshalb für Schnittstellenpositionen bestens gerüstet. Vor allem im Bereich der Planung und dem Betrieb von vernetzter Rechnerinfrastruktur bestehen nach Ansicht der Initiatoren des Studiengangs exzellente Berufsaussichten. Die Regelstudienzeit beträgt einschließlich aller Prüfungsleistungen vier Semester und umfasst auch ein einjähriges begleitendes Praktikum. Nach einer Erprobungsphase von zwei Jahren ist die Umwandlung in einen gebührenpflichtigen Weiterbildungsstudiengang mit gleichem Abschluss geplant.
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