FH Dortmund erweitert Studienangebot im IT-Bereich


Zum Wintersemester 00/01 päsentiert die Fachhochschule Dortmund zwei neue Studienangebote im IT-Bereich: Die Studienrichtung Informations- und Medientechnik sowie die Richtung Mobilkommunikation.
Die Informations- und Medientechnik beschäftigt sich vor allem damit, Informationen für den Anwender aufzubereiten. Es geht um die Frage, wie Informationen dort aufbereitet werden, wo sie letztlich genutzt werden. Im Zeitalter der Digitaltechnik spielt der Entstehungsort und der Zielort von Informationen technologisch keine Rolle mehr: Börsendaten oder die Bilddaten von TITANIC II werden durch leistungsfähige Übertragungstechniken wie Satellitenkommunikation oder Glasfasernetze zukünftig völlig gleichberechtigt übertragen. WAP-Handy, Digitalfernseher oder PC dienen als Teleskope der Anwender in die jeweilige Datenwelt. Hohe Bildqualitäten und mehr Informationsdurchsatz bei gleicher digitaler Übertragungsleistung sind typische Fragestellungen.
Innerhalb der Studienrichtung haben beide Begriffe – Informationstechnik und Medientechnik – ihr eigenes Gewicht.
Informationstechnik
In der Informationstechnik geht es um Datenübertragung sowie Steuer- und Regelungstechnik. Dabei steht die Nutzung moderner Informationstechnologien im Vordergrund. Beispielsweise werden im Bereich Telematik Fahrzeugzahlen an Autobahnen erfasst, um daraus Informationen zu gewinnen, die einerseits als Stauwarnung oder Umleitungsempfehlung über Mobilfunk und Internet an die Verkehrteilnehmer gesandt werden und die andererseits über elektronische Verkehrsschilder für die Geschwindigkeitsbegrenzung im Staubereich sorgen. Auch für die Erhebebung von Autobahngebühren – wie aktuell diskutiert – ist diese Technologie von Bedeutung. Ein weiteres Beispiel der Steuer- und Regelungstechnik liegt im Einsatz von digitalen Filtern, um etwa das Echo bei der Freisprechanlage im Auto zu unterdrücken. Identifikation, Verschlüsselung sowie Erkennung sind weitere Themen, die hier Berücksichtigung finden.
Medientechnik
Der Focus der Medientechnik liegt auf Technologien zur Aufnahme, Speicherung und Übertragung von Bild- und Toninformationen. Die DVD (Digital Versatile Disk) und das digitale Fernsehen (DVB) sind herausragende Beispiele.
Multimedia ist ein weiteres Schlagwort, bei dem die Medientechnik eine große Rolle spielt. Hier wachsen die Bereiche Fernsehen, Telekommunikation und Datenübertragung zusammen.
Das Vertiefungsfach Medientechnik vermittelt nach einer fundierten Grundausbildung das Wissen, um in der rasant veränderlichen Welt der elektronischen Medien den Durchblick zu gewinnen und zu behalten.
Arbeitsfelder der Medien- sowie der Informationstechnik finden sich branchenübergreifend bei Industriebetrieben, die sich der Nachrichtentechnik und Elektronik als Servicetechnik bedienen. Zu den wichtigsten Tätigkeitsfeldern zählen die schaltungstechnische und konstruktive Entwicklung von Systemen und Komponenten, die Prozessdatenerfassung und -verarbeitung, die Anwendungsberatung sowie die Anwendung und Koordination informations- und medientechnischer Systeme und Komponenten. Zum Beispiel betreuen Service-Ingenieurinnen und -Ingenieure die Computernetzwerke bei Anbietern von Internetdiensten.
Mobilkommunikationstechnik
In der Studienrichtung Mobilkommunikationstechnik geht es um die Übertragung von Informationen per Funk. Ein Beispiel ist das Handy, ein anderes könnte ein Positionsmeldern für Kinder sein, um jederzeit zu wissen, wo sie sind.
Die Mobile Kommunikation ist seit Jahren die treibende Kraft für die gesamte Kommunikationsbranche. Technologien rund um das Handy wie Sende- und Empfangsstationen aber auch das Handy selbst entwickeln sich zur Zeit schneller als der PC.
Und ein Ende ist nicht abzusehen: In den nächsten Jahren werden bestehende Standards durch neue Standard. Damit werden um ein vielfaches höhere Datenübertragungsleistungen möglich sein. Aber auch die Integration der verschiedene Systeme schreitet fort: Abzusehen ist die Entwicklung von Geräten, die je nach Bedarf eine Kommunikationsverbindung über den direkten Hausanschluss, über ein lokales Funknetz oder schließlich über ein weltumspannendes Satellitennetz aufbauen.
Alle multimedialen Informationen vom Telefonat über das Internet bis hin zu bewegten Bildern werden zukünftig über die mobile Kommunikation übertragbar sein.
Die mobile Datenübertragung integriert viele technische Bereiche, wobei erst deren gemeinsames Zusammenwirken die heute geforderten Standards erfüllt. Zum Beispiel erfordert eine drehbar aufgestellte Sendeantenne Wissen aus dem Bereich des Maschinenbaus. Der Schutz der Umwelt vor Störstrahlungen im Gigahertz-Bereich macht eine Abschirmung der Schaltung unerlässlich. Eine Kühlung der Schaltung ist ebenfalls nötig. Solide Kenntnisse aus der Physik und der Elektrotechnik sind zur Lösung dieser Aufgaben gefordert. Last not least können Studierende in der Mobilkommunikation Grundwissen im Mikroprozessorbau, in der Mikroprozessorsteuerung sowie der Programmierung erwerben.
Typische Schwerpunkte dieser Studienrichtung liegen deshalb in der Hochfrequenztechnik, in der konstruktiven Gestaltung und in der SMD-Technik zur Miniaturisierung von Schaltungen. Darüber hinaus geht es um Nachrichtenübertragungstechniken unter verschiedenen aktuellen Standards (GSM und UMTS), um Antennen- bzw. Funktechnik sowie schließlich um Planung und Projektierung.


Weitere Informationen:

Prof. Dr. Michael Ludvik
Tel.: 0231/9112-241
E-mail: ludvik@fh-dortmund.de

Media Contact

Juergen Andrae

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…