"Millennium – Kurs" beendet erfolgreiches Studium an der Universität Heidelberg


Universität Heidelberg lädt die Medien zur Abschlussfeier des Aufbaustudiengangs Master of Science in Community Health and Health Management in Developing Countries ein – Freitag, 8. September 2000, 10 Uhr, Aula der Alten Universität, Grabengasse 1

Nach einjährigem Studium an der Abteilung für Tropenhygiene und Öffentliches Gesundheitswesen des Hygiene-Instituts der Universität Heidelberg nehmen am Freitag, 8. September 2000, ab 10.00 Uhr die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des englischsprachigen Aufbaustudiengangs Master of Science in Community Health and Health Management in Developing Countries ihre akademische Abschlussurkunde entgegen. Zu der Feier in der Aula der Alten Universität sind die Medien herzlich eingeladen.

Vertreter des Rektorats, des Dekanats der Medizinischen Fakultät Heidelberg, der Abteilung sowie des Kurses sprechen während der Abschlussfeier am Freitag. Damit wird der zehnte Teilnehmerjahrgang verabschiedet, der inoffiziell aus aktuellem Anlass auch "Millennium – Kurs" heißt.

Der Studiengang, das einzige englischsprachige Postgraduiertenprogramm in den Gesundheitswissenschaften (Public Health) in Deutschland, entstand 1990 unter Federführung des ehemaligen Ordinarius für Tropenmedizin und Direktors der Abteilung für Tropenhygiene und Öffentliches Gesundheitswesen, Prof. H.-J. Diesfeld. Die bisher 176 Teilnehmer kamen aus mehr als 40 Nationen Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und West- sowie Osteuropas. Den Inhalten entsprechend waren die meisten Teilnehmer Ärzte und Sozialwissenschaftler. Pharmazeuten, Gesundheitsverwalter, Erziehungswissenschaftler und eine Designerin bereicherten den interdisziplinären Studienansatz und den Erfahrungsaustausch durch ihre spezifische Vorbildung und langjährige Berufserfahrung im Gesundheitswesen in Entwicklungsländern.

Lehrplan legt Gewicht auf Interaktion

Die Inhalte des Studiums befassen sich zunächst mit Epidemiologie und einem breiten Spektrum quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden, bevor man zum eigentlichen Kern, den Rahmenbedingungen gemeindeorientierter Gesundheitsversorgung sowie dem Management von Gesundheitsdiensten und -projekten, vorstößt. Der Lehrplan legt besonderes Gewicht auf die Interaktion des Gesundheitspersonals mit den betroffenen Bevölkerungen im Inhalt und in den Kommunikationsformen, um den Absolventen einen partizipativen Managementstil zu vermitteln, der es erlaubt, die Bevölkerung und die nichtmedizinischen Ressorts an der Lösung von Gesundheitsproblemen zu beteiligen.

Das intensive einjährige Vollzeitstudium folgt nicht dem üblichen Rhythmus von Semester und Semesterferien. Unterrichtsblocks von drei bis acht Wochen Dauer werden jeweils von einem Hochschullehrer organisiert und begleitet und erlauben es, partizipative Formen der Unterrichtsgestaltung anzuwenden und zu vermitteln. Der Höhepunkt des Studienjahrs ist ein empirisches Forschungsvorhaben, die so genannte „field study“. Die vielfältigen Auslandskontakte der Abteilung für Tropenhygiene und Öffentliches Gesundheitswesen ermöglichen es, dass die Teilnehmer für zwei Monate in einem Entwicklungsland, in dem sie bisher keine Berufserfahrung hatten, eine Studie durchführen. Sorgfältig vorbereitet stimmen sie vor Ort mit einem lokalen Tutor Inhalt und Methode ab, erheben Daten und geben nach einer ersten Analyse ihre vorläufigen Ergebnisse an die Partner zurück. Nach Heidelberg zurückgekehrt, entsteht in langen Tagen und Nächten die wissenschaftliche Abschlussarbeit („thesis“), die einen wesentlichen Bestandteil der Erfordernisse zur Erlangung des Abschlussgrades „Master of Science“ darstellt.

Als der Aufbaustudiengang 1990 als Modellversuch der „Ständigen Konferenz der Kultusminister des Bundes und der Länder“ eingerichtet wurde, bestanden noch erhebliche Zweifel, ob sich ein solches Lehrangebot im alltäglichen Kampf um politische Prioritäten, Räume, Personal, Budgets und nicht zuletzt um Bewerber behaupten kann. 130 bis 170 in die engere Wahl kommende Bewerbungen (von insgesamt durchschnittlich 300 eingegangenen Bewerbungen) für etwa 20 pro Jahr zur Verfügung stehende Studienplätze zeigten einen über die Erwartungen hinausgehenden Bedarf. Nach einer sehr positiven Evaluierung der Modellversuchsphase beschlossen der Senat der Universität Heidelberg und das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst 1993 eine auf fünf Jahre limitierte Weiterführung. Nachdem das Interesse der internationalen Öffentlichkeit unvermindert anhält und sich der Aufbaustudiengang einen festen Platz in der Landschaft internationaler Weiterbildungsangebote in Public Health verschafft hat, wurde in Heidelberg und Stuttgart im Juni 1998 die dauerhafte Einrichtung des Studienganges beschlossen.

Rückfragen bitte an:
Anke Nitschke-Edert
Abteilung Tropenhygiene und Öff. Gesundheitswesen
Tel. 06221 564905, Fax 564918,
E-mail: anke.nitschke@urz.uni-heidelberg.de

oder
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317,
E-mail: michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

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