Wissenschaftler suchen in neuem Graduiertenkolleg nach Methoden zur sicheren Datenübertragung
Im Schnittpunkt zwischen Mathematik, Informatik und Ingenieurwissenschaften liegt der wissenschaftliche Schwerpunkt des Graduiertenkollegs "Mathematische und ingenieurwissenschaftliche Methoden für sichere Datenübertragung und Informationsvermittlung". Zum 1. Oktober wird das Kolleg an den Universitäten Bochum, Dortmund und Essen eingerichtet – Sprecherhochschule ist die Uni Essen, Sprecher Dr. Gerhard Frey, Professor für Zahlentheorie im Fachbereich Mathematik und Informatik und Chef der gleichnamigen Arbeitsgruppe am Institut für Experimentelle Mathematik (IEM), einer Zentralen Wissenschaftlichen Einrichtung der Uni Essen. Kooperationspartner sind zwei Arbeitsgruppen der Fernuniversität Hagen.
Mit fast 1,7 Millionen Mark wird die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in den nächsten drei Jahren die Arbeit im Kolleg fördern. 15 Doktoranden sowie zwei Postdoktoranden, die sich für die Aufnahme durch überdurchschnittliche Leistungen in ihrer bisherigen Ausbildung auszeichnen müssen, sollen in Theorie und Praxis an der Entwicklung und Verbesserung kryptographischer und kodierungstheoretischer Sicherheitssysteme zum Schutz von digitalen Daten in offenen Kommunikationsnetzen arbeiten. Das ist angesichts der immer weiter gehenden globalen Vernetzung eine Aufgabe mit wachsender Bedeutung. Denn die Sicherheit der Datennetze ist nicht nur durch Verfälschung und unbefugte Zugriffe gefährdet, sondern auch durch Vandalismus und Manipulation. Zur Lösung ist die fachübergreifende Zusammenarbeit von Mathematikern, Informatikern und Ingenieurwissenschaftlern erforderlich. Deshalb sind auch Vertreter dieser drei Disziplinen eingeladen, sich an dem neuen Kolleg zu beteiligen. In drei Arbeitsschwerpunkten werden sie sich mit Themen aus algebraischer und arithmetischer Geometrie, Algebra und Kombinatorik, Kryptographie und Codierungstheorie, Komplexitätstheorie und Informationsflusskontrolle sowie Informationstheorie und Kommunikationstechnik befassen. Bewerbungen um die Aufnahme in das Kolleg erwartet die Sprecherhochschule bis Ende Juli.
Die DFG fördert besonders qualifizierte Doktoranden und Postdoktoranden aller wissenschaftlicher Disziplinen in Graduiertenkollegs seit 1990. Zur Zeit gibt es 305 solcher Einrichtungen, in denen die Kollegiaten durch in Forschung und Lehre besonders ausgewiesene Hochschullehrer betreut werden. Das Programm, je zur Hälfte finanziert aus Mitteln des Bundes und der Länder, hat sich offenbar bewährt. Etwa jeder zehnte Doktorand in Deutschland promoviert in einem solchen Kolleg. Die meisten sind "in der Regel umfassender qualifiziert und durchschnittlich zwei Jahre jünger als ihre Studienkollegen", bemerkt die DFG dazu.
Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83-20 85
Weitere Informationen: Professor Dr. Gerhard Frey, Telefon (02 01) ´3 20 64-58
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