Neue Studiengänge zum Wintersemester an der FAU


Mit einer Reihe neuer Studiengänge und -abschlüsse startet die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg am 16. Oktober 2000 ins Wintersemester 2000/2001. Absolut neu sind die Studiengänge Internationales Wirtschaftsrecht, Internationale Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsingenieurwesen. Hier die Neuerungen im einzelnen:

Internationales Wirtschaftsrecht
Die Juristische Fakultät und die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg bieten ab dem WS 2000 "Internationales Wirtschaftsrecht" an. Es handelt sich um ein rechtswissenschaftliches Studium unter Einbeziehung der wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagen, das in seinem rechtswissenschaftlichen Teil vor allem auf das Wirtschaftsrecht ausgerichtet ist. Das achtsemestrige Studium, zu dem ein Prüfungssemester hinzukommt, führt zum Diplom "Internationaler Wirtschaftsjurist" (Dipl. oec. jur.). In Anbetracht einer steigenden internationalen Vernetzung des Wirtschaftslebens soll die Ausbildung die Studierenden mit dem internationalen Recht vertraut machen und sie in die Lage versetzen, sich in fremde Rechtsordnungen einzufinden und mit ausländischen Juristen zu kommunizieren. Da sich die globale Wirtschaft am anglo-amerikanischen Rechtssystem orientiert, wird auch die Unterrichtung der englischen Fachsprache Inhalt des Studiums sein. Es besteht bereits heute ein hoher Bedarf an ausgebildeten Wirtschaftsjuristen, der auch in Zukunft nicht nachlassen wird.

Internationale Volkswirtschaftslehre
Die Nachfrage am Arbeitsmarkt nach international ausgebildeten Volkswirten ist groß. Derzeit sind deutsche Institutionen und Unternehmen häufig nicht in der Lage, ihren Personalbedarf an international kompetenten Mitarbeitern zu decken. An der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg in Nürnberg wird deshalb ab WS 2000 der neue Diplom-Studiengang Internationale Volkswirtschaftslehre angeboten, als Pendant zur Internationalen BWL, die die Universität Erlangen-Nürnberg schon seit drei Jahren im Programm hat. Das viersemestrige Grundstudium umfaßt neben den Fächern Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Recht und Statistik auch die Beschäftigung mit zwei Fremdsprachen, die aus einem umfangreichen Angebot von Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Portugiesisch ausgewählt werden können.


Wirtschaftsingenieurwesen
Erstmals wird in Bayern der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen als grundständiges Studium angeboten. Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg führt den Studiengang zum WS 2000/2001 ein. Die mittelfränkische Hochschule bringt insofern gute Voraussetzungen mit, als sie eine große Palette von betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fächern ebenso anbieten wie sie die Kapazitäten der gut ausgebauten Technischen Fakultät heranziehen kann. Das Erlangen-Nürnberger Wirtschaftsingenieurstudium fokussiert im technischen Bereich auf Maschinenbau und Fertigungstechnik, erhält aber auch eine enge Verbindung zur Informationstechnik und -verarbeitung. Der Studiengang wird so aufgebaut sein, dass er sowohl mit dem Diplom als auch mit dem Bachelor/Master abgeschlossen werden kann.

Diplomabschluss in Evangelische Theologie
Zur Abrundung ihres Angebotes führt die Theologische Fakultät ab sofort einen Diplomabschluss in Evangelischer Theologie ein. Neben den Abschlüssen für Lehr- und Pfarramt wird es damit einen weiteren wissenschaftlichen Hochschulabschluss geben, der für praktisch-theologische Tätigkeiten in Gemeinden und anderen kirchlichen Einrichtungen qualifiziert.

Sport Diplom jetzt auch als Grundstudium
Schwerpunkt des Diplomstudienganges ist Erwachsenen- und Seniorensport. Bislang konnte man an der Universität Erlangen-Nürnberg nur ins Hauptstudium einsteigen. Das wird sich zum Wintersemester ändern, denn nun wird auch das Grundstudium angeboten. Voraussetzung für den Studienbeginn ist die bestandene Sporteignungsprüfung. Berufliche Einsatzmöglichkeiten für Absolventen des Diplomstudienganges finden sich u.a. bei karitativen Einrichtungen, Erwachsenen- und Seniorenbildungsstätten, Freizeitindustrie, Kurativen Einrichtungen, Seniorenwohnheimen und Sportverbänden und -vereinen.


Neu firmieren:
Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik
Um dem breiten Spektrum ihres Faches schon im Titel besser Ausdruck zu verleihen, haben die Elektrotechniker ihren Studiengang umbenannt in Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik.

Wirtschaftswissenschaften Magister
Vormals unter dem etwas antiquierten Titel „Wirtschaftliche Staatswissenschaften“ bekannt, kann man die Wirtschaftswissenschaften ab dem kommenden Wintersemester in ihrer gesamten Breite im Magisterstudium explizit als Prüfungsfach wählen.

Theater- und Medienwissenschaften
Entstanden ist das Fach Theaterwissenschaften in den 20er Jahren aus der Beschäftigung mit den Zusammenhang Literatur und Bühne. Durch die rasante Entwicklung völlig neuer Darstellungsarten und Genres hat sich vor vielen Jahren bereits ein Schwerpunkt in Filmwissenschaft hinzugesellt. Inzwischen aber ist die Medienlandschaft so reich an neuen Erscheinungen, daß dieser medienwissenschaftliche Aspekt auch in der Erweiterung des Namens des Prüfungsfaches zum Ausdruck kommt.


Neue Magisterschwerpunkte:
Europäisches Mittelalter und landeskundliche Schwerpunkt Slavistik
Zu den bereits seit langem vorhandenen Studienschwerpunkte Moderner Vorderer Orient, Nordamerikastudien und Europäische Linguistik kommen ab WS 2000 zwei neue hinzu: Europäisches Mittelalter, u.a. mit Fächer wie Germanistische Mediävistik, Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit oder Mittlere Geschichte. Der landeskundliche Schwerpunkt Slavistik zielt auf die Heranbildung sogenannter "Area-Experten" für Osteuropa und Russland ab.


Aufbauende Studiengänge:
International Business Master
Ab WS 2000 wird an der Wirtschafts- und Sozialwissenschafltichen Fakultät der Studiengang Master of Arts (International Business) eingeführt. Er ist den Bedürfnissen ausländischer Studenten angepasst, die bereits in ihrem Heimatland einen Bachelor oder vergleichbaren Abschluss auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften erworben haben. Das Masterstudium in Nürnberg bereitet die Absolventen auf Führungspositionen europa- und weltweit tätiger Unternehmen, Verbände und Organisationen vor. Das Studienprogramm umfasst die Fächer Internationale Spezielle Betriebswirtschaftslehre, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Recht, Volkswirtschaftslehre und drei Wahlmodule, die aus einem breiten Fächerkanon ausgewählt werden können. Am Ende der Ausbildung steht eine viermonatige Masterarbeit. Die Studiendauer beträgt insgesamt maximal zwei Jahre.

Master-Studiengang „Multimedia-Didaktik“
Der Masterstudiengang wird für Absolventen des Lehramtsstudiums und vergleichbarer Studiengänge eingerichtet. Sein Ziel ist, Absolventen nach der Ersten oder Zweiten Lehramtsprüfung oder mit einem inhaltlich vergleichbaren Abschluss eine spezifische Ausbildung anzubieten und ihnen nach erfolgreichem Studium den akademischen Grad eines „Master in Multimedia“ zu verleihen. Den Studierenden werden medientheoretische sowie medienpraktische Kenntnisse und Fähigkeiten für pädagogische, didaktische und psychologische Aspekte der Entwicklung und des Einsatzes von Multimedia im gesamten Bildungsbereich vermittelt. Berufliche Tätigkeitsfelder: Entwicklung von Bildungssoftware, Entwicklung von multimediagestützten Bildungs- und Fortbildungsmaßnahmen im schulischen Bereich, in der betrieblichen Aus- und Fortbildung, in der Erwachsenenbildung und im Hochschulbereich sowie Unterstützung, Beratung und Evaluation des Einsatzes von Multimedia in den genannten Feldern.


IT-Orientierung, aber nicht mehr neu:
Informatikorientierte Schwerpunkte mit sechssemestrigen Studium
An der Universität Erlangen-Nürnberg ist es möglich, innerhalb von drei Jahren einen Abschluß für die IT-Branche zu erwerben und damit am derzeitigen Boom in diesem Arbeitsmarktsegment teilzuhaben: Der auf Anwendungen in der Informatik zugeschnittene Studiengang Mathematik mit Abschluss Bachelor of Science bietet diese Chance ebenso wie das rechnergestützte Ingenieurwesen Computational Engineering mit Abschluss Bachelor of Science, wobei anschließend hier auch ein Masterexamen angeboten wird.

Blick voraus: Neue gestufte Abschlüsse in Planung
Ernsthaft in Planung sind gestufte Abschlüsse im Fach Werkstoffwissenschaften. Hier steht die Einführung von BSc und Master unmittelbar bevor. Ähnliches ist an den beiden Philosophischen Fakultäten in Vorbereitung. Dort wird man schon bald vor dem traditionellen Magister Artium den Bachelor of Arts erwerben können.


* Weitere Informationen:
Informations- und Beratungszentrum
Dr. Wolfgang Henning
Halbmondstraße 6-8, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85-24809, -23976, Fax: 09131/85-22131
E-Mail: ibz@zuv.uni-erlangen.de

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 Ute Missel

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