Zum Studium nach London oder Mallorca
Europa ohne Grenzen: Dieses Ziel gilt nicht nur für die Währung und den Gesundheitsschutz, sondern auch für Studierende. Ob Rom, Madrid, Oslo oder Göteborg: Wer zumindest zwei Semester an der RWTH absolviert hat, kann sich um ein ERASMUS-Stipendium der Europäischen Union bewerben. Dabei hat er durchaus die Qual der Wahl des Zielorts. Denn die Aachener Hochschule hat seit 1989 eine Vielzahl an Partnerschaftsabkommen unterzeichnet. Jüngster Zuwachs ist die polnische Technische Universität Stettin, mit der unlängst der 500. ERASMUS Vertrag abgeschlossen wurde.
ERASMUS ist die Abkürzung für „European Region Action Scheme for the Mobility of University Students“. Das Programm wurde vor 20 Jahren aufgelegt, um die Mobilität der Studierenden innerhalb Europas zu fördern. Neben den fachlichen Qualifikationen stehen insbesondere das Erlernen einer anderen Sprache und der kulturelle Austausch im Mittelpunkt, um später fit für den internationalen Arbeitsmarkt zu sein. Ob Informatik auf Mallorca oder Geschichte in Thessaloniki: Das europäische Austauschprogramm wird von den RWTH-Studierenden rege genutzt. „Die Zahl der Studierenden, die mit ERASMUS für eine befristete Zeit ins Ausland gehen, hat sich stetig gesteigert und ist mit derzeit 450 auf Rekordniveau“, berichtet Claudia Hanke erfreut.
Die Mitarbeiterin des International Office und ihr Team kümmern sich sowohl um die Immatrikulierten der RWTH, die es ins Ausland zieht, als auch um ausländische Studierende, die im Rahmen von ERASMUS an der Technischen Hochschule in Aachen studieren. Zurzeit sind 380 Gaststudenten dank des Programms in der Stadt Karls des Grossen. Die meisten von ihnen kommen aus Spanien und Italien, gefolgt von Frankreich und Tschechien. Ob Wohnungssuche, Formalitäten bei der Einschreibung oder Sozialkontakte: Claudia Hanke und ihr Team helfen den Neuankömmlingen mit Rat und Tat weiter. Von den vielen RWTH-Angeboten wird insbesondere der Sprachkurs rege genutzt: “ Unser vierwöchiger Deutschkurs mit kulturellen Exkursionen wird ausgesprochen stark nachgefragt.“ Unterstützt wird das Dezernat der Zentralen Hochschulverwaltung unter anderem von der AEGEE (Association des Etats Généraux des Etudiants de l´Europe), einer Studierendengruppe, die sich ehrenamtlich um die ausländischen Gaststudierenden in Aachen kümmert.
Mindestens drei und höchstens zwölf Monate werden die angehenden Akademiker mit ERASMUS-Mitteln unterstützt. Dabei ist die finanzielle Förderung eher ein Tropfen auf den heißen Stein: 110 Euro erhält ein RWTH-Student derzeit monatlich, der mit ERASMUS ins Ausland geht. „Ziel des Programms war und ist es, möglichst vielen Studentinnen und Studenten die Möglichkeit zu geben, einen Studienabschnitt in einem anderen Land zu absolvieren“, erklärt Claudia Hanke die Intention der ERASMUS-Verantwortlichen. Dafür haben RWTH-Studierende aber gute Erfolgsaussichten, in den geförderten Kreis zu gelangen. Rund 80 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber erhalten die begehrten Zuschüsse, um im europäischen Ausland eine Zeitlang studieren zu können. Besonders auslandsorientiert sind die angehenden Ingenieur- und Geisteswissenschaftler sowie die Architekturstudierenden. Im Ranking der Gastländer steht Spanien bei den RWTH-Studierenden an erster Stelle, gefolgt von Großbritannien, Frankreich, Italien und Norwegen. Claudia Hanke rät allerdings allen Interessierten, offen für andere Ausbildungsorte zu sein: „Die Chance, mit ERASMUS am Imperial College in London oder an den Partneruniversitäten in Stockholm und Göteborg angenommen zu werden, ist aufgrund der großen Nachfrage auf jeden Fall geringer als an anderen Ausbildungsstätten.“ Und warum nicht eine Zeitlang in Canterbury oder Perugia studieren?
von Ilse Trautwein
Infos:
Claudia Hanke
International Office der RWTH Aachen
Tel. +49-(0)241-8024100
E-Mail: international@zhv.rwth-aachen.de
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