Hochschule Bochum forscht an der Zukunft der internetgestützten Ingenieursausbildung
Die Idee der internetgestützten Ausbildung:
Alles begann mit einer Projektidee die im Rahmen des internationalen Mechatronik-Netzwerkes „Research and Education on Mechatronics“ (REM) geboren wurde; im Zuge der Intensi-vierung der bestehenden Zusammenarbeit der Hochschulen sollten typische Laborversuche der Mechatronikausbildung, wie Mikrokontroller-Versuchsstände und mobile Roboter über das Internet verfügbar und für Studierende nutzbar gemacht werden. Während des ersten Projektes „Interstudy“ wurde dieses Vorhaben exemplarisch in die Tat umgesetzt und außerdem ein mobiler Ausbildungskoffer entwickelt, den Studierende zur Durchführung von praktischen Übungen mit nach Hause nehmen können.
HomeLab kit:
Diese Ausbildungskoffer, mittlerweile in der dritten Version verfügbar enthält einen Mikrokontroller, sowie diverse zusätzliche Module, mit denen Studierende Entfernungen oder die Lichtintensität messen, Motoren betreiben oder über Bluetooth mit ihrem mobilen Endgerät eine aus LEDs bestehende Ampel steuern können. Wenn die Studierenden diese Grundelemente programmieren und steuern können, dürfen sie im nächsten Schritt auf Basis der gleichen Hardware eigene Roboterprojekte umsetzen.
Weitere Projekte – Autostudy und MoRobE
Dem erfolgreichen Prototyp folgten bis heute zwei weitere Projekte:
„Autostudy“, mit einem Fokus auf neue Module aus der Automobilbranche (wie einem CAN-Modul) und das aktuelle, Ende September endende Projekt „MoRobE“ welches am Institut für Informatik der Hochschule beheimatet ist. Dieses hat sich den Transfer der Projektergebnisse aus „Interstudy“ und „Autostudy“ in das deutsche Bildungssystem zum Ziel gesetzt.
Remote und Distance Labs
Zurzeit wird noch intensiv an der Verwirklichung der Projektziele, wie einem virtuellen Mikrokontrollersystem, sowie der Einbindung neuer Versuchsstände in das sogenannte „Distance Lab“, einer Internetplattform zur Verwaltung von Laborversuchen, sog. „Remote Labs“ oder auch „Online Labs“ gearbeitet. In Zukunft möchte das Forscherteam um Prof. Carsten Köhn, Sven Seiler und Dennis Ptasik des Instituts für Informatik diesen Bereich intensiv ausbauen. „Es steckt ein großes Potential in der Einbindung von herkömmlichen Versuchsständen in Lernplattformen. Auch wenn dies im ersten Schritt nicht immer trivial ist“, so Prof. Köhn „Zum einen können so Ressourcen gebündelt und viel Geld gespart, aber auch für andere Interessierte zur Verfügung gestellt werden. So kann zum Beispiel ein Student aus Estland Laborversuche bei uns in Bochum durchführen und sich diese anerkennen lassen“, ergänzt Sven Seiler, Doktorand des Instituts.
In den nächsten Wochen werden neue Laborversuche eingebunden werden und das Institut sucht weiterhin nach interessierten Studierenden, die im Rahmen ihre Abschlussarbeiten weitere „Remote Labs“ umsetzen möchten. Laut Prof. Köhn sind der Fantasie hier kaum Grenzen gesetzt.
MoRobE Abschlussveranstaltung
Am 14.09. findet an der Hochschule die Abschlussveranstaltung des Projektes MoRobE statt. In diesem Rahmen sind Lehrer von Gymnasien oder Berufsschulen, die in der Mechatronik- oder Informatikausbildung involviert sind herzlich eingeladen sich die Projektergebnisse anzusehen. Allerdings können nur frühzeitig angemeldete Teilnehmer an dieser Veranstaltung teilnehmen. Um eine Rückmeldung bis spätestens zum 07.09.2011 wird gebeten
Kontakt über:
sven.seiler@hs-bochum.de
Dipl.-Ing. Sven Seiler, M.Sc., Tel.: 0234-32 10 334
Anmeldung zur Abschlussveranstaltung des MoRobE-Projektes:
katrin.wittkoepper@hs-bochum.de
Kathrin Wittköpper, B. Sc.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.hochschule-bochum.de/fbe/miro-lab.htmlAlle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft
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