Jülicher Forschungspartnerschaften mit China zu Klimawandel und erneuerbaren Energien
Mit der Peking Universität wird die bisherige, erfolgreiche Kooperation in der Atmosphärenforschung ausgeweitet. Mit dem chinesische Solarmodulhersteller Baoding TianWei Solarfilms wird gemeinsam an der Qualitätssicherung für Dünnschichtsolarmodule geforscht.
Mit einem Memorandum of Understanding, das Prof. Harald Bolt, Mitglied des Vorstands des Forschungszentrums, und Prof. Qifeng Zhou, Präsident der Peking Universität, während der Reise unterzeichnen, vertiefen beide Partner ihre Zusammenarbeit in der Atmosphärenforschung. Die Vereinbarung sieht unter anderem den Austausch von Gastprofessoren vor. Außerdem sollen Großgeräte des Forschungszentrums und der Hochschule gemeinsam für Feldkampagnen und Prozessstudien genutzt werden.
Ansprechpartner auf Jülicher Seite ist Prof. Andreas Wahner, Direktor am Institut für Chemie und Dynamik der Geosphäre-Troposphäre. Der Forscher arbeitet seit vielen Jahren mit Wissenschaftlern der Peking Universität zusammen. Unter anderem führte er mit ihnen 2006 in Peking Messkampagnen zur Luftqualität durch. Sie untersuchten, welches die wichtigsten Ursachen für die Luftverschmutzung in den Ballungsräumen um Beijing und im Pearl River Delta sind. Ein wichtiges Ziel war bessere Luft für die Olympischen Spiele 2008 in Beijing.
Um die gemeinsamen Forschungsinteressen effektiver zu verfolgen, planen das Forschungszentrum Jülich und die Universität zu Köln Gespräche mit den chinesischen Partnern über eine Kooperation zu Klimawandel und Energie in Peking. Sie unterzeichneten ein diesbezügliches Memorandum of Understanding und prüfen wie sich die Potentiale der Zusammenarbeit besser nutzen lassen. Die Kooperation könnte ein Dach bilden für gemeinsame Forschung zum Klimawandel und zur Energienutzung, zur Förderung des Umwelt- und Energietechnikdialoges und zur Aus- und Weiterbildung von Experten der beiden Länder.
Die Zusammenarbeit bei den Solarmodulen umfasst insbesondere Studien über die Langzeitstabilität und -leistungsfähigkeit von industriellen Solarmodulen, die auf Silizium-Dünnschichttechnologie basieren. Dazu wurde bereits Anfang der Woche eine Vereinbahrung im Beisein des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Dr. Jürgen Rüttgers, des chinesischen Forschungsministers Gang WAN, des Innovationsministers Prof. Andreas Pinkwart und der Staatsministerin im Auswärtigen Amt Cornelia Pieper unterzeichnet. „Von dieser Kooperation profitieren alle“, erklärt Prof. Uwe Rau, Direktor des Jülicher Instituts für Energieforschung. „Mit Dünnschichtsolarmodulen aus Silizium erreicht eine innovative und vor allem preiswerte regenerative Energieform den chinesischen Markt. Jahrzehntelange Forschungs- und Entwicklungsarbeiten werden nun weltweit im industriellen Maßstab umgesetzt. Die Kombination dieser großtechnischen Erfahrungen – wie sie auch in China gemacht wird – mit unserem Grundlagenwissen führt zu neuen wertvollen Erkenntnissen, die auch durch deutsche Anlagenbauer aufgenommen werden können.“
Jülich konzentriert sich in der Photovoltaikforschung auf die Dünnschichtsolarzelle aus amorphem und mikrokristallinem Silizium. Dieses Material erlaubt es, effiziente und preiswerte Solarmodule auf großen Flächen mit geringem Material- und Energieaufwand herzustellen. In Jülich werden alle Forschungs- und Entwicklungsfragen umfassend untersucht angefangen bei grundlegenden Materialeigenschaften, über Zellenentwicklung und Prozesstechnik bis hin zur Qualitätskontrolle.
Links:
Portal des Institutes für Energieforschung http://www.fz-juelich.de/ief/ief-5/
Webseiten der Baoding TianWei Solarfilms Co., Ltd.
http://www.btw-solarfilms.com/en/index.asp
Portal des Institutes für Chemie und Dynamik der Geosphäre-Troposphäre http://www.fz-juelich.de/icg/icg-2/startseite/
Pressekontakt:
Kosta Schinarakis, Tel. 02461 61-4771, E-Mail: k.schinarakis@fz-juelich.de
Das Forschungszentrum Jülich…
… betreibt interdisziplinäre Spitzenforschung zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Energie und Umwelt sowie Informationstechnologie. Kombiniert mit den beiden Schlüsselkompetenzen Physik und Supercomputing werden in Jülich sowohl langfristige, grundlagenorientierte und fächerübergreifende Beiträge zu Naturwissenschaften und Technik erarbeitet als auch konkrete technologische Anwendungen. Mit rund 4 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört Jülich, Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, zu den größten Forschungszentren Europas.
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