Wissen für die Praxis
Die großen Fortschritte in Medizin und Technik werden oft erst durch Ergebnisse erkenntnisorientierter Grundlagenforschung möglich. Diese will in erster Linie die Natur besser verstehen, hat dabei aber durchaus auch mögliche Anwendungen im Blick.
Forschen für die Praxis ist dagegen die zentrale Aufgabe der Fraunhofer-Gesellschaft. Um Ergebnisse der Grundlagenforschung schneller in die Anwendung zu bringen, haben die Max-Planck- und die Fraunhofer-Gesellschaft 2005 ein Kooperationsprogramm initiiert.
»Mit diesem Programm schließen wir eine Lücke in der Innovationskette«, sagt Prof. Dr. Peter Gruss, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft. »Die Max-Planck-Gesellschaft und die Fraunhofer-Gesellschaft helfen so, die Konkurrenzfähigkeit Deutschlands im internationalen Wettbewerb zu sichern.«
Neun der bisher 19 gemeinsamen Projekte sind bereits abgeschlossen oder enden in diesem Jahr. Beide Forschungsorganisationen unterstützen das Programm, das sich noch bis mindestentens 2015 fortsetzt, jährlich mit bis zu vier Millionen Euro aus Mitteln des Paktes für Forschung und Innovation. In diesem Pakt haben Bund und Länder beschlossen, die Etats der außeruniversitären Einrichtungen kontinuierlich zu steigern, um Innovationen und Wachstum in Deutschland zu fördern. »Mit diesen Mitteln können wir die Zusammenarbeit intensivieren und im Wettlauf um die Zukunft in gemeinsamen Teams an den Start zu gehen«, sagt Prof. Dr. Ulrich Buller, Forschungsvorstand der Fraunhofer-Gesellschaft.
Die Projekte beschäftigen sich mit so unterschiedlichen Themen wie der Konstruktion einer kohärenten Röntgenquelle zur Analyse von Nanostrukturen, der Entwicklung aktiver Schichten für den Korrosionsschutz oder besonders verträglicher Implantate für Knochen- und Knorpeldefekte.
»Als Partner mit je eigenen Stärken haben wir uns rasch darauf verständigt, wie wir unsere Kräfte zusammenführen und so auf Ziele ausrichten können, die wir alleine jeweils nicht erreichen könnten«, sagt Prof. Dr. Martin Stratmann, Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft. Die Max-Planck-Gesellschaft widmet sich erkenntnisorientierter Forschung an den Grenzen des Wissens, während die Fraunhofer-Gesellschaft ihre Forschung auf die Anwendung ausrichtet.
Mit ihrem Kooperationsprogramm wollen die beiden Forschungsorganisationen auch dazu beitragen, die Herausforderungen zu meistern, die sich in der Welt angesichts einer wachsenden Bevölkerung und des Klimawandels stellen. »Unsere Zusammenarbeit könnte als Modell dienen, wie wir die nötigen Fortschritte erzielen können, um in Zukunft die medizinische Betreuung, die Energieversorgung und die Produktion von Nahrungsmitteln der Menschheit zu unterstützen«, sagt Ulrich Buller.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.fraunhofer.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft
Neueste Beiträge
Retinoblastom: Aufschlussreiche Untersuchung von Tumorzellen der Netzhaut
Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen hat ein neues Zellkulturmodell entwickelt, mit dem die Wechselwirkungen zwischen Tumorzellen und ihrer Umgebung beim Retinoblastom besser untersucht…
Eine gut erledigte Aufgabe: Wie Hiroshimas Grundwasserstrategie bei der Bewältigung von Überschwemmungen half
Grundwasser und multilaterale Zusammenarbeit in den Wiederaufbaubemühungen milderten die Wasserkrise nach der Überschwemmung. Katastrophen in Chancen umwandeln Die Gesellschaft ist oft anfällig für Katastrophen, aber wie Menschen während und nach…
Die Zukunft gestalten: DNA-Nanoroboter, die synthetische Zellen modifizieren können
Wissenschaftler der Universität Stuttgart haben es geschafft, die Struktur und Funktion biologischer Membranen mithilfe von „DNA-Origami“ zu kontrollieren. Das von ihnen entwickelte System könnte den Transport großer therapeutischer Lasten in…