Zertifizierungsbeirat überwacht Qualität der Fraunhofer Usability-Ausbildung
Vermittelt wird das Wissen für eine Beratertätigkeit im Usability Engineering auf Basis der von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) erarbeiteten Methoden. Zentrales Merkmal der Ausbildung ist die objektive Absolventenprüfung durch das 2011 eingesetzte Human System Interaction Certification Board, der unabhängigen Personalzertifizierungsstelle des FIT.
Nun soll ein Beirat mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gremien und Normung die Zertifizierungsstelle beraten und überwachen. Nächstes Ziel ist die DAkkS Akkreditierung der Zertifizierungsstelle.
Gute Gebrauchstauglichkeit von Geräten, Software oder Services ist für viele Unternehmen ein zunehmend wichtiges Thema. Denn hohe Benutzerfreundlichkeit verspricht einen erhöhten Produktabsatz. Usability-Profis sind am Markt stark nachgefragt. Entsprechend bieten zahlreiche Agenturen und Freiberufler Usability Services an – allerdings mit unterschiedlicher Qualität und nicht immer einwandfreier Methodik. Denn noch gibt es in Deutschland keinen Studiengang für eine Qualifikation im Bereich Usability. Die Spezialisten erwerben ihr Wissen überwiegend durch „training on the job“ und dem Austausch mit Kollegen, zeigt der Branchenreport Usability 2011 durchgeführt von der German UPA, dem deutschen Ableger der internationalen Usability Professionals Association (UPA).
Eine der wenigen standardisierten Ausbildungsgänge ist die Weiterbildung zum „Zertifizierten Usability Engineer“ des Fraunhofer FIT. Sie vermittelt praxisnahes Usability-Wissen gemäß international anerkannter Qualitätsstandards. Eingeübt wird dabei vor allem die von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) erarbeitete Zusammenstellung von Methoden zur Entwicklung und Überprüfung von interaktiven Produkten und deren Entwicklungsprozessen im Hinblick auf Konformität zu den international anerkannten Usability-Normen. Um zugelassen zu werden, müssen die Teilnehmer bereits Vorkenntnisse und Berufserfahrung nachweisen können.
Seit dem ersten Angebot in 2009 wurde die Fraunhofer Usability-Ausbildung Schritt für Schritt weiter standardisiert, um Ausbildungsinhalte und Qualität objektiv nachweisbar zu machen. In 2010 wurde im Zuge der TÜV-Zertifizierung ein dreistufiges Ausbildungs- und Zertifizierungssystem konzipiert. Wesentlich für die TÜV-Zertifizierung war unter anderem auch die strikte Trennung von Lehre und Prüfung, die durch die Gründung des Human System Interaction Certification Board – die Personalzertifizierungsstelle am Fraunhofer FIT gewährleistet wird.
„Die Personalzertifizierungsstelle ist autonom. Sie ist organisatorisch und personalverantwortlich vom Kompetenzzentrum Usability und User Experience Design des Fraunhofer FIT getrennt, das die Schulungen anbietet.“, so Dorothea Kugelmeier, Leiterin der Personalzertifizierungsstelle. „Wir prüfen aber nicht nur die Absolventen der Fraunhofer Usability-Ausbildung, es können sich auch Personen zur Prüfung bewerben, die andere Ausbildungsprogramme durchlaufen haben oder sich ihr Wissen im Selbststudium angeeignet haben. Entscheidend ist, dass ein einheitliches Ausbildungsniveau gesichert wird.“
Aktuell wurde ein neutraler Zertifizierungsbeirat mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gremien und Verbände sowie Normung eingesetzt, der die Personalzertifizierungsstelle in der Ausbildung inhaltlich berät und überwacht. Der Zertifizierungsbeirat bestimmt die Grundsätze der Qualitätspolitik, beaufsichtigt deren Umsetzung und berät bei der Festlegung eventuell notwendig werdender neuer Verfahren für die Zertifizierungen.
Mitglieder des Zertifizierungsbeirat unter Vorsitz von Prof. Dr. Reinhard Oppermann (Universität Koblenz) sind Prof. Dr. Volker Wulf als stellvertretender Vorsitz (Universität Siegen), Dr. Jörg Beringer (SAP), Prof. Dr. Maximilian Eibl (Technische Universität Chemnitz), Dr. Roman Englert (T-Labs, Deutsche Telekom), Thomas Geis (ProContext Consulting GmbH), Dr. Roman Götter (Fraunhofer Akademie), Prof. Dr. Andreas M. Heinecke (Fachhochschule Gelsenkirchen), Knut Polkehn (artop GmbH), Alexander Rabe (Deutsche Informatik-Akademie GmbH) und Prof. Dr. Harald Reiterer (Universität Konstanz).
Als nächster Schritt wird die Akkreditierung der Personalzertifizierungsstelle bei der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) angestrebt.
Weitere Informationen: http://www.fit.fraunhofer.de/certification
Kontakt:
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