10 Millionen für die Forschung: Universität Basel erhält vier ERC Consolidator Grants

Die beiden Biologen Prof. Christoph Handschin und Prof. Thomas Mrsic-Flogel vom Biozentrum, der Zoologe Prof. Walter Salzburger sowie Prof. Jennifer Keiser vom Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut erhalten einen ERC Consolidator Grant von je rund 2,5 Mio. Franken zugesprochen.

Die Consolidator Grants des europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) werden dieses Jahr zum ersten Mal vergeben. Damit werden während fünf Jahren exzellente Projektvorschläge von Nachwuchswissenschaftlern und -innen gefördert, die bereits einige Jahre Forschungserfahrung haben. Insgesamt haben sich dafür 3700 Forschende beworben, und 283 davon erhielten eine Unterstützung. Neben den Consolidator Grants vergibt der ERC unter anderem sogenannte Starting Grants und Advanced Grants.

Forschung über Muskeln, Sinnesreize …

Das Projekt des Zellbiologen Prof. Christoph Handschin vom Biozentrum der Universität Basel heisst «Coactivator-controlled transcriptional networks regulating skeletal muscle cell plasticity». Damit will er die molekularen Auf- und Abbauprozesse im trainierten und im kranken Muskel sowie die Ursachen für die Entstehung von Muskelerkrankungen näher untersuchen. Ziel ist es, mithilfe von modernen Sequenziermethoden sowie Computeranalysen die molekularen Vorgänge im Muskel umfassend zu analysieren. Die Ergebnisse sollen konkrete Ansätze zur Therapie von Muskelkrankheiten oder altersbedingtem Muskelschwund liefern.

Der Neurobiologe Prof. Thomas Mrsic-Flogel, seit 2013 ebenfalls am Biozentrum, untersucht in seinem geförderten Projekt «The organisation of functional microcircuits in visual cortex», wie das Gehirn Sinnesreize wahrnimmt und verarbeitet. Mit modernsten Bildgebungsverfahren und elektrophysiologischen Messtechniken möchte er herausfinden, nach welchen Regeln sich Nervenzellen miteinander verschalten und wie sie interagieren, um visuelle Informationen zu kodieren.

… Buntbarsche und Wurmkrankheiten

Der Evolutionsbiologe Prof. Walter Salzburger vom Fachbereich Zoologie der Universität Basel wird für sein Projekt «CichlidX: An integrative approach towards the understanding of an adaptive radiation of East African cichlid fishes» gefördert. Sein Forschungsvorhaben geht der Frage nach, warum und wie im ostafrikanischen Tanganjikasee mehr als 200 verschiedene Arten von Buntbarschen entstanden sind. Insbesondere sollen die genetischen Mechanismen aufgeklärt werden, die dieser fast explosionsartigen Artbildung zugrunde liegen. Salzburger hatte bereits 2008 einen über fünf Jahre laufenden ERC Starting Grant erhalten.

Einen weiteren ERC Consolidator Grant erhält Prof. Jennifer Keiser vom Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut (Swiss TPH), das mit der Universität Basel assoziiert ist. Gefördert wird sie für ihr Forschungsprojekt «Anthelmintic Research and Optimization»; es behandelt die Entwicklung und Validierung neuer Ansätze für die Wirkstoffforschung und -entwicklung von Medikamenten gegen Wurmkrankheiten. Mit dem Vorhaben soll eine wichtige Lücke in der globalen Gesundheit gefüllt werden.

Fotos:
Fotos der vier Grant-Empfänger/-innen finden sich in der Bilddatenbank >
Weitere Auskünfte:
• Prof. Dr. Edwin C. Constable, Vizerektor Forschung, Universität Basel, Tel. +41 61 267 10 01, E-Mail: edwin.constable@unibas.ch

• Dr. Kurt Kamber, Universität Basel, Vizerektorat Forschung, International Grants & EUresearch Basel, Tel. +41 61 267 28 33, E-Mail: kurt.kamber@unibas.ch

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Klimawandel führt zu mehr alpinen Gefahren

Von Steinschlag bis Eislawine: So hat der Klimawandel die Naturgefahren in den Alpen verändert. Der Klimawandel intensiviert vielerorts Naturgefahren in den Bergen und stellt den Alpenraum damit vor besondere Herausforderungen….

SAFECAR-ML: Künstliche Intelligenz beschleunigt die Fahrzeugentwicklung

Mit neuen Methoden des Maschinellen Lernens gelingt es, Daten aus der Crashtest-Entwicklung besser zu verstehen und zu verarbeiten. Im Projekt SAFECAR-ML entsteht eine automatisierte Lösung zur Dokumentation virtueller Crashtests, die…

Robotergestütztes Laserverfahren ermöglicht schonende Kraniotomie im Wachzustand

Um während neurochirurgischen Eingriffen komplexe Hirnfunktionen testen zu können, werden diese an wachen, lokal anästhesierten Patienten durchgeführt. So können die Chirurgen mit ihnen interagieren und prüfen, wie sich ihr Eingriff…