15 Millionen für Genetik der Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Für Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Genetik der Atherosklerose und des Herzinfarktes fließen nun rund 15 Millionen Euro an Konsortien, die von Prof. Jeanette Erdmann, Institut für Integrative und Experimentelle Genomik an der Universität zu Lübeck, und von Prof. Heribert Schunkert, Deutsches Herzzentrum München, geleitet werden. Beide Institutionen sind Partner im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK).
„Weltweit gehören Herz-Kreislauferkrankungen zu den häufigsten Todesursachen. Die Fördermittel geben uns nun die einmalige Gelegenheit, über den Rahmen des DZHK hinaus gemeinsam mit vielen internationalen Partnern genetische Ursachenforschung zu betreiben und neue therapeutische Ansätze zu entwickeln“, sagt Jeanette Erdmann.
Heribert Schunkert ergänzt: „Das DZHK bietet uns zudem exzellente Möglichkeiten, neue Therapien in klinischen Studien zu testen, denn die Patienten sollen möglichst rasch von den Erkenntnissen profitieren.“
Das durch die französische Leducq-Stiftung geförderte europäisch-amerikanische Netzwerk CADgenomics erforscht Mechanismen, die sich aus genetischen Varianten ergeben, die zur koronaren Herzerkrankung führen. Das auf 5 Jahre angelegte Projekt fördert die Zusammenarbeit von Partnern aus Deutschland, Frankreich, Schweden, Großbritannien und den USA.
Im EU-Projekt CVgenes@target wollen die Forscher in den nächsten 3 Jahren gemeinsame neue therapeutisch relevante Zielmoleküle identifizieren, welche die genetischen Ursachen von Herzinfarkt und Schlaganfall neutralisieren könnten. Die Nähe zur start-up Firmen, die Hälfte der geförderten Partner sind nicht-akademisch, ist in diesem Projekt von großer Bedeutung für den Erfolg.
Welche biologischen Netzwerke führen zur Arteriosklerose und wie entwickeln sich hieraus Herzinfarkt und Schlaganfall? Um dieses komplexe Krankheitsgeschehen besser zu verstehen, ist vom BMBF im Rahmen des e:Med Programmes ein weiteres Konsortium, e:AtheroSysMed, gefördert worden. Die Erkenntnisse des Projektes sollen ein besseres Verständnis der komplexen Interaktionen aus Genen und Umwelt erarbeiten und so eine bessere Vorbeugung, Erkennung und Behandlung der Erkrankungen ermöglichen.
Das DZHK ist eines von sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG). Diese wurden zwischen 2009 und 2011 mit dem Ziel gegründet, die Forschungsaktivitäten zu den großen Volkskrankheiten in Deutschland zu bündeln und auszubauen. Am DZHK sind 27 Partnerinstitutionen an sieben Standorten beteiligt. Schwerpunkt der Forschung im DZHK ist die Translation von Ergebnissen der Grundlagenforschung im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen in die klinische Praxis.
Geförderte Projekte:
Leducq Foundation:
CADgenomics: Understanding Coronary Artery Disease Genes
EU-Koordinator: H. Schunkert (DHM) / US-Koordinator: J. Lusis (UCLA)
2013-2017 | 6 Millionen Dollar für 7 Partner
EU, FP7:
CVgenes@target: Exploitation of genomic variants affecting coronary artery disease and stroke risk for therapeutic intervention
Koordinator: H. Schunkert
2013-2016 | 6 Millionen Euro für 12 Partner (50% SMEs)
Bundesministerium für Bildung und Forschung:
e:AtherSysMed: Systems medicine of myocardial infarction and stroke
Koordinatoren: H. Schunkert/ J. Erdmann
2013-2016 | 3,5 Millionen Euro für 14 PIs
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.dzhk.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise
Neueste Beiträge
Klimawandel führt zu mehr alpinen Gefahren
Von Steinschlag bis Eislawine: So hat der Klimawandel die Naturgefahren in den Alpen verändert. Der Klimawandel intensiviert vielerorts Naturgefahren in den Bergen und stellt den Alpenraum damit vor besondere Herausforderungen….
SAFECAR-ML: Künstliche Intelligenz beschleunigt die Fahrzeugentwicklung
Mit neuen Methoden des Maschinellen Lernens gelingt es, Daten aus der Crashtest-Entwicklung besser zu verstehen und zu verarbeiten. Im Projekt SAFECAR-ML entsteht eine automatisierte Lösung zur Dokumentation virtueller Crashtests, die…
Robotergestütztes Laserverfahren ermöglicht schonende Kraniotomie im Wachzustand
Um während neurochirurgischen Eingriffen komplexe Hirnfunktionen testen zu können, werden diese an wachen, lokal anästhesierten Patienten durchgeführt. So können die Chirurgen mit ihnen interagieren und prüfen, wie sich ihr Eingriff…