Anerkannte Forschung zur Gehirnblutung
Dr. Gerrit Alexander Schubert, Facharzt an der Klinik für Neurochirurgie der Universitätsmedizin Mannheim, ist für seine wissenschaftlichen Untersuchungen zur „akuten Subarachnoidalblutung“ mit dem „Aesculap Clinical Research Prize“ ausgezeichnet worden, einem renommierten Forscherpreis der Europäischen Gemeinschaft Neurochirurgischer Fachgesellschaften (European Association of Neurosurgical Societies, EANS).
Der Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, wurde dem jungen Wissenschaftler Ende März im Rahmen der Jahrestagung der EANS 2009 in Marseille übergeben.
Die Arbeit, in der Dr. Schubert die pathophysiologischen Veränderungen in der akuten Phase nach der Gehirnblutung untersucht, wird in diesem Jahr im „Journal of Neurotrauma“ publiziert werden.
Bereits vor zwei Jahren hatte der „Verein für Hirn-Aneurysma-Erkrankte – der Lebenszweig“ die wissenschaftliche Arbeit von Dr. Schubert und Prof. Dr. Claudius Thomé, dem stellvertretenden Direktor der Klinik, mit einem Forschungspreis ausgezeichnet.
In seiner prämierten Forschungsarbeit hat Dr. Schubert den veränderten Blutfluss im Gehirn von Patienten innerhalb der ersten zwölf Stunden nach einer subarachnoidalen Blutung (SAB; eine Blutung im Schädelinneren) untersucht. Hierbei konnte mit der Xenon-verstärkten Computertomographie (XeCT) gezeigt werden, dass vermutlich periphere Engstellungen der kleinen Blutgefäße, so genannte Vasospasmen, eine deutliche Minderversorgung des Gehirns unmittelbar nach einer Blutung verursachen.
Der Subarachnoidalraum ist ein spaltförmiger Raum um das Gehirn (zwischen der Spinnwebshaut und der Hirnoberfläche), der mit Hirnwasser gefüllt ist. Viele Blutgefäße verlaufen in dieser dünnen Schicht, und wenn eines der Gefäße an dieser Stelle platzt, breitet sich das austretende Blut in diesem Raum aus. Die Folge ist ein erhöhter Druck von außen auf das Gehirn. Rund ein Viertel aller durch Hirnblutung verursachten Schlaganfälle (hämorrhagische Schlaganfälle) wird durch Subarachnoidalblutungen verursacht. In rund 85 Prozent dieser Fälle sind angeborene, sackartige Ausstülpungen der Arterien an der Schädelbasis, so genannte Aneurysmen, für die Blutungen verantwortlich. Sie weisen eine geringere Festigkeit als normale Gefäße auf und können daher leicht einreißen.
Die Folgen einer Gehirnblutung sind schwerwiegend. Entscheidend für das Überleben einer solchen Blutung, aber auch für Lebensqualität und zu befürchtende neurologische Ausfälle sind vor allem die ersten Minuten und Stunden nach dem schädigenden Ereignis. Dr. Gerrit Schubert erforschte diese ganz akute Phase, über die bislang relativ wenig bekannt ist.
Dabei stellte der Wissenschaftler erstmalig fest, dass die Durchblutung des Gehirns bei allen Patienten signifikant und charakteristisch vermindert war und dass das Befinden der Patienten vom Schweregrad dieser Unterversorgung abhing. Sowohl intracranialer als auch cerebraler Blutdruck waren hingegen bei den untersuchten Patienten nicht messbar verändert. Dr. Schubert folgert daraus, dass Vasospasmen für diese frühe Phase der anhaltenden Minderdurchblutung verantwortlich sein könnten.
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