Architekturstudierende der Frankfurt UAS für SpacerFabric Pavilion ausgezeichnet

Der ausgezeichnete Pavillon ist eine architektonische Innovation. Christoph Lison

Der „SpacerFabric Pavilion“ hat den Innovationspreis des competition campus-Wettbewerbs 2015 verliehen bekommen. Die Jury würdigt damit die neuen, innovativen Möglichkeiten des textilen Bauens unter Verwendung eines Verbundwerkstoffes aus Textilien und Schäumen, den die Projektgruppe der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) für verschiedene architektonische Anwendungen verwendet.

Ein Studierendenteam unter Leitung von Prof. Claudia Lüling hatte einen luftigen, lichtdurchlässigen Experimentalpavillon aus modular zusammengesetzten, teilgeschäumten Textilien entworfen und konstruiert. Er nutzt die Materialstärke von Abstandstextilien, die aus zwei Deckschichten bestehen und über sogenannte Polfäden auf Abstand gehalten werden.

„Die Auszeichnung des ,SpacerFabric Pavilions‘ ist eine großartige Anerkennung für die Arbeit der Studierenden an diesem Projekt“, freute sich Lüling. „Unser Ziel ist es nun, – im Rahmen unserer Forschungsprojekte – mit dreidimensionalen, geschäumten Textilien Leichtbauelemente für den Wand- und Dachbereich zu entwickeln. Ebenso sind Alternativen zum klassischen Zelt denkbar, die – je nach Anforderungen – Tragwerk und Dämmung in einem verbinden und so zur Errichtung klimatisch adäquater Notunterkünfte dienen könnten.“

„Leicht-Räume“ wie der Pavillon sind als Synthese von Funktion, Material und Gestalt gedacht. Neben solarthermischen Funktionen können Abstandstextilien im Verbund mit weiteren Materialien zudem tragende, dämmende, dichtende und schallabsorbierende Eigenschaften übernehmen. Auch energieeffiziente Stromerzeugung – über momentan noch in der Entwicklung befindliche textile Solarzellen – ist denkbar. Funktionalität und Nachhaltigkeit sind nicht die einzigen ausschlaggebenden Kriterien bei der Entwicklung, die Auswahl und der Zuschnitt der verwendeten Textilien ermöglichen neue raumbildende Optionen in der Gestaltung.

Die Studierenden stellten für den „SpacerFabric Pavilion“ mittels der Abstandstextilien einzelne, pyramidenförmige Module her. Sie wurden mittig umgestülpt und erhielten so Stabilität, die durch die teilgeschäumten Verbindungsbereiche zwischen den Modulen noch verstärkt wird. Insgesamt wurde so erstmalig versucht, eine kuppelförmige Struktur mit einem Durchmesser von rund fünf Metern zu errichten.

Bereits seit 2014 wird am Frankfurter Forschungsinstitut für Architektur • Bauingenieurwesen • Geomatik (FFin) mit dem neuen Verbundmaterial FabricFoam© experimentiert. Es entstand zuerst ein Ausstellungspavillon, der sowohl mit dem Stuttgarter Leichtbaupreis als auch mit einem Sonderpreis „Textile Strukturen für neues Bauen“ der Messe TechTex ausgezeichnet wurde. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten die Wissenschaftler(innen) mit geschäumten Textilschläuchen, jetzt stehen Abstandstextilien im Fokus. Weitere Konzepte mit Abstandstextilien, die im Rahmen von Seminaren des Masterstudiengangs Architektur entwickelt wurden, versprechen im nächsten Schritt optimierte Tragwerksstrukturen mit großer Materialeffizienz.

Der competition campus-Wettbewerb ist ein jährlich ausgetragener Wettbewerb des competitionline Verlags, bei welchem ausgezeichnete und innovative Projekte aus den Bereichen Architektur, Innenarchitektur, Stadt- und Landschaftsplanung und Ingenieurswissenschaften gesucht werden. Es werden Studierendenarbeiten, Arbeiten von Absolventinnen und Absolventen, Fakultätsprojekte sowie jeweils ein besonders innovatives Projekt ausgezeichnet.

Weitere Informationen zum Wettbewerb: https://www.competitionline.com/de/ergebnisse/174662

Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Frankfurter Forschungsinstitut für Architektur • Bauingenieurwesen • Geomatik, Prof. Claudia Lüling, E-Mail: clue@fb1.fra-uas.de

Weitere Informationen zum FFin unter: http://www.frankfurt-university.de/ffin

http://www.frankfurt-university.de/ffin

Media Contact

Sarah Blaß idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wirkstoff-Forschung: Die Struktur von Nano-Genfähren entschlüsseln

LMU-Forschende haben untersucht, wie sich kationische Polymere beim Transport von RNA-Medikamenten auf molekularer Ebene organisieren. Kationische Polymere sind ein vielversprechendes Werkzeug für den Transport von RNA-Therapeutika oder RNA-Impfstoffen und werden…

Entwicklung klimaneutraler Baustoffe

…aus biogenen Materialien unter Einsatz phototropher Mikroorganismen. Das Fraunhofer-Institut FEP in Dresden bietet skalierbare Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, um technologische Innovationen auf neue Produktionsprozesse anzuwenden. Angesichts der steigenden Nachfrage nach klimaneutralen…

Optimiertes Notfallmanagement dank App

Wie die eGENA-App bei Notfällen in der Anästhesie hilft. Mit der eGENA-App hat die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) ein digitales Werkzeug geschaffen, das den Klinikalltag bei…