Zwei Wissenschaftlerinnen mit dem Merck Serono Dermatologie Forschungspreis ausgezeichnet

Die Preisträgerinnen Dr. med. Margarete Maria Niebuhr, Medizinische Hochschule Hannover, und Dr. rer. nat. Stephanie Schlickum, die für ihre Tätigkeit an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg geehrt wurde, teilen sich die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung.

Schwere Verlaufsformen der atopischen Dermatitis sind u.a. von häufigen Infektionen gekennzeichnet. Fr. Dr. Niebuhr befasste sich in ihrer Forschungsarbeit mit den molekular-genetischen Ursachen dieser überschießenden Immunreaktion. So konnte sie erstmals funktionelle Unterschiede für die Genvariante des Rezeptors TLR-2 nachweisen: Monozyten mit dem mutierten Gen produzieren mehr Entzündungsmediatoren als Monozyten ohne Mutation. Dieser Polymorphismus tritt bei etwa jedem zehnten Patienten mit atopischer Dermatitis auf und ist verbunden mit einer verstärkten inflammatorischen Reaktion und höheren Infektanfälligkeit (1).

Dendritische Ausstülpungen von Lymphozyten beeinflussen deren Funktion im Epithelgewebe. Das noch wenig erforschte Gebiet war Gegenstand der Arbeit von Fr. Dr. Schlickum: Sie wies den Einfluss des Adhäsionsmoleküls Integrin auf die epitheliale Ausprägung der Lymphozyten und somit die Aufrechterhaltung der Epithelfunktion nach (2).

Der Dermatologie Forschungspreis von Merck Serono prämiert experimentelle oder klinische Arbeiten zur Psoriasis und anderen entzündlichen Dermatosen. Beurteilt werden die eingereichten Arbeiten von einer Jury hochrangiger Experten – dieses Jahr unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Jan C. Simon, Leipzig.

Der Preis richtet sich an Wissenschaftler bis 40 Jahre aus dem deutschsprachigen Raum, die innerhalb der letzten 12 Monate eine deutsch- oder englischsprachige Arbeit veröffentlicht oder zur Veröffentlichung eingereicht haben. Informationen zur formlosen Bewerbung für den Merck Serono Dermatologie Forschungspreis 2009 sind in Kürze erhältlich unter www.raptiva.de.

(1) Niebuhr M et al. Dysregulation of toll-like receptor-2 (TLR-2)-induced effects in monocytes from patients with atopic dermatitis: impact of the TLR-2 R753Q polymorphism. Allergy 2008: 63: 728-734

(2) Schlickum S et al. Integrin alphaE(CD103)beta7 influences cellular shape and motility in a ligand-dependent fashion. Blood First Edition Paper, prepublished online May 20, 2008; DOI 10.1182/blood-2008-01-134833

Die Merck Pharma GmbH und die Serono GmbH sind eigenständige Tochtergesellschaften der Merck-Gruppe mit Sitz in Darmstadt. Die beiden Unternehmen sind innerhalb der Sparte Merck Serono für Marketing und Vertrieb von verschreibungspflichtigen Originalpräparaten in Deutschland verantwortlich.

Merck Serono
Merck Serono, Mercks neue Sparte für innovative kleine Moleküle und Biopharmazeutika, ist aus der Übernahme von Serono und der Integration des Geschäftes mit der ehemaligen Merck-Sparte Ethicals entstanden. Merck

Serono, mit Hauptsitz Genf (Schweiz), erforscht, entwickelt, produziert und vermarktet innovative Produkte, um Patienten bei Erkrankungen mit hohem therapeutischen Bedarf zu helfen. In Nordamerika (Vereinigte Staaten und Kanada) firmiert das Unternehmen unter dem Namen EMD Serono. Merck Serono verfügt über führende Marken, die Patienten bei Krebs (Erbitux®), Multipler Sklerose (Rebif®), Unfruchtbarkeit (Gonal-f®), metabolischen und kardiometabolischen Erkrankungen (Glucophage®, Concor®, Saizen®, Serostim®) sowie Psoriasis (Raptiva®) zugute kommen.

Mit jährlichen F&E-Investitionen in Höhe von 1 Mrd. € engagieren wir uns für den Ausbau unseres Geschäftes in Therapiebereichen mit hohem Spezialisierungsgrad, wie z. B. Neurologie und Onkologie, aber auch in neuen Therapiebereichen, die sich potenziell aus unserer Forschung und Entwicklung im Bereich Autoimmun- und Entzündungserkrankungen ergeben könnten.

Merck
Merck ist ein weltweit tätiges Pharma- und Chemieunternehmen mit Gesamterlösen von 7,1 Mrd Euro im Jahr 2007, einer Geschichte, die 1668 begann, und einer Zukunft, die 31.681 Mitarbeiter in 60 Ländern gestalten. Innovationen unternehmerisch denkender und handelnder Mitarbeiter charakterisieren den Erfolg. Merck bündelt die operativen Tätigkeiten unter dem Dach der Merck KGaA, an der die Familie Merck mittelbar zu rund 70 Prozent und freie Aktionäre zu rund 30 Prozent beteiligt sind. Die einstige US-Tochtergesellschaft Merck & Co. ist seit 1917 ein von der Merck-Gruppe vollständig unabhängiges Unternehmen.

Media Contact

Dr. Stefan Kurze idw

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