Kooperationspreis für GBF und Biobase
Landessieg für erfolgreichen Technologietransfer.
Den Kooperationspreis des Landes Niedersachsen 2000 haben die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) und die Biobase GmbH gewonnen. Gemeinsam haben die beiden Braunschweiger Partner Datenbanken und Programme etabliert, die zum Beispiel die Suche nach medizinisch relevanten Genen erleichtern und so die Entwicklung pharmazeutischer Wirkstoffe unterstützen. Diese Aufgabe wird angesichts der Datenberge aus der Genomforschung immer wichtiger. Den erstmalig ausgelobten Preis haben heute die niedersächsische Wirtschaftsministerin Dr. Susanne Knorre und der niedersächsische Wissenschaftsminister Thomas Oppermann auf der Hannover Messe überreicht. Die Auszeichnung für innovative Konzepte und zukunftsweisendes Engagement ist mit 30.000 DM dotiert.
„Mit dem Kooperationsprojekt wollten wir eine vermarktungsfähige Bioinformatik-Infrastruktur für Fragen zur Genregulation schaffen. Deswegen haben wir im Oktober 1997 die Biobase GmbH gegründet“, erklärt Gründervater Dr. Edgar Wingender, Leiter der Arbeitsgruppe Bioinformatik der GBF und zugleich wissenschaftlicher Geschäftsführer bei Biobase. Das Unternehmen entwickelt sich sehr erfolgreich. Die Mitarbeiterzahl ist von fünf auf heute 42 gestiegen und wächst weiter. Ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen war die Einwerbung von 2,5 Millionen Euro Risikokapital Ende 1999. Wingender blickt daher optimistisch in die Zukunft: „Wir können uns sehr gut vorstellen, in zwei Jahren an die Börse zu gehen.“
Mit der Gründung erwarb das Unternehmen in der GBF entwickelte Datenbanken zur Genregulation sowie die entsprechende Software, um die Daten zugänglich zu machen. Aus diesem Technologietransfer resultierte mit der Datenbank Transfac® das erste Produkt von Biobase. Hierbei handelt es sich um die weltweit größte Datensammlung über Transkriptionsfaktoren; das sind Moleküle, die Gene an- oder ausschalten. Die Datenbank umfasst derzeit über 24.000 Einträge und bildet ein einzigartiges Nachschlagewerk für Tausende dieser Faktoren.
„In der wissenschaftlichen Welt hat Transfac von Anfang an breite Anerkennung gefunden. Uns wurde jedoch schnell klar, dass eine dauerhafte und professionelle Pflege und die Anpassung an die inzwischen gewachsenen Ansprüche der Forschung nicht im Rahmen öffentlicher Forschungsprojekte stattfinden konnte“, so Biobase-Geschäftsführer Holger Karas, ein ehemaliger Mitarbeiter von Wingender. Neben Transfac vertreibt das Unternehmen eine Reihe weiterer Datenbanken, zum Beispiel PathoDB für krankheitsrelevante Genveränderungen oder Transpath für Signalübertragungswege. Auch der Kern dieser Produkte wurde in der GBF entwickelt, die Arbeiten wurden Ende 1999 abgeschlossen. Die weltweite Vermarktung organisiert Biobase über das Internet ( http://www.biobase.de ), den eigenen Vertrieb und über die Vertriebspartner Cognia Inc., USA, und Mitsui Knowledge Industries, Japan. Zum Kreis der Kunden zählen renommierte Konzerne wie Akzo Nobel, Aventis, Takeda, Glaxo SmithKline oder Celera.
Weitere Informationen finden Sie im WWW:
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise
Neueste Beiträge
Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik
Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…
Datensammler am Meeresgrund
Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…
Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert
Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…