Europäische Solarpreise 2001 vergeben
EUROSOLAR, die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien, und die KfW verleihen heute, 5. Dezember, in Berlin, die diesjährigen Europäischen Solarpreise. Diese Preise werden seit 1994 jährlich an Kommunen, Unternehmen, Einzelpersonen sowie an Organisationen für beispielhafte Initiativen zur Nutzung der Sonnenenergie in all ihren verfügbaren Formen vergeben.
Insgesamt werden elf Projekte und Preisträger mit dem Europäischen Solarpreis 2001 in acht unterschiedlichen Vergabekategorien ausgezeichnet: In den Kategorien „Kommunen und Länder“ und „Solares Bauen“ werden je zwei Projekte ausgezeichnet, in den Kategorien „Landwirtschaftliche Betriebe“, „Individuelle Betreiber von Anlagen“, „Vereine und NGOs“, „Medien“ und „Ausbildung und Information“ je ein Projekt. In der Kategorie „Sonderpreise – für persönliches Engagement“ werden zwei Personen ausgezeichnet, unter ihnen ist als prominentester Preisträger der französische Umweltminister Yves Coichet. Bei den ausgezeichneten Einzelprojekten, soweit sie auf Energietechniken bezogen sind, war das maßgebliche Kriterium für die Jury, dass diese zu 100 Prozent eine Nutzung der Erneuerbaren Energien ermöglichen. Je zwei der insgesamt elf Preisträger kommen aus Deutschland, Italien und der Schweiz und je ein Preisträger aus Spanien, Österreich, Dänemark, Großbritannien und Frankreich.
Die Laudatio auf die Preisträger hält der Präsident von EUROSOLAR, Hermann Scheer (MdB): „Die Preisträger zeigen mit ihren Initiativen, dass die Erneuerbaren Energien eine aktuell und schnell realisierbare Chance für eine emissionsfreie Energieversorgung sind, von der Strom- bis zur Wärme- und zur Treibstoffversorgung. Sie sind eine einzigartige ökologische und eine neue wirtschaftliche und kulturelle Möglichkeit für die Lebensqualität und neue Arbeitsplätze.“ KfW-Vorstandsmitglied Detlef Leinberger hebt in seinem Grußwort an die Preisträger die Bedeutung von Förderprogrammen für Erneuerbare Energien hervor: „Förderkredite helfen, Finanzierungsnachteile für private oder mittelständische Investoren gegenüber etablierten Energieversorgungsunternehmen abzubauen. Damit wird die Dezentralität und der Mittelstand in der Energiewirtschaft gefördert.“ Die KfW konnte allein in diesem Jahr durch das 100 000 Dächer-Solarstromprogramm mit einem Kreditvolumen von 400 Mio Euro zum Bau von 19 000 Anlagen beitragen. Insgesamt wird die KfW in diesem Jahr Energiesparmaßnahmen und Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien in einer Größenordnung von 1,7 Mrd Euro fördern.
DIE PREISTRÄGER 2001
Kategorie: Sonderpreise – für persönliches Engagement
Umweltminister Yves Coichet (Frankreich) für seinen Einsatz für regenerative Energien, für das Mitwirken an der Umsetzung eines Einspeisegesetzes für Strom aus Windkraft.
Gianni Silvestrini, Generaldirektor des italienischen Umweltministeriums, für seinen politischen Einsatz für die Verbreitung erneuerbarer Energien und die Förderung von Energieeffizienz in Italien.
Kategorie: Kommunen und Länder
Die Stadt Barcelona (Spanien), für die am 1. August 2000 in Kraft getretene Solar-Verordnung: Dächer von Neubauten müssen mit solarthermischen Anlagen ausgerüstet werden.
Das Bundesland Vorarlberg (Österreich) für seine Verordnung zur Nutzung von Ökostrom im Rahmen des Energieliberalisierungsgesetzes.
Kategorie: Landwirtschaftlicher Betrieb
Weingut Pflüger (Deutschland) für eine energieautarke Bewirtschaftung durch den Einsatz einer Solaranlage, die zugleich durch Schattenwurf Kühlbedarf einspart, und für die zunehmende Umstellung der Maschinen auf Biodiesel.
Kategorie: Eigentümer oder Betreiber von Anlagen
Firma Calorius (Dänemark) für die von ihr entwickelte, hocheffiziente Warmwasser-Windturbine zur Erwärmung von Wasser.
Kategorie: Vereine und NGOs
Solar 91 – Arbeitsgemeinschaft (Schweiz) für ihr mittlerweile zehnjähriges Engagement für die Verbreitung Erneuerbarer Energien.
Kategorie: Solares Bauen
Francesca Sartogo (Italien) für ihr Lebenswerk: Seit den 50er Jahren ist Francesca Sartogo mit Studien über die Entwicklung der Stadt und ihr Umland befasst. Als Präsidentin von EUROSOLAR Italien gibt sie auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien viele Impulse.
Hockerton Housing Project (Großbritannien) für das Zero Energy Housing-Project als das erste autarke ökologische Wohnprojekt Großbritanniens, das energetische Selbstversorgung mit einer ökologischen Lebens- und Wirtschaftsweise verbindet und daher beispielhaft für zukünftige Lebensstandards ist.
Kategorie: Medien
Bundesverband Windenergie für das englischsprachige Magazin „New Energy“. Die englischsprachige Ausgabe der Zeitschrift „Neue Energie“ hat sich seit der ersten Ausgabe im Dezember 1998 zum wichtigstes englischsprachiges Organ für Erneuerbare Energien entwickelt.
Kategorie: Ausbildung und Information
Heide und Peter Schibli – Bauherren des privaten Kompetenzzentrums Synergiepark Gams (Schweiz) – für ihr Energiekonzept, das den Einsatz Erneuerbarer Energien mit Qualität und Formgebung verbindet und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht.
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